Mittwoch, 11. Mai 2016

[MINI-REZENSION] "Die Flut"

Cover
Die Flut
Quelle: Fischer Verlage
Der Autor
Arno Strobel, 1962 in Saarlouis geboren, gehört zu den erfolgreichsten deutschen Thrillerautoren. Alle seine Romane sind Bestseller. Bevor er sich ganz auf das Schreiben konzentrierte, arbeitete er lange bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg. Arno Strobel lebt mit seiner Familie in der Nähe von Trier.

*Produktinformation*
Taschenbuch 368 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 2 (21. Januar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3596198356 / ISBN-13: 978-3596198351
Größe und/oder Gewicht: 12,5 x 2,9 x 18,9 cm

Leseprobe
Quelle: bic-media.com  *lies mich*

 

Die Geschichte...
Julia und ihr Freund Michael haben Erholung dringend nötig und so freuen sie sich, als sie von Michaels Kollegen für ein paar Tage auf die Insel Amrum eingeladen werden, doch die Idylle auf der malerischen Insel trügt. Denn ein Killer, der er auf Liebespaare abgesehen hat und sein Werk fasziniert beobachtet, treibt auf Amrum sein Unwesen. Die Frau vergräbt er im Sand, ihr Mann wird gefesselt und muss hilflos mit ansehen, wie seine Partnerin langsam und grausam durch die Flut stirbt. Und ausgerechnet als das erste Opfer gefunden wird, befinden sich Julia und Michael auf der Insel und geraten in das Visier der Polizei...

Meine Meinung in Kurzfassung:
Kauf-/Lesegrund: Der Klappentext hat mich angesprochen.
 
Reihe: Nein, Einzelbuch

Handlungsschauplatz: Der Schauplatz wurde auf die Nordfriesische Insel Amrum verlegt und wartet mit so lebendigen Orts- und Schauplatzbeschreibungen auf, dass man alles vor seinem inneren Auge sieht.

Handlungsdauer: Nach dem Prolog beginnt die Story im November und dauert mehrere Tage.

Hauptpersonen: Julia Schönborn ist schätzungsweise Anfang 3o, arbeitet in einer Bank und fotografiert gern. Julia ist ehrlich, sehr verliebt in ihren Freund Michael Altmeier und urlaubreif. Deshalb freut sie sich über das Angebot von Michaels Kollegen, gemeinsam ein paar Tage in deren Haus auf Amrum zu verbringen. Michael arbeitet als wirtschaftlicher Assistent an einer Uni und seit 3 Jahren sind Julia und er ein Paar. Als ein grausamer Mord auf der idyllischen Insel geschieht, wird Michael zu Unrecht von der Polizei verdächtigt und muss seine Unschuld beweisen...
Julia ist eine liebenswerte und toughe Protagonistin, die sich allerdings häufig impulsiv und dramatisch verhält, was mich teilweise gestört hat. Auch ihr Freund Michael kommt sympathisch rüber, obwohl er nicht so ein offenes Buch wie Julia ist.
 
Nebenfiguren: Die mitwirkenden Nebencharaktere wie das Ehepaar Wagener (Martina Wagener ist ständig gehässig und wirkt extrem unsympathisch. Ihr attraktiver Mann, der Mittdreißiger Andreas Wagener arbeitet mit Michael zusammen und scheint ein Frauenheld zu sein), Hauptkommissar Sven Harmsen (der unfreundliche und ungehobelte Ermittler der Kripo Flensburg wird auf den Fall in Amrum angesetzt, macht sich gern Feinde und hat in Michael bald seinen Hauptverdächtigen gefunden), Jochen Diedrichsen (Harmsens neuer Kollege versteht seinen Partner bzw. dessen Handlungen oft nicht und ist seit 2 Jahren mit Daniela liiert) und Adam Damerow (der gutaussehende Psychotherapeut hat sich frühzeitig zur Ruhe gesetzt, wohnt auf Amrum und freundet sich mit Julia an) sind trotz ihrer Vielzahl interessante Persönlichkeiten. Ebenso wie das Verhalten von Hauptperson Julia strapaziert leider auch Martina mit ihrem Gehabe meine Nerven.
 
Romanidee: Reizvolle Grundidee (ein Täter, der bei Flut tötet und es auf Pärchen angesehen hat) mit gelungener Umsetzung

Erzählperspektiven: Neben Haupterzählerin Julia schildern auch andere Figuren wie der Flensburger Polizist Jochen, der krankgeschriebene Inselpolizist Hans-Peter Menning und Julias Freund Michael (in der 3. Person, Präteritum) die rasanten Geschehnisse aus ihrem jeweiligen Blickwinkel. Außerdem berichtet zwischendurch der Täter über seine Fantasien und grausamen Taten (in der 3. Person, Präsens), was für Abwechslung sorgt.

Handlung: "Die Flut" birgt eine spannende & interessante Geschichte mit verschiedenen Handlungssträngen und verschiedenen Sichtweisen, einigen ungeahnten  Wendungen, Stolpersteinen und geschickt gelegten falschen Fährten, enthält aber auch einige allzu detaillierte Schilderungen. Allerdings muss ich gestehen, dass mich das Ende positiv überrascht hat, denn damit hatte ich nicht gerechnet!

Schreibstil & Co:  Abgerundet wird der Plot durch eine fesselnde, emotionsgeladene Schreibweise und Kapitel in angenehmer Länge. Zartbesaiteten Lesern würde ich diese Lektüre allerdings nicht empfehlen.
 
FAZIT:
"Die Flut" heißt der neueste Psychothriller von Arno Strobel, der mich trotz klitzekleiner Abstriche (ein paar Längen, etwas zu viele Nebencharaktere und eine Protagonistin, die manchmal etwas nervt) wunderbar unterhalten hat und in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lässt. Denn "Die Flut" wartet mit einer spannungsgeladenen Story voller Wirrungen, schonungslosen Passagen, facettenreichen Charakteren und einem packenden Schreibstil auf. Dafür vergebe ich mitreißende 4 (von 5) Punkte mit Tendenz zu 4 1/2 Punkten.


 

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Büchersüchtige Grüße,
Sabine