Sonntag, 9. November 2014

[MINI-REZENSION] "Versunken"

Cover
Quelle: Randomhouse
Die Autorin
Sabine Thiesler, geboren und aufgewachsen in Berlin, studierte Germanistik und Theaterwissenschaften. Sie arbeitete einige Jahre als Schauspielerin im Fernsehen und auf der Bühne und schrieb außerdem erfolgreich Theaterstücke und zahlreiche Drehbücher fürs Fernsehen. Bereits mit ihrem ersten Roman Der Kindersammler stand sie monatelang auf den Bestsellerlisten. Ebenso mit den folgenden Büchern Hexenkind, Die Totengräberin, Der Menschenräuber, Nachtprinzessin und Bewusstlos.
 
Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (15. September 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453268075 / ISBN-13: 978-3453268074
Größe und/oder Gewicht: 14,8 x 4,1 x 22,1 cm


Leseprobe
Quelle: bic-media.com  *lies mich*




Die Geschichte...
Das wohlhabende deutsche Ehepaar Werner und Vivian Faenzi verbringt jeden Sommer mehrere Wochen auf ihrer Yacht "Aurora" im Mittelmeer. Doch diesen Sommer ist alles anders und Vivian muss ihre Reise für mehrere Tage in Nizza unterbrechen. Währenddessen möchte Werner nach Korsika segeln, obwohl die Überfahrt ganz allein nicht gerade einfach ist. Durch einen Zufall lernt der den deutschen Seemann Malte kennen, dessen Reiseziel ebenfalls Korsika ist und der sich mit Schiffen bestens auskennt. Malte ist Werner auf Anhieb sympathisch, doch der frühere Geschäftsmann weiß nicht, dass Malte kurz zuvor einen Kollegen getötet hat und sich deshalb auf der Flucht befindet. Und Malte, der nun weder Papiere noch Geld oder ein Zuhause hat, wittert seine große Chance...
 
Meine Meinung in Kurzform:
Kauf-/Lesegrund: Da ich manche Bücher von Sabine Thiesler sehr gut und andere weniger gut finde, wollte ich der Autorin noch eine Chance geben (die sie für meinen Geschmack nicht genutzt hat).

Reihe: Ist (wahrscheinlich) der 6. Band der Commisario Neri-Reihe, obwohl man meiner Meinung nach die Bücher auch einzeln lesen kann.

Handlungsschauplätze: Das Erste Buch spielt sich im Westlichen Mittelmeer, auf Elba und der Côte d'Azur ab, das Zweite Buch führt uns ins das Jahr 1976 und erzählt über Maltes Kindheit, das Dritte und das Vierte Buch spielen sich in Nizza, Hamburg, Elba und Korsika ab. Sabine Thiesler hat ein Händchen für malerische Orts- und Schauplatzbeschreibungen.

Handlungsdauer: Die Story beginnt im Februar und endet im Sommer.

Hauptpersonen:  Malte Andresen ist ein 44 Jahre alter Seemann mit grauem Haar und durchtrainiertem Körper, der einen Mann getötet hat. Auf der Flucht lernt er den Mittfünfziger Werner Faenzi, einen ehemaligen Geschäftsmann im Ruhestand kennen, der mit der rothaarigen und temperamentvollen Kostümbildnerin Vivian verheiratet ist und mit ihr gern durch das Mittelmeer schippert. Da Vivian einige Tage beruflich verhindert ist, lernt Werner den ihm sympathischen Seebär Malte kennen und das Schicksal nimmt seinen Lauf... Währenddessen muss der Carabinieri Donato Neri, der mit seinen Mitte 50 bereits seit 28 Jahren im Polizeidienst ist und sich in dieser Zeit nicht nur Freunde gemacht hat, für 5 Monate Urlaubsvertretung auf der Insel Elba machen... Hat mir die Hauptfigur in "Bewusstlos" überhaupt nicht gefallen, muss ich gestehen, dass ich die Protagonisten in "Versunken" gut gelungen finde, obwohl mir die Figur des Malte viel zu übertrieben dargestellt wird. 

Nebenfiguren:  Hier finden unzählige Nebencharaktere Verwendung (wie z.B. Manuela Sentini, Neris wunderschöne Vorgesetzte, die allen Männern den Kopf verdreht, Werner Faenzis liebevolle Frau Vivian, Donato Neris bestimmende Frau Gabriella, die verwirrte Oma und Sohn Gianni, dem es Manuela angetan hat), die teilweise nur am Rande eine Rolle spielen und nur unnötig Verwirrung stiften.
 
Romanidee: Bewährtes Konzept (ein abgrundtief schlechter Deutscher kommt in den Süden, vorzugsweise die Toskana, und treibt dort sein mörderisches Unwesen) mit mittelmäßiger Umsetzung.

Erzählperspektiven: Neben Werner, Malte und Neri schildern auch diverse Nebenfiguren die temporeichen Geschehnisse aus ihrem jeweiligen Blickwinkel (in der 3. Person) und gewähren uns einen tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt.

Handlung: Es dauert lange, bis die Geschichte in Fahrt gerät und danach wird der Handlung durch langatmige Erzählungen und ausgeschmückte Schilderungen die Spannung genommen. Auch wenn dieser sogenannte Thriller einige blutige Szenarien enthält, fehlt hier erneut die Hochspannung, die einem an den Nägeln knabbern lässt.

Schreibstil & Co:  Die ausdrucksstarke und emotionsgeladene Schreibweise von Sabine Thiesler finde ich toll, retten kann sie damit ihr neuestes Werk allerdings auch nicht mehr.

FAZIT:
"Versunken" ist ein solider Roman mit Spannungselementen, der nach "Schema F" der Autorin abläuft und mir die Lust am Lesen genommen hat. Wegen der leicht unglaubwürdigen Geschichte, des fehlenden Nervenkitzels sowie den vielen detaillierten Beschreibungen erhält "Versunken" 2 1/2 (von 5) Punkte. Einen weiteren "Thriller" von Sabine Thiesler werde ich nach dieser Lektüre wohl nicht mehr lesen.
 

 
 



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Büchersüchtige Grüße,
Sabine