Dienstag, 29. Oktober 2013

[REZENSION] "Zorn - Wo kein Licht" (Band 3)

Cover
Quelle: Fischer
Der Autor
Stephan Ludwig, Jahrgang 1965, arbeitete als Theatertechniker, Musiker und Gaststättenbetreiber. Er lebt in Halle und hat sich als Rundfunkproduzent einen Namen gemacht. Krimis zu schreiben ist für ihn ein Glücksfall, dabei stellt er seine Ermittler Zorn und Schröder gerne vor echte Herausforderungen.

*Produktinformation*
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (22. August 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3596196361
ISBN-13: 978-3596196364
Größe und/oder Gewicht: 18,8 x 12,4 x 3,2 cm


Leseprobe
Quelle: fischerverlage.de *lies mich*


Alle, die diese Serie noch lesen möchten und die Vorgängerbände nicht kennen, sollten an dieser Stelle lieber nicht weiter lesen!

Die Geschichte...
Als Schröder mit seinem neuen Auto in eine Massenkarambolage verwickelt wird und verletzt im Krankenhaus liegt, ist Hauptkommissar Zorn ohne seinen Kollegen mit der Ermittlungsarbeit überfordert, denn es gilt, den Mord an einem toten Bankbeamten aufzuklären. Außerdem scheinen der Freitod eines Mannes und ein tödlicher Zwischenfall auf dem Ball der Polizeigewerkschaft mit dem aktuellen Fall zusammenzuhängen...

Meine Meinung:
"Zorn - Wo kein Licht" heißt der 3. Band der Zorn/Schröder-Krimireihe, der sich in 4 Teile gliedert und an den Vorgängerband "Zorn - Vom Lieben und Sterben" anknüpft. Der Handlungsschauplatz wurde erneut in die deutsche Stadt Halle verlegt. In "Zorn - Wo kein Licht" bekommen es die Ermittler erneut mit einem verzwickten Fall zu tun, der sie ein weiteres Mal an ihre Grenzen bringt.

Hauptkommissar Claudius Zorn sieht für seine 43 Jahre ganz gut aus, doch das Alter fordert sein Tribut, denn der launische Polizist trägt nun eine Brille und hat dank seiner Freundin Malina das Rauchen aufgegeben. Zorns Kollege ist das komplette Gegenteil: Wo Zorn hochgewachsen ist, hat Hauptkommissar Schröder eine gedrungene Figur und ist im Gegensatz zum faulen Zorn sehr fleißig. Der 40-jährige Polizist wohnt noch immer bei seinen Eltern, was immer wieder für Komplikationen sorgt. Auch die Nebenfiguren wie z.B. Zorns Freundin Malina, die für ein kroatisches Reisebüro arbeitet, Staatsanwältin Frieda Borck (die Chefin von Zorn und Schröder) und Sonderermittler Jan Czernyk sind interessante Persönlichkeiten, die sich wunderbar in die Handlung einfügen.

Hatte ich anfangs mit Claudius Zorn (vor wegen seiner Faulheit und seines Egoismus) leichte Probleme, so wirkt Zorn hier direkt menschlich, denn er macht sich Sorgen um Schröder und gibt sogar Fehler zu. Meine Lieblingsfigur bleibt weiterhin der kleine wohlgenährte Schröder, der immer wieder für eine Überraschung gut ist und aus dessen Privatleben man im 3. Band einiges erfährt. Die mitwirkenden Protagonisten, allen voran Zorn & Schröder, sind äußerst reizvolle  Charaktere mit vielen Facetten, Ecken & Macken. Dieses Ermittlerduo ist einfach unschlagbar!
 
Die Romanidee wurde ansprechend umgesetzt und ich muss sagen, dass mir der 2. und der 3. Band mit dem ungleichen Ermittlerpaars viel besser als der Serienauftakt gefällt, was vor allem an der ansprechenden Weiterentwicklung von Claudius Zorn und den interessanten Ermittlungen liegt. Viele unerwartete Wendungen und geschickt gelegte Irrwege sorgen für Unterhaltung und Spannung.

Stephan Ludwig hat eine Vorliebe für Lokalkolorit (obwohl der Namen der Stadt im Roman nie erwähnt wird) und detaillierte Schilderungen, was den Lesefluss manchmal ein wenig bremst, der Spannung allerdings keinen Abbruch tut.  Neben den Haupterzählern Zorn & Schröder werden die rasanten Geschehnisse zwischendurch von einigen Nebenfiguren (alle in der 3. Person) geschildert, was für Abwechslung sorgt.

"Zorn - Wo kein Licht" wartet mit unterschiedlichen Erzählperspektiven und miteinander verknüpfenden Handlungsstränge auf, die am Ende des Krimis ein schlüssiges Bild ergeben. Obwohl das Ende abgeschlossen ist, bleibt Raum für eine weitere Fortsetzung. Der 3. Band dieser Krimireihe wartet mit einem fesselnden Schreibstil gepaart mit trockenem Humor und wirklich amüsanten Wortgefechten auf, wodurch man durch die 416 Seiten fliegt.

FAZIT:
Der 3. Band ist für mich der beste Teil dieser Krimiserie und hat mich wieder wunderbar unterhalten. "Zorn - Wo kein Licht" präsentiert uns eine spannungsgeladene Geschichte mit einigen Überraschungen und Wirrungen, ein eigenwilliges Ermittlerpaar sowie die mitreißende, humorvolle Schreibweise von Stephan Ludwig, wofür ich trotz klitzekleiner Längen nur 5 (von 5) Punkte vergeben kann.


 

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Büchersüchtige Grüße,
Sabine