Freitag, 24. April 2015

[MINI-REZENSION] "Das Haus am Fluss"

Cover
Quelle: Random House
Die Autorin
Tanja Heitmann wurde 1975 in Hannover geboren und arbeitet in einer Literaturagentur. Sie veröffentlichte bereits mehrere Romane, unter anderem den sensationellen Erfolg "Morgenrot", der monatelang auf den Bestsellerlisten stand. Mit "Das Geheimnis des zweiten Sommers" schrieb Tanja Heitmann ihre erste Familiensaga vor der Kulisse der Nordsee und sich selbst in die Herzen ihrer Leserinnen. "Das Haus am Fluss" spielt erneut in ihrer ganz persönlichen Sehnsuchtslandschaft.

*Produktinformation*
Gebundene Ausgabe: 576 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag (16. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3764504633
ISBN-13: 978-3764504632
Größe und/oder Gewicht: 14,4 x 4,8 x 22,1 cm

Leseprobe
Quelle: bic-media.com  *lies mich*
  


Die Geschichte...
Marie möchte ihre Vergangenheit hinter sich lassen und gemeinsam mit ihrem Sohn Valentin in einem kleinen norddeutschen Dorf einen Neuanfang wagen. Ihr neues Domizil gehört einem Cousin ihres Vaters und muss erst mal bewohnbar gemacht werden. Und während Marie das alte Kapitänshaus renoviert, entdeckt sie Spuren aus vergangenen Tagen und eine Geschichte, die sie gefangen nimmt...

Meine Meinung in Kurzfassung:
Kauf-/Lesegrund: Nachdem mir "Das Geheimnis des Walfischknochens" gut gefallen hat, wollte ich unbedingt das neuste Werk von Tanja Heitmann lesen.

Reihe: Nein, Einzelbuch

Handlungsschauplatz: Die Handlung wurde nach Tidewall (ein kleiner Ort an der Elbmündung in Schleswig-Holstein) verlegt und versorgt den Leser mit lebendigen Orts- und Schauplatzbeschreibungen.

Handlungsdauer: Nach dem Prolog startet die Story im Februar 2013 und endet im September 2013.

Hauptpersonen: Marie Odenwald ist schätzungsweise Anfang bis Mitte 30 und arbeitet als freiberufliche Übersetzerin. Die Frau mit den langen, dunklen Haaren hat das Leben in Frankfurt satt und zieht mit ihrem 10-jährigen Sohn Valentin in ein einsames Dorf an der Elbmündung, um ihre Vergangenheit zu vergessen und darf das Sommerhaus eines Verwandten bewohnen und auf Hochglanz bringen, was Haus und Garten dringend notwendig haben. Bei den Renovierungsarbeiten im Haus entdeckt sie Hinweise auf die Vergangenheit der früheren Bewohner, der wohlhabenden Familie Boskopen. Im Jahr 1924 angelangt, erfahren wir mehr über die junge Mina Boskopen, die eigensinnig und für die damalige Zeit aufgeschlossen ist. Während eines Sommerfestes sucht ihr Vater nach einem geeigneten Mann für seine wunderschöne Tochter, doch Mina hat ihren eigenen Kopf und ist von dem gutaussehenden Johann Taden fasziniert, der sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser hält... Marie und Mina sind zwar durchaus interessante Protagonisten, die allerdings etwas farblos bleiben und deren Handlungen und Taten für mich nicht immer nachvollziehbar sind.

Nebenfiguren: Leider finden hier unzählige Charaktere (vor allem in der Vergangenheit) wie Maries Nachbar, der Schäfer Asmus Mehnert und seine aufgeweckte Nichte Dasha, Helmtraud (die resolute Haushälterin der Familie Boskopen, vor der alle Respekt haben), diverse Familienmitglieder und Angestellte der Boskopens Verwendung. 

Romanidee: Eigentlich mag ich geheimnisumwobene Familiensagas, doch hier ist die Umsetzung nicht wirklich gelungen.

Erzählperspektiven: "Das Haus am Fluss" beinhaltet 2 Erzählperspektiven und Zeitebenen, die für Abwechslung sorgen: Im Jahr 1924 (bis 1941) erzählt die junge Mina über ihr Leben, ihre Familie und ihre Gefühle. 2013 schildert vorwiegend Marie die Geschehnisse aus ihrer Sicht, aber auch Valentin oder Asmus berichten über die Ereignisse aus der jeweiligen Warte.

Handlung: Kurzweilige Familiengeschichte, die sich über mehrere Jahrzehnte spannt und von Geheimnissen, Lügen und Liebe erzählt und mit verschiedenen Sichtweisen & miteinander verwebenden Handlungssträngen, einigen sehr dramatischen Wendungen und verschlungenen Wegen versehen wurde, Anfangs gestaltet sich "Das Haus am Fluss" noch spannend und interessant, verliert aber mit zunehmendem Handlungsverlauf an Fahrt. Durch die vielen Längen und ausschweifenden Schilderungen, die den Lesefluss enorm bremsen, liest sich die Geschichte stellenweise sehr zäh und ich war mehrfach kurz davor, das Buch abzubrechen.

Schreibstil & Co:  Punkten kann der 576 Seiten lange Wälzer mit der ausdrucksstarken Schreibweise von Tanja Heitmann und den malerischen Schauplatzbeschreibungen.

FAZIT:
Wahrscheinlich habe ich nach "Das Geheimnis des Walfischknochens" meine Erwartungen etwas zu hoch geschraubt, denn "Das Haus am Fluss" hat mich herbe enttäuscht. Die langatmige Familiengeschichte hat zwar Potential, das aber leider verschenkt wurde, die Charaktere bleiben farblos und können nicht überzeugen und die wunderbaren Beschreibungen von Tidewall können diesen Roman leider auch nicht retten. Schade, aber so kann ich leider nicht mehr als 2 (von 5) Punkte vergeben.


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Büchersüchtige Grüße,
Sabine