Montag, 26. Oktober 2015

[MINI-REZENSION] "Tief im Wald und unter der Erde" (Band 1)

Cover
Quelle: Random House
Der Autor
Andreas Winkelmann, geboren im Dezember 1968, entdeckte schon in jungen Jahren seine Leidenschaft für unheimliche Geschichten. Als Berufener hielt er es in keinem Job lange aus, war unter anderem Soldat, Sportlehrer und Taxifahrer, blieb jedoch nur dem Schreiben treu. "Der menschliche Verstand erschafft die Hölle auf Erden, und dort kenne ich mich aus", beschreibt er seine Faszination für das Genre des Bösen. Er lebt heute mit seiner Familie in einem einsamen Haus am Waldesrand nahe Bremen.

*Produktinformation*
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (10. August 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442469554 / ISBN-13: 978-3442469550
Größe und/oder Gewicht: 11,9 x 3 x 18,8 cm


Leseprobe
Quelle: bic-media.com  *lies mich*




Die Geschichte...
Ein Jahr ist her, das 4 Jugendliche an einer verlassenen Bahnschranke von einem Zug erfasst wurden und im Auto verbrannt sind, darunter war auch Melanies Freundin Jenny. Seit diesem Ereignis hat Melanie Panikattacken, wenn sie den Bahnübergang passieren muss, denn eigentlich sollte sie damals auch im Auto sitzen. Eines Abends sieht sie in der Nähe der Bahnschranke eine dunkel gekleidete Gestalt, doch niemand will ihr glauben, bis eines Tages die 17-jährige Jasmin verschwindet und ihr Fahrrad an einem abgelegenen Bahnübergang gefunden wird. Das ist ein Fall für Nele Karminter und ihr Team, die auf Verbrechen an Mädchen und Frauen spezialisiert sind...

Meine Meinung in Kurzfassung:
Kauf-/Lesegrund: Irgendwie war mir nach einem Thriller von Andreas Winkelmann und so ist die Wahl spontan auf "Tief im Wald und unter der Erde" gefallen. Diesen Thriller habe ich bereits im Jahr 2012 gelesen *klick*.

Reihe: 1. Band der Nele Karminter-Reihe

Handlungsschauplatz: Der Schauplatz wurde vorwiegend in den kleinen Ort Mariensee und Umgebung verlegt.

Handlungsdauer: Nach dem Prolog ("Ein Jahr zuvor") startet die Story im "Jetzt", dauert einige Tage und endet mit Epilog 6 Tage danach.

Hauptperson: Kriminalhauptkommissarin Nele Karminter leitet für die Polizei in Lüneburg die Ermittlungsgruppe "Vermisste", die sich mit Gewaltverbrechen an weiblichen Opfern beschäftigt. Nele ist schätzungsweise Anfang bis Mitte 30, trägt eine blonde Kurzhaarfrisur und fühlt sich zu Frauen hingezogen, was allerdings niemand aus ihrem Umfeld weiß... Nele Karminter ist eine interessante Ermittlerin mit Ecken und Kanten, deren Potential allerdings noch nicht ganz ausgeschöpft wurde, da die Protagonistin manchmal ein wenig farblos wirkt.

Nebenfiguren: Die mitwirkenden Nebencharaktere wie Anou(schka) Rossberg (die exotische Schönheit ist gleichzeitig Neles Freundin und Mitarbeiterin in Neles Team, was manchmal zu Komplikationen führt), Oberkommissar Tim Siebert (Neles junger Stellvertreter ist ehrgeizig, zuvorkommend und handelt gern eigenmächtig, außerdem fühlt er sich von Anouschka angezogen), Eckert Glanz (der Mittvierziger ist ein guter Polizist und Nele schätzt ihn sehr), Kriminalrat Dag Hendrik (der stellvertretende Polizeichef ist für mehrere Morde in einem Bordell zuständig und seine Ermittlungen kreuzen sich mit dem Fall der "Soko Bahnschranke") sowie weitere Polizisten und Bewohner von Mariensee fügen sich trotz ihrer Vielzahl gut in die Handlung ein, obwohl für meinen Geschmack zu viele Figuren verwendet wurden, die teilweise nur am Rand eine Rolle spielen und für unnötig Verwirrung sorgen.

Romanidee: Interessante Grundidee mit gelungener Umsetzung.

Erzählperspektiven: Neben der Haupterzählerin Nele Karminter schildern verschiedene Nebenfiguren wie Neles Kollegen die temporeichen Geschehnisse aus ihrem jeweiligen Blickwinkel (in der 3. Person) und lassen uns dabei an ihren Gedanken & Gefühlen teilhaben, wobei ich nicht alle Handlungen und Taten ganz nachvollziehen konnte. Der Täter kommt auch immer wieder zu Wort und berichtet meist von seinen Fantasien oder von seiner schrecklichen Kindheit (in kursiver Schrift), wobei diese Erlebnisse zeitweise sehr aufwühlend anmuten.

Handlung: Hatte ich beim ersten Lesen mit leichten Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen, muss ich sagen, dass ich dieses Mal gleich in den Sog der Geschichte gezogen wurde und diesen Thriller deshalb sogar noch besser als vor 3 Jahren bewerten konnte.  Denn "Tief im Wald und unter der Erde" wartet mit einer spannungsgeladenen Geschichte vollgepackt mit unerwarteten Wendungen, Wirrungen und falschen Fährten sowie mit mehreren Erzählperspektiven, miteinander verwebenden Handlungssträngen & interessanter Ermittlungsarbeit auf. Auch wenn die Story klitzekleine Längen und ein paar ausgeschmückte Schilderungen enthält, wird einem beim Lesen niemals langweilig. Der 2. Band ist abgeschlossen und lässt Raum für die Fortsetzung "Bleicher Tod".

Schreibstil & Co:  Abgerundet wird der Serienauftakt rund um Nele Karminter durch die mitreißende, emotionsgeladene Schreibweise, eine oftmals beklemmende Atmosphäre und die Kapitel in angenehmer Länge. Da die Story mit Blut, Leichen und Gewalt durchzogen ist, kann ich diesen Thriller zartbesaiteten Lesern nicht empfehlen!

FAZIT:
Auch nach mehreren Jahren vermag Andreas Winkelmanns (Psycho-)Thriller "Tief im Wald und unter der Erde" noch zu überzeugen, denn mit diesem Buch hat meine Leidenschaft für die Thriller des deutschen Autors begonnen. Trotz einiger Mankos (viele Nebenfiguren, Erzähler & Handlungsstränge sowie klitzekleine Längen) hat mich der Nele Karminter-Auftakt angesichts des abwechslungsreichen und spannenden Plots, der sympathischen Hauptperson und des fesselnden Schreibstils wunderbar unterhalten und erhält deshalb 4 1/2 (von 5) Punkte.

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Büchersüchtige Grüße,
Sabine