Freitag, 16. September 2016

[MINI-REZENSION] "Die Holunderschwestern"

Cover
Die Holunderschwestern
Quelle: Random House
Die Autorin
Teresa Simon ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin, die mit ihrem Mann in München lebt. Sie reist gerne (auch in die Vergangenheit), ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale, hat ein Faible für Katzen, bewundert alles, was grünt und blüht, hat sich schon seit Jugendtagen für die aufregende Geschichte der Schokolade interessiert – und liebt die wunderschöne Elbmetropole Dresden, aus der ein Teil ihrer mütterlichen Linie stammt.

*Produktinformation*
Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (13. Juni 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453419235
ISBN-13: 978-3453419230
Größe und/oder Gewicht: 11,8 x 4,3 x 18,8 cm


Leseprobe
Quelle: randomhouse.de  *lies mich*
  


Die Geschichte...
München, 2015: Die Restauratorin Katharina erhält unerwartet Besuch aus London von dem Galeristen Alex Bluebird, der ihr Aufzeichnungen von ihrer Urgroßmutter Fanny bringt, die sich im Familienbesitz befunden haben. Doch wie sind die Unterlagen nach England gelangt, wo Fanny, die als Köchin gearbeitet hat, doch nie Deutschland verlassen hat?
München, 1918: Die junge Fanny reist nach München, um dort eine Stellung anzunehmen, als sie im Zug die reiche Familie Rosengart kennenlernt. Diese Begegnung verschafft Fanny in dem jüdischen Haushalt eine Stelle und damit beginnt eine aufregende Zeit für die junge Frau vom Land...

Meine Meinung in Kurzfassung:
Kauf-/Lesegrund: Nach "Die Frauen der Rosenvilla" wollte ich noch mehr von Teresa Simon lesen.
 
Reihe: Nein, Einzelbuch

Handlungsschauplatz: Der Schauplatz wurde in die deutsche Stadt München verlegt.

Handlungsdauer: Nach dem Prolog (München im April 1936) startet die Story im Mai 2015, dauert bis Juni 2015 und endet mit dem Epilog im März 2016.

Extra: Am Ende des Romans befinden sich mehrere bayrische Rezepte, die auch im Buch vorkommen, wie z.B. Fannys Dampfnudeln mit Vanillesauce, Bayrische Creme, Leberknödelsuppe und Gebackene Holunderblüten auf Vanilleschaum.

Hauptpersonen:
2015: Die hübsche Blondine Katharina Raith ist 32 Jahre jung, lebt in München und ist von Beruf Restauratorin. Die zielstrebige junge Frau liebt alte Möbel und die Gerichte, die sich mithilfe des Kochbuchs ihrer Urgroßmutter Fanny oft zubereitet, der sie auch ziemlich ähnlich sehen soll...
1918: Die 18-jährige Franziska "Fanny" Raith, geborene Haller findet nach einem Umweg in München eine Anstellung als Köchin und Haushälterin bei der wohlhabenden Familie Rosengart und lässt dafür ihre verträumte Zwillingsschwester Fritzi zurück. Ihre Erlebnisse in den kommenden Jahren vertraut Fanny ihrem Tagebuch an...
Katharina und Fanny wurden  sympathische und facettenreiche Protagonisten gestaltet, die einfach mögen muss.

Nebenfiguren: Die Nebencharaktere sind trotz ihrer Vielzahl reizvolle Persönlichkeiten, die sich ansprechend in das Geschehen einfügen.

Romanidee: Interessante, aber nicht ganz neue Grundidee mit wunderbarer Umsetzung.

Erzählperspektiven: "Die Holunderschwestern" beinhaltet 2 Erzählperspektiven und Zeitebenen, die für Abwechslung sorgen: Im Jahr 2015 erhält Katharina bisher unbekannte Unterlagen von ihrer Urgroßmutter Fanny und taucht in deren Leben ein, außerdem erfahren wir viel Wissenswertes über ihr Leben und ihre Arbeit als Möbelrestauratorin. Fannys Aufzeichnungen beginnen im Oktober 1918 (in kursiver Schrift), berichten aus ihrem Leben in München und enden im Jahr 1936. Hier spielen neben geschichtlichen Ereignissen auch Familie (vor allem die innige Bindung der Zwillinge Fanny und Fritzi), Freundschaft, Liebe und der namensgebende Holunder eine Rolle.

Handlung: Der neueste Roman von Teresa Simon birgt eine unterhaltsame Familiengeschichte mit verschiedenen Sichtweisen und miteinander verwebenden Handlungssträngen, die sich über mehrere Jahrzehnte spannen, gepaart mit schwierigen Entscheidungen, harten Zeiten, Geheimnissen, allerlei Wirrungen & Überraschungen. Die Geschichte von Fanny und Katharina zieht einen sofort in ihren Bann und obwohl ich manche Dinge vorhergesehen habe, tut dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch, denn man fliegt nur so durch die 512 Seiten.
 
Schreibstil & Co:  Abgerundet wird der Plot durch die ausdrucksstarke Schreibweise, die, der jeweiligen Zeit angepassten Sprache und die lebendigen Schauplatzbeschreibungen.

FAZIT:
"Die Holunderschwestern" ist eine wundervolle Familiensaga voller Emotionen, einer abwechslungsreiche Story, reizvollen Charakteren und einem gefühlvollen Schreibstil, die mich vollkommen begeistert zurückgelassen hat. Da mir das neueste Werk von Teresa Simon sogar noch einen Tick besser als "Die Frauen der Rosenvilla" gefallen hat, erhält "Die Holunderschwestern" mitreißende 5 (von 5) Punkte.
 

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Büchersüchtige Grüße,
Sabine