Sonntag, 30. September 2012

[REZENSION] "Goldmarie auf Wolke 7"

Cover
Die Autorin
Die gebürtige Münchnerin entdeckte in Hamburg ihre Freude am Schreiben. Nach Tätigkeiten als Buchhändlerin, Lektorin und Verlagsleiterin genießt sie die Freiheit des Daseins als Autorin von Romanen, Kinder- und Jugendbüchern.
 
Produktinformation
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Broschiert: 271 Seiten
Verlag: Arena (August 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3401067265
ISBN-13: 978-3401067261
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 20,4 x 13,6 x 2,8 cm

Leseprobe

keine gefunden

Die Geschichte...
Das Leben hat es mit Marie Goldt nicht gut gemeint: Ihre Mutter ist seit vielen Jahren spurlos verschwunden, ihr Vater längst verstorben und so lebt die unsportliche Schülerin mit ihrer Stiefmutter Kathrin Pechstein und ihrer Stiefschwester Lykke in einer kleinen Wohnung auf dem Hamburger Kiez und muss sogar jobben, um etwas zum Lebensunterhalt beizutragen. Wie gut, dass es wenigstens ihre beste Freundin Julia gibt, die Marie immer wieder aufheitert und auch der Jugendpsychologe Dr. Hahn möchte helfen, den Grund für Maries Ohnmachtsanfälle herauszufinden. Und als die hilfsbereite Schülerin durch Zufall einen Job im Laden von Nives Hulda ergattert und dort den smarten Dylan O'Noonan kennenlernt, scheint es, als ob Marie endlich einmal auf der Sonnenseite des Lebens stehen würde...

Meine Meinung:
Da ich Gabriella Engelmanns Märchenbücher allesamt liebe, musste ich natürlich auch das neueste Werk "Goldmarie auf Wolke 7" lesen. Vorweg kann ich euch schon mal verraten, dass es gemeinsam mit "Cinderella Undercover" Platz 1 meiner Lieblings-Engelmann-Märchen bestreitet. Als Handlungsschauplatz dient erneut die schöne Stadt Hamburg, der Wohnort von Gabriella Engelmann. Die Geschichte startet am Montag, 7. November 2011 und endet am Donnerstag, 5. Januar 2012. Natürlich beginnt die Story mit dem obligatorischen Personenregister, was ich sehr hilfreich finde.

Marie Goldt ist 16, ein wenig schüchtern und geht noch zur Schule, wobei sie den Turnunterricht hasst. Sie fällt oft aus ungeklärter Ursache in Ohnmacht, weshalb sie nun regelmäßig einen Therapeuten aufsuchen muss. Ansonsten hat die Vollwaise mit den rotblonden Locken & grünen Augen ein ausgeprägtes Helfersyndrom und wohnt seit dem Tod ihres Vaters, einem Musiker, mit ihrer arbeitslosen Stiefmutter Kathrin und ihrer 17-jährigen Stiefschwester Lykke Pechstein in einer kleinen Hamburger Wohnung. Weil dort oft dicke Luft herrscht, besucht Marie gern ihre beste Freundin Julia von Menkwitz sowie deren liebenswert-chaotische Familie. Lykke sieht wie ein Goth aus und ist von Maries netter Art oft genervt.  Ihre Sorgen, Ängste & Probleme vertraut sie ihrem Tagebuch an.

Marie ist eine sympathische Hauptperson, die man schnell ins Herz schließt und mit der es sich hervorragend mitfühlen und mitfiebern lässt. Neben all den typischen Teenagerproblemen wie Schule, Jungs & Jobben wirkt Marie, die schon in jungen Jahren ihre Eltern verloren hat, erwachsener als gleichaltrige Teenager. Die Protagonisten, allen voran Marie, sind reizvoll gestaltete, vielschichtige Charaktere, die mit Macken, Ecken & Kanten versehen wurden und sich wunderbar in die Handlung einfügen. Die beachtlichste Weiterentwicklung macht Pechmarie Lykke durch, obwohl Marie auch viel dazulernt.

Die herzerwärmende Geschichte rund um Marie ist so zauberhaft, dass ich dieses moderne Märchen inzwischen schon 2 Mal gelesen habe. Gemeinsam mit "Cinderella Undercover" führt "Goldmarie auf Wolke 7" die Spitze meiner liebsten Engelmann-Märchen an. Wie im wahren Leben geht hier es neben Freundschaft und Liebe auch um Verlust und Trauer, was Gabriella ansprechend in ihr neuestes Märchen verpackt hat.

Wunderbar finde ich, dass alle Protagonisten der früheren Märchenbücher in die Handlung eingebunden wurden. So gibt es ein kurzes Wiedersehen mit den Zwergen, Sarah, Rosalie, Cynthia, GG & Pippa und wir erleben ihren weiteren Werdegang mit. Es werden auch immer wieder solche Leckereien wie z.B. Holundermilch, Himmelszauber-Tee, Zimtsterne, Scones, Vanillekipferl erwähnt, am Ende findet sich das bewährte Rezept, diesmal können wir eine Apfel-Holunder-Suppe mit Schneeklößchen nachkochen. Wie schon der Untertitel "Eine himmlische Liebesgeschichte" verrät, kommt hier die Romantik auch nicht zu kurz.

Weiters wurden die bekannten Märchenfiguren aus Frau Holle eindrucksvoll in die heutige Zeit verlegt. Ich-Erzählerin Marie schildert die turbulenten Begebenheiten vorwiegend aus ihrer Warte, während Lykke sich ihrem Tagebuch anvertraut. Zwischendurch erfahren wir mehr über eine Feenkönigin, die das Leben von Marie und ihrer Stiefschwester interessiert mitverfolgt und das Schicksal der Menschen lenkt. Die fantasievolle Goldmarie-Story enthält keinerlei Längen oder überflüssige Szenen und wartet mit einer hervorragend gelungenen Märchen-Neuadaptierung sowie überraschenden Wendungen am laufenden Band auf.

"Goldmarie auf Wolke 7" wirkt durch die Anwendung von Patchwork-Familie, Nebenjobs und Therapeuten zeitgemäß. Der locker-leichte, herzerfrischende Schreibstil, die amüsanten Dialoge sowie die kurzen Kapitel runden dieses moderne Märchen ab, sodass man praktisch durch die 271 Seiten fliegt. Ein weiteres Highlight sind die Orts- und Schauplatzbeschreibungen, die so überaus bildhaft beschrieben wurden, dass man sich alles im Kopfkino wunderbar vorstellen kann. Schade nur, dass Gabriella Engelmann keine weiteren Märchenbücher schreiben wird.

FAZIT:
"Goldmarie auf Wolke 7" ist eine himmlische Geschichte voller Überraschungen & einer liebenswerten Hauptperson, die es versteht, einen zu verzaubern und den Leser aus dem Alltag in eine unterhaltsame Welt voller Glück & Pech entführt.  Mich hat diese Geschichte total begeistert und kann "Goldmarie auf Wolke 7" jedem Märchen-Fan nur wärmstens empfehlen. Deshalb vergebe ich vergebe liebend gern zauberhafte 5 (von 5) Punkte mit Extrasternchen.


 
 
ZITAT Seite 156:
"Konnte man überhaupt glücklich werden, wenn das eigene Glück mit dem Unglück eines anderen Menschen verflochten war?"

 

[REZENSION] "House of Night - Bestimmt" (Band 9)

Cover
Die Autorin
Die erfolgreiche Autorin der "House of Night"-Serie hat nach ihrer Karriere in der US Air Force fünfzehn Jahre als Highschool-Lehrerin gearbeitet, bevor sie begonnen hat, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Die Bücher der New-York-Times-Bestsellerautorin sind vielfach ausgezeichnet worden, u.a. mit dem Romantic Times Reviewer's Choice Award, dem Daphne du Maurier Award und dem Bookseller's Best. P.C. Cast lebt mit ihrer Tochter und Ko-Autorin in Oklahoma.

Produktinformation
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Gebundene Ausgabe: 544 Seiten
Verlag: Fischer FJB; Auflage: 1 (15. Mai 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3841420095
ISBN-13: 978-3841420091
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Leseprobe
Quelle: houseofnight *für alle House of Night-Fans*

Alle, die diese Serie noch lesen möchten und die Vorgängerbände nicht kennen, sollten an dieser Stelle besser nicht weiter lesen!

Die Geschichte...
Inzwischen sind Zoey und ihre Freunde wieder in das Tulsaer House of Night zurückgekehrt, worüber Neferet nicht gerade begeistert ist. Die Hohepriesterin, die sich der Finsternis verschrieben hat, verfolgt ihre eigenen Ziele und bekommt dabei Hilfe von Aurox, der eigens dafür erschaffen wurde. Zoey und ihr Krieger Stark sind noch immer von den Ereignissen in der Anderwelt gezeichnet und Zoeys Mutter wurde auf der Lavendelfarm getötet, weshalb sie zutiefst leidet. Doch auch ihre ABF (Allerbeste Freundin) Stevie Rae hat mit Schwierigkeiten zu kämpfen: Ihr Gefährte Rephaim wurde von Nyx eine Menschengestalt verliehen, doch jeden Tag verwandelt er sich erneut in einen Rabenspötter, wovon niemand erfahren soll - schon gar nicht sein Vater Kalona, mit dem er gebrochen hat. Auch Zoeys restlichen inneren Kreis plagen Probleme: Damien hat den Tod seines Freundes Jack noch immer nicht verwunden und die "Zwillinge" Erin und Shaunee sind zum ersten Mal nicht einer Meinung, was in einem schrecklichen Zerwürfnis endet...

Meine Meinung...
Der 9. Band der House of Night-Reihe knüpft nahtlos an seinen Vorgänger "Geweckt" an, als Handlungsort dient diesmal erneut das winterliche Tulsa. Man mag es kaum glauben, dass wir Zoey und ihre Freunde bereits seit 9 Bänden begleiten.

Kaum hat sich die 17-jährige Jungvampyr-Hohepriesterin Zoey Redbird, die eng mit der Göttin Nyx verbunden ist, von den vergangenen Ereignissen erholt, muss sie auch schon den nächsten Schicksalsschlag verkraften: ihre Mutter ist plötzlich gestorben und Zoey glaubt, dass dabei dunkle Mächte im Spiel waren. Nun besteht ihre Familie nur mehr aus Zoey und ihrer Großmutter Sylvia Redbird. Wie gut, dass es auch  Stark, ihren attraktiven Krieger und Gefährten, gibt, der allerdings seit dem Aufenthalt in der Anderwelt an Albträumen und Schlaflosigkeit leidet.  
 
Da geht es Zoeys bester Freundin, der roten Jungvampyr-Hohepriesterin Stevie Rae Johnson schon besser. Sie freut sich über Rephaims Verwandlung als Mensch, doch der ehemalige Rabenspötter wird im Tulsaer House of Night nicht gerade freundlich aufgenommen - hat er doch vor einigen gemeinsam mit seinem Vater Kalona die Frau des Schwertmeisters getötet. Und zu allem Überfluss macht Hohepriesterin Neferet, die sich der Dunkelheit verschrieben hat, den Jungvampyren das Leben schwer und hat sich einen Leibwächter namens Aurox erschaffen, der zwar wie ein Junge aussieht, aber sich bei Bedarf auch in einen Stier verwandeln kann und Unheil & Chaos über Tulsa bringen soll...
 
Neben den bereits erwähnten Charakteren vervollständigen altbekannte Gesichter wie die Prophetin Aphrodite, ihr Kriegerfreund Darius, die "Zwillinge" Shaunee und Erin, Kramisha mit ihren Gedichten und der nette Damien die Riege der Nebenfiguren. Netterweise erfahren wir diesmal ein wenig mehr über diese Jungvamypre sowie über Dragon Langford, was schon lange überfällig war. Die Charaktere, allen voran Zoey, wirken weiterhin erwachsener als in den ersten Bänden, auch wenn ich nicht alle ihrer Taten und Handlungen ganz nachvollziehen kann. Die reizvoll gestalteten Protagonisten sind interessante Persönlichkeiten und wurden erneut vielschichtig gestaltet.
 
Der 9. House of Night-Band wartet erneut mit einer ansprechenden Grundidee und einem interessanten Handlungsverlauf auf, auch wenn sich die Handlung recht in die Länge zieht, was den Lesefluss leider ein wenig bremst. Durch mehrere Handlungsstränge und Erzählperspektiven wirkt die Handlung von Bestimmt" manchmal leicht verwirrend und oft langatmig. Zoey schildert die turbulenten Geschehnisse vorwiegend aus ihrer Sicht, aber auch Aurox, Kalona, Rephaim, Reitlehrerin Lenobia, Stark, Shaunee und Erin berichten über die Ereignisse aus ihrer jeweiligen Warte, was für Abwechslung sorgt. Vor allem die unzertrennlichen Freundinnen Erin und Shaunee stehen bei den Nebenfiguren im Rampenlicht und haben zum ersten Mal so richtig Krach...
 
Wie bereits erwähnt, zieht sich die actionreiche Story rund um Zoey und das House of Night stellenweise sehr dahin, andererseits wirkt "Bestimmt" durch einige interessante Ideen, die gut umgesetzt wurden, erfrischend und unterhaltsam. Wie gewohnt, endet die Geschichte mit einem Cliffhanger, der das Interesse am 10. Band "Verloren" weckt. Ich bin schon neugierig, wie viele HoN-Bände das Mutter-Tochter-Autorenteam noch parat hat und würde mich freuen, mehr über die sympathischen Nebencharaktere zu erfahren.

 Die Schreibweise von P.C. und Kristin Cast darf sich trotz kleiner Längen & Schwächen weiterhin ausdrucksstark & flüssig nennen. Die furchtbare Ausdrucksweise von Stevie Rae, die mir bereits von Anfang an ein Dorn im Auge war, hat sich gottseidank sehr gebessert, was mir persönlich sehr gut gefällt. Erneut findet hier eine jugendliche, der Zielgruppe angepasste, Sprache Verwendung, wodurch die 544 Seiten rasch gelesen sind.

FAZIT:
Auch der 9. Teil ist für mich nicht der beste Band dieser Buchreihe, gewährt aber trotz einer gewissen Langatmigkeit und sonstiger kleiner Mankos unterhaltsame Lesestunden. "Bestimmt" präsentiert seinen Lesern weiterhin interessante Einfälle, reizvolle Protagonisten und eine mitreißende Schreibweise.  Da ich doch einiges zu beanstanden hatte, kann ich nur knappe 4 (von 5) Punkte vergeben und bin noch unschlüssig, ob ich die Reihe weiterlesen werde.



 
 
 
 

Samstag, 29. September 2012

[REZENSION] "Plampi: Nur eine Nacht"

Für dieses Rezensionsexemplar bedanke ich mich sehr herzlich beim Merquana Verlag und der netten Autorin.

Cover
Die Autorin
 Nicht erst während des Studiums zur Online Redakteurin entdeckte Mirjam H. Hüberli die Liebe zum Schreiben. Seit Kindertagen begleiten sie Ideen zu Geschichten. Vor zwei Jahren beschloss sie, den Schritt aus dem stillen Schreibkämmerchen in die aktive Szene zu wagen, um das zu machen, wovon sie mein Leben lang geträumt hatte: Geschichten schreiben.

Produktinformation
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Taschenbuch: 120 Seiten
Verlag: Merquana Verlag und Mediadesign (August 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3943882004
ISBN-13: 978-3943882001

Leseprobe
Quelle: Merquana Verlag *klick*

Die Geschichte...
Theobald, der Kater von Familie Berger ist bereits seit drei Tagen verschwunden und schön langsam macht sich der Familienhund Plampi Sorgen, denn dass Theobald sein Futter verschmäht, sieht dem gefräßigen Kater gar nicht ähnlich. Und so macht sich der Hund mit den Plampiohren auf die Suche nach Theobald und hat dafür nur eine Nacht Zeit, denn schließlich sollen die Bergers nichts von Plampis Abwesenheit mitbekommen...
 
Meine Meinung:
Seit längerem verfolge ich die Abenteuer von Plampi, da der süße Hund vergangenen Dezember eine abenteuerliche Reise gemacht hat und sogar eine eigene Facebook-Seite namens Plampis Welt besitzt. Die Geschichte beginnt um 19:32 Uhr und endet am nächsten Tag um 05:02 Uhr - dauert also wirklich nur eine Nacht, wie es der Untertitel bereits verrät.

Zur vierköpfigen Familie Berger, wohnhaft in der Wacholderstraße 17, gehören die Hunde Plampi und Blacky sowie Kater Theobald - und eben dieser ist nun verschwunden. Plampi, der eigentlich Napoleon heißt und ein Jahr alt ist, kann nicht glauben, dass der besserwisserische Kater einfach so sein Fressen stehen lässt. Und so macht sich der abenteuerlustige, aufgeweckte Hund auf die Suche nach Theobald - dabei bekommt er unerwartet Hilfe von der quirligen Fliege Mucky und dem gefährlich wirkenden Kater Balz... Hauptfigur Plampi, der gern mal ins Fettnäpfchen tritt, muss man einfach mögen. Auch die restlichen, teilweise eigenwilligen Charaktere wurden so gestaltet, dass sie sich wunderbar in die Handlung einfügen.

Kaum hat man die ersten Zeilen gelesen, wird man direkt in die Handlung hingezogen und erlebt mit, was dem unterschiedlichen Trio während dieser Nacht passiert und wem sie begegnen. Vor allem jüngere Leser werden gemeinsam mit Plampi, Mucky & Balz mitfiebern und hoffen, dass sie Kater Theobald finden. Leider ist die Story sehr kurz und dementsprechend schnell ausgelesen. Im Anschluss an die Geschichte findet eine Vorstellungsrunde der tierischen Protagonisten statt.

Ich-Erzähler Plampi schildert die gefahrenvollen Abenteuer, die ihm in dieser Nacht widerfahren, aus seinem Blickwinkel. Es ist mal etwas anderes, die Geschehnisse aus der Sicht eines Hundes zu lesen, denn diese Erzählperspektive hat durchaus ihren Reiz. Besonders toll finde ich den Humor, der sich dank witziger Dialoge und Wortgefechte durch den ganzen Roman zieht und wunderbar unterhält.

Abgerundet werden die ereignisreichen Begebenheiten durch liebevolle Illustrationen von Mirjam H. Hüberli und einen ausdrucksstarken Schreibstil. Allerdings geht "Plampi: Nur eine Nacht" für mich stark in Richtung Kinderbuch - ein Genre, dem ich bereits entwachsen bin, auch wenn mich diese Geschichte oft erheitert hat und es für mich keine Kritikpunkte gibt.
 
FAZIT:
"Plampi: Nur eine Nacht" ist eine abenteuerliche Geschichte für Groß & Klein, die aus der Sicht eines Hundes erzählt wird. Diese Geschichte, vollgepackt mit tollkühnen Abenteuern, liebenswerten Charakteren und einer mitreißenden Schreibweise wird vor allem Kinder begeistern. Auch mich hat Plampi mit seinen Schlappohren und seinem treuherzigen Blick um den kleinen Finger gewickelt, weshalb ich gern 5 (von 5) Punkte vergebe.



 

[REZENSION] "Kälte"

Für dieses Rezensionsexemplar bedanke ich mich sehr herzlich beim Loewe Verlag.
 
Passendes Cover
Der Autor
Michael Northrop wuchs in einer kleinen Stadt in den Berkshire Mountains auf. Viele Jahre später zog er nach New York, dem er seitdem treu geblieben ist. Dort arbeitete er als Stand-up-Comedian und Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften, bis er 2009 seinen ersten Jugendroman veröffentlichte, der auf der Stelle zum Erfolg wurde. Seither heimst er eine Auszeichnung nach der anderen ein und hat das Schreiben zum Beruf gemacht.
 
Produktinformation
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Broschiert: 256 Seiten
Verlag: Loewe Verlag (15. August 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785574282
ISBN-13: 978-3785574287
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 18,4 x 12,6 x 2,8 cm
 
Leseprobe
Quelle: Loewe  *lies mich*
 
Die Geschichte...
Tattawa Regional Highschool: Ein außergewöhnlich starker Schneesturm legt den gesamten Highschoolbetrieb lahm, weshalb die Schüler früher nach Hause dürfen. Aus unterschiedlichen Gründen bleiben sieben Schüler, darunter auch zwei hübsche Mädchen, und der Lehrer Mr. Gossell übrig - abgeschnitten von der Umwelt, denn nicht einmal ihre Handys funktionieren wegen des Unwetters. Zuerst verschwindet der Lehrer,  der sich draußen umsieht, spurlos und dann fällt plötzlich auch noch der Strom aus. Doch das ist nur der Anfang einer riesigen Katastrophe und nun wird auch allen Übriggebliebenen klar, dass sie wohl noch länger in der Schule bleiben werden und dabei ganz auf sich allein gestellt sind..

Meine Meinung:
Paradoxerweise erscheint ein Buch namens "Kälte" im Hochsommer, doch da mich die Thematik interessiert, habe ich mich an diesen Roman sogar bei 36°C Hitze gewagt. :) Den Schauplatz hat der Autor nach Tattawa, Neuengland verlegt, wobei die Beschreibungen so bildhaft sind, dass einen sogar während der Hitze das Frösteln überkommt. Die Handlungsdauer umfasst ein paar Tage, in denen die Jugendlichen in der abgelegenen Highschool festsitzen.
 
Der 15-jährige Scotty Weams ist leidenschaftlicher Basketballspieler und möchte unbedingt seine Spielfähigkeiten verbessern. Seine besten Freunde heißen Pete Dubois und Jason Gillespie - die drei unterschiedlichen Zehntklässer sind seit langem unzertrennlich. Während Pete durch nichts besonders auffällt, bastelt Jason im Werkunterricht ein Gokart namens Flammenwerfer. Da Jason das Gokart fertig bekommen will, bleiben die Freunde nach dem verfrühten Schulschluss in der Highschool. Gemeinsam mit dem Trio sitzen auch noch der aggresive Les(lie) Goddard, der in der Schule Angst und Schrecken verbreitet, der eigenbrötlerische Goth Elijah James sowie die beiden Neuntklässlerinnen Krista O´Rea und Julie Anders, die auch noch beste Freundinnen sind, fest und begreifen nach und nach, in welcher schier ausweglosen Lage sie sich befinden...
 
Die mitwirkenden Protagonisten sind zwischen 14 und 16 Jahre jung und decken das Spektrum der verschiedenen Schülertypen ab, wodurch sich jugendliche LeserInnen mit einigen Charakteren gewiss identifizieren werden. Die Teenager kämpfen ums nackte Überleben und agieren dabei durchwegs authentisch, obwohl es mir bei der Gestaltung der Figuren etwas an Tiefe und Facettenreichtum fehlt. Außerdem wäre es schön gewesen, mehr über die eingeschneiten Schüler bzw. vielleicht ein paar ihrer Geheimnisse zu erfahren.
 
"Kälte" ist ein ansprechender Jugendroman, der die Geschichte von sieben amerikanischen Teenagern erzählt, die während eines Schneesturms in ihrer Schule von der Umwelt abgeschottet werden und über Tage hinweg in einer Extremsituation auf sich allein gestellt sind. Dieses Werk beinhaltet eine reizvolle Grundidee, bei deren Umsetzung das Potential -meiner Meinung nach- leider nicht ganz ausgeschöpft wurde.
 
Ich-Erzähler Scotty schildert die abenteuerlichen Geschehnisse aus seiner Persepektive und gewährt uns einen tiefen Einblick in seine Gefühle und Gedanken, die sich während des unfreiwilligen Aufenthalts förmlich überschlagen. Schade, dass man die Ereignisse nur aus Scottys Blickwinkel erlebt, denn verschiedene Erzählperspektiven hätten die Handlung sicherlich noch abwechslungsreicher gestaltet. "Kälte" beinhaltet so plastische Schilderungen, dass sogar im Hochsommer ein Gefühl der Kühle aufkommt und man die Schneemassen förmlich vor seinem inneren Auge sieht.

Leider birgt die Story auch sehr ausgeschmücktete Szenen und kleine Längen, was den Lesefluss zwischendurch bremst und das Lesevergnügen schmälert. Überdies hatte ich mir den Handlungsverlauf anders vorgestellt und mir ein paar gruselige, spannende und/oder mysteriöse Elemente sowie eine beklemmende bzw. dramatischere Atmosphäre gewünscht. Schade, dass Michael Northrop nicht mehr aus dieser interessanten Geschichte gemacht hat, denn meine (zugegeben) hohen Erwartungen kann der amerikanische Autor mit der Geschichte rund um den Mega-Schneesturm nicht restlos erfüllen.

Zwischendurch zieht sich die Handlung ein wenig dahin, dafür kommt mir der Abschluss zu schnell und leicht konstruiert daher. Bedauerlicherweise bleiben zum Ende hin einige Fragen offen, was ich bei einer abgeschlossenen Geschichte nicht so gerne mag. Durch die ausdrucksvolle Schreibweise, die Kapitel in angenehmer Länge sowie die jugendliche, der Zielgruppe angepasste, Sprache lassen sich die 256 Seiten trotz der kleinen Mankos schnell lesen.

FAZIT:
"Kälte" wartet neben kleinen Schwächen mit einer wunderbaren Romanidee samt großartigen Schauplatzbeschreibungen, sympathischen, leicht blassen Protagonisten sowie mit einem flüssigen Schreibstil auf. Für dieses beachtenswerte Jugendbuch vergebe ich bescheidene 4 (von 5) Punkte und hoffe auf einen milden Winter mit wenig Schnee.






ZITAT Seite 7:
"Wir waren zu siebt, die sieben letzten Schüler, die darauf warteten, von der Tattawa Regional Highschool abgeholt zu werden. Klingt ganz normal, aber das war kein normaler Tag, sondern ein Tag, an dem das Schicksal exakt ins Schwarze traf. Ein Tag, an dem sich alles zueinanderfügte -  wer zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort war, war automatisch Teil von etwas Großem."
 
ZITAT Seite 54:
"Da draußen hatte es mindestens fünfzehn Grad minus, das war viel zu gefährlich. Die Kälte kroch selbst durch das dicke, isolierte Sicherheitsglas, sie knabberte an der Haut, sobald man die Stirn an die Scheibe legt, selbst wenn das Glas nur mit den Fingerspitzen berührte."
 

Freitag, 28. September 2012

[BUCHTHEMA] Oktober - LB-Thema "Lukullische Genüsse"

aba hat eine weitere Runde gemeinschaftliches Lesen eingeläutet und bei LOVELYBOOKS das Themenlesen für den OKTOBER 2012 vorgestellt.



So lautet die Aufgabe:
"Lest mindestens ein Buch, dessen Titel, Cover oder Inhalt einen kulinarischen Bezug hat"

Dieses Thema wird Feinschmecker freuen, da wir mindestens ein Buch aus dem hauseigenen SuB zu lesen bzw. zu rezensieren lesen sollen, dessen Inhalt, Titel oder Cover etwas mit gutem Essen zu tun hat. Mehr Infos dazu gibt´s bei hier: *klick*

Passenderweise werde ich "Herzklopfen auf Französisch" lesen




UPDATE 10.09.2012:
"Herzklopfen auf Französisch" ist bereits gelesen und rezensiert - damit ist die Buchthema-Aufgabe für den Oktober 2012 erfüllt. Hier geht´s zur REZENSION




[REZENSION] "Sterbenswort"

Cover
Der Autor
Siegfried Langer, geboren 1966, stand unter anderem als Schauspieler auf der Bühne und vor der Kamera. Sterbenswort ist nach dem Erfolg von Vater, Mutter, Tod sein zweiter Thriller bei List. Mehr Infos unter: www.siegfriedlanger.de
 
Produktinformation
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Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: List Taschenbuch (13. Juli 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548610919
ISBN-13: 978-3548610917
Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 12,4 x 2,6 cm

Leseprobe

Quelle: vorablesen  *klick*

 
Die Geschichte...
Das beschauliche Leben von Kathrin wird plötzlich auf den Kopf gestellt. Zuerst verschwinden Gegenstände in der Wohnung und tauchen an unmöglichen Stellen wieder auf, ein Bild wird verrückt aufgefunden und dann erzählt ihre kleine Tochter Mia, dass sie im Kindergarten einen Mann namens Erik getroffen hat, der sich als alter Freund von Kathrin vorgestellt hat. Die Ärztin ist erschüttert, denn Erik ist schon seit vielen Jahren tot und sie fühlt sich deshalb schuldig. Und nun scheint es, als würde die Vergangenheit Kathrin einholen...  **ACHTUNG SPOILER** Denn gemeinsam mit ihren Mitbewohnern aus Studientagen hat Kathrin die wahre Todesursache von Erik vertuscht - doch irgendjemand weiß darüber Bescheid und spielt ein grausames Katz- und Maus-Spiel...  **SPOILER ENDE**
 
Meine Meinung:
Nachdem ich bereits von "Vater, Mutter, Tod" angetan war, darf natürlich auch das neueste Werk dieses Autors nicht in meinem Regal fehlen. Nach dem Prolog erzählt uns Siegfried Langer, was "Damals" und "Heute" in Kathrins Leben geschehen ist. Der Schauplatz wurde in die deutsche Hauptstadt Berlin verlegt.
 
Dr. Kathrin Voss ist Mitte bis Ende 30 und Mutter der 4-jährigen Mia, die sie über alles liebt. Da die hübsche Ärztin eine rational denke Frau ist, kann sie sich die Geschehnisse lange Zeit nicht erklären und sucht nach sachlichen Argumenten.  Eine große Rolle spielt hier auch Schuld & Rache, was uns in die Vergangenheit zu Kathrins alter WG führt. Denn gemeinsam mit Heinrich Denk und Amelie Stutzkeis will Kathrin Licht ins Dunkel bringen. Und auch der engstirnige, mit vielen Vorurteilen behaftete Polizeioberkommissar Theo Kron ermittelt im Mordfall Erik Stein und will unbedingt herausfinden, wie der Regiestudent gestorben ist.
 
Kathrin wird als sympathische, facettenreiche Hauptperson dargestellt, die wie die reizvoll ausgearbeiteten Nebenfiguren über einige Macken, Ecken & Kanten verfügt. Dadurch wirken die Charaktere lebensnah, sodass man mit ihnen mitfühlt und mitleidet.
 
Erzählt werden die rasanten Geschehnisse vorwiegend aus der Sicht von Kathrin (in der 3. Person), die uns einen tiefen Einblick in ihre Gefühle und Gedanken gewährt, wodurch man sich schnell mit der Protagonistin identifiziert. Zwischendurch schildern Nebenfiguren wie Heinrich Denk und Oberkommissar Kron die Begebenheiten aus ihrer eigenen Warte. Durch Rückblenden in die Vergangenheit, wechselnde Erzählperspektiven und Handlungsstränge gestalten die Geschichte abwechslungsreich, obwohl die Story klitzekleine Längen beinhaltet.
 
Allerdings wurde mir schon kurz nach der Hälfte klar, wer versucht, Kathrin und ihre früheren Freunde in den Wahnsinn zu treiben. Diese Tatsache hat die Spannung für mich leider drastisch reduziert - da hätten es ruhig noch mehr verschlungene Irrwege und falsche Fährten sein dürfen, auch wenn ich an der Romanidee bzw. deren Umsetzung Gefallen gefunden habe. 
 
Abgesehen von ein paar Mankos und der frühzeitigen Auflösung meinerseits hat mich die Story rund um Kathrin wirklich gut unterhalten - echt klasse, wie Siegfried Langer seine Leser häppchenweise an die Auflösung heranführt und welche Psychospielchen hier ablaufen. "Sterbenswort" wird durch eine fesselnden Schreibweise sowie Kapitel in angenehmer Länge abgerundet, so dass man die 336 Seiten in kürzester Zeit durch hat.
 
FAZIT:
Mit "Sterbenswort" hat Siegfried Langer einen hochwertigen Psycho-Thriller geschrieben, der mich trotz kleiner Schwächen überzeugen konnte. Daran haben natürlich der reizvolle, gut ausgearbeitete Plot, die authentische Hauptperson Kathrin sowie der ausdrucksvolle Schreibstil großen Anteil. Dafür vergebe ich gern spannungsgeladene, beachtliche 4 (von 5) Punkte.


Donnerstag, 27. September 2012

TTT - Top Ten Thursday #83

Allwöchentlich, jeden Donnerstag, werden bei Alice im Bücherland im Rahmen von "Top Ten Thursday" interessante Buchfragen gestellt bzw. Themen vorgegeben, die dann von den Teilnehmern des TTT beantwortet werden.




Diese Woche lautet das Thema:
„Eure 10 (guten/schlechten) Angewohnheiten (Zwänge) im Bezug auf Bücher

Zu diesem TTT sollte mir doch einiges einfallen - mal schauen...
01. Ich rieche liebend gern an druckfrischen Büchern (dieser Geruch ist einfach der Hammer).
02. Auch die Cover werden genau inspiziert und manchmal sogar gestreichelt. ;-)
03. Um meine Bücher zu schonen, gebe ich immer einen Buchumschlag drum herum.
04. Meine Buchsucht treibt mich so weit *g*, dass ich bei jeder sich bietenden Gelegenheit lesen muss.
05. Mein aktuelles Buch begleitet mich immer, wenn ich das Haus verlasse (siehe 03.).
06. Bei Hardcover-Büchern wird der Einband vor dem Lesen immer entfernt.
07. Ich liebe es, wenn eine Buchreihe im Regal steht und optisch zueinander passt.
08. Knicke im Buchrücken, Flecken auf den Seiten etc. sind ein No-Go.
09. Ich lasse mich gern von Buchtipps anfixen, weshalb meine Wunschliste ganz schön lang ist.
10. Wenn mein SuB (ungelesene Bücher) unter 15 sinkt, krieg ich die Krise und muss mir neuen Lesestoff besorgen. 


Wie sieht das bei euch aus?



Mittwoch, 26. September 2012

[Chick Lit-Challenge] 2. Monat - Lesefortschritt



Quelle
2 Monate sind seit Beginn der Chick-Lit Challenge von Friedelchen's Bücherstube vergangen, die unter dem Motto "Männer, Mode und Moneten" steht.

Vom 01.08.2012 - 01.02.2013 sollen mindestens 6 Bücher aus dem Genre Chick Lit gelesen & rezensiert werden.


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Im August 2012 gelesen:
01. "Naschmarkt" - Anna Koschka / *Rezension*

Im September 2012 gelesen:
Gar nicht mal so schlecht...




[REZENSION] "Von allen guten Geistern geküsst"

Cover
Die Autoren
Jennifer Crusie gehört in Amerika zu den erfolgreichsten Autorinnen romantischer Komödien. Die New-York-Times-Bestsellerautorin begeistert auch in Deutschland seit langem mit ihren Romanen Leser und Kritiker gleichermaßen. Jennifer Crusie unterrichtet Literatur an der Ohio State University. Bob Mayer gehörte früher den Green Berets, einer Spezialeinheit des US-Militärs, an. Heute ist er erfolgreicher Bestsellerautor. Er hat 32 Romane unter seinem eigenen Namen und eine Vielzahl anderer Bücher unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlicht.
 
Produktinformation
Link zu Amazon
Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (16. Juli 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442476879
ISBN-13: 978-3442476879
Originaltitel: Wild Ride
Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 11,8 x 3,8 cm
 
Leseprobe
Quelle: Randomhouse  *klick*
 
Die Geschichte...
Da Mab sich auf das Restaurieren von alten Karussells und Rummelplatzfiguren spezialisiert hat, nimmt sie das Angebot ihres Onkels Ray gern an, seinen Vergnügungspark wieder aufzupolieren. Mit Dreamland verbindet die rothaarige Restauratorin schöne Erinnerungen und so nimmt sie den Auftrag gern an. Doch in dem Freizeitpark scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen, was Mab bald am eigenen Leib zu spüren bekommt...  **ACHTUNG SPOILER** Denn ihre mütterliche Freundin Glenda erzählt Mab eine haarsträubende Geschichte, die sie nicht glauben mag: Der Freizeitpark ist ein Gefängnis für die fünf stärksten Dämonen der Welt (die "Unberührbaren"), die von fünf Wächtern (die "Guardia") bewacht werden, zu denen Glenda ebenfalls zählt. Und dann passiert das Unfassbare: Beim Restaurieren der Clownfigur FunFun entwischt der Dämon Fufluns - und  kurz darauf Mab lernt den überaus attraktiven Joe kennen, der ihr Herz höher schlagen lässt... **SPOILER ENDE**
 
Meine Meinung:
Vor einigen Jahren habe ich die Bücher von Jennifer Crusie reihenweise verschlungen und wollte wieder mal einen Roman der amerikanischen Autorin versuchen. Wie es der Klappentext sowie der Titel vermuten lassen, bekommt man es hier mit einer übersinnlichen Komponente zu tun, was mich persönlich nicht stört. Als Handlungsschauplatz dient der Vergnügungspark Dreamland im ländlichen Ohio und wurde mit lebendigen Schauplatzbeschreibungen versehen. Die Story beginnt im Oktober und endet ein paar Wochen später.
 
Die zierliche 39-jährige Mary Alice alias Mab Brannigan hat sich dem Restaurieren alter Figuren, Zirkuswägen und Karussells verschrieben und geht nicht gern unter Menschen. Doch da hat die hübsche Rothaarige nicht mit dem Personal des Freizeitparks Dreamland gerechnet, denn die weise Wahrsagerin Delpha, die mütterliche Angestellte Glenda und ihr mürrischer Sohn, der Ex-Soldat Ethan; Mabs nette Mitbewohnerin Cindy, die die allerbeste Eiscreme zaubert, der lustige Young Fred und der alte Gus machen ihr die Eingewöhnung leicht. Und dann macht Mab die Bekanntschaft des umwerfenden Joe, der ihr Herz höher schlagen lässt...
 
Mab ist eine sympathische Hauptperson mit einigen Macken, die man einfach gern haben muss, die sich und ihr Äußeres nicht zu wichtig nimmt und meistens in einem alten Malerkittel herumrennt. Die Nebenfiguren sind interessante Charaktere, die allerdings oft übertrieben gezeichnet wurden und, sogar in Anbetracht der Fantasy-Komponente, recht unglaubwürdig agieren.
 
Neben der netten Romanidee, deren Umsetzung für meinen Geschmack nicht wirklich gelungen ist, ich das Setting des Vergnügungsparks wunderbar gestaltet. Auf dem Areal befinden sich neben dem Lokal Dream Cream, wo man Cindys legendäre Eiscreme käuflich erwerben kann, auch der gut frequentierte Bier-Pavillon, das Wahrsagerzelt, ein Doppel-Riesenrad, das Piratenschiff, ein interessanter Wahrsager-Automat, die riesige Drachen-Achterbahn, der rosafarbene Liebestunnel und sogar eine Meerjungfrau-Kreuzfahrt. Das Autorenduo versteht es wirklich, den Park so bildhaft zu beschreiben, dass man Dreamland förmlich vor sich sieht und das Kopfkino angekurbelt wird.

Der Schauplatz ist neben der liebenswerten Hauptperson das Beste an der Geschichte. Anfänglich habe ich mich beim Lesen noch amüsiert, doch spätestens ab der Mitte des 512 Seiten-Romans vergeht einem das Lachen. Die ganze Story ist nämlich so abstrus und unausgegoren, dass man meint, den Plot hätte ein 10-jähriger Junge mit viel Fantasie zusammengeschustert. Ich will nicht zu viel verraten, doch Leser, die hier eine humorvolle Liebesgeschichte vermuten, werden enttäuscht sein, denn vor lauter übersinnlichen Elementen kommt die Romantik fast zu kurz, was ich schade finde.
 
Erzählt werden die abenteuerlichen Begebenheiten größtenteils von Mab (in der 3. Person), die uns einen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt gewährt. Zwischendurch schildern Nebencharaktere wie z.B. Ethan oder Ray die Ereignisse aus ihrer Warte, was die Geschichte etwas auflockert. Neben unnötigen Szenen und vielen ausgeschmückten Schilderungen hat man versucht, neben der erwarteten Liebesgeschichte und der Fantasy auch noch Abenteuer & Action in die Handlung zu verpacken - diese Mischung hat bei mir keinen großen Anklang gefunden. Der sonst so locker-leichte Schreibstil von Jennifer Crusie wirkt hier verkrampft und konnte mich nicht wirklich überzeugen.
 
FAZIT:
"Von allen guten Geistern geküsst" hat meine Erwartungen an einen amüsanten, leicht zu lesenden Chick Lit-Roman nicht erfüllt, denn der ganze Roman wirkt trotz der netten Hauptperson und der wunderbaren Schauplatz-Beschreibungen wie "Ich will, aber ich kann nicht". Die Story rund um Mab und den Vergnügungspark lässt sich bestenfalls als hölzern und vollkommen wirr beschreiben, weshalb ich beim besten Willen nur 2 (von 5) Punkte vergeben kann.
 


Dienstag, 25. September 2012

[REZENSION] "Männer in Freilandhaltung"

Cover
Die Autorin
Michaela Thewes, geboren 1972, ist gelernte Verlagsbuchhändlerin und lebt bei Düsseldorf. Nach verschiedenen Tätigkeiten in der Verlags- und Werbebranche ist sie seit mehreren Jahren selbständig. Sie arbeitet als freie Werbetexterin und Autorin sowie als Kolumnistin für die Frauenzeitschrift Lea. "Die Lavendelschlacht" ist ihr erster Roman.

Produktinformation
Link zu Amazon
Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Verlag); Auflage: 3 (24. August 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3404166582
ISBN-13: 978-3404166589
Größe und/oder Gewicht: 18,4 x 12,4 x 3 cm

Leseprobe
Quelle: Michaela Thewes  *klick*

 
Die Geschichte...
Steuerberaterin Louisa lässt sich für ein paar Wochen beurlauben, da sie urplötzlich -nach einem merkwürdigen Telefonat mit ihrer Schwester Nina- ins Sauerland fahren muss, um dort Ninas Mann und dessen Kinder zu hüten, denn vermutlich hat eine fremde Frau die Fühler nach Louisas Schwager ausgestreckt und Nina, der anscheinend alles zu viel ist, nimmt sich eine Auszeit und ist für niemanden erreichbar. Und mit der Ankunft von Großstadtpflanze Louisa im idyllischen Sauerland nimmt das Schicksal (und das Chaos) seinen Lauf...

Meine Meinung:
Eigentlich hatte ich an diesen Roman keine allzu große Erwartungen geknüpft und wurde angenehm überrascht. Als Handlungsschauplatz dienen anfänglich Düsseldorf und vorwiegend Hasslingdorf im Sauerland, die Handlungsdauer umfasst einige Wochen. Witzig und passend finde ich auch das Cover, denn Simon, Daniel & Jan spielen ja im Buch eine Rolle.
 
Louisa Schilling ist Mitte 30, wohnt und arbeitet in Düsseldorf. Die Steuerberaterin ist ein wahrer Workaholic und kann gar nicht glauben, dass ihr charmanter Kollege Simon Interesse an ihr zeigt. Doch ihr Date muss warten, denn zuerst soll Louisa im Sauerland während der Abwesenheit ihrer älteren Schwester Nina Blankenburg auf ihren gutaussehenden Schwager Daniel  und die Kinder aufpassen und nimmt sich deshalb kurzerhand 4-5 Wochen Urlaub. Nina hat nämlich die 5-jährigen Zwillinge Finn & Lukas sowie den 9-jährigen Christopher "mitgeheiratet" und Tante Louisa hat keine Ahnung vom Kochen oder Haushaltsführung. Und als wäre das noch nicht genug, schleppt Daniel, der von den attraktiven Dorfbewohnerinnen umschwärmt wird, einen jungen Hund an, damit die Kids unter Ninas Abwesenheit nicht so leiden. Natürlich bleibt die Erziehung des knuffigen Welpen an Louisa hängen, die dadurch den charismatischen Hundeschule-Besitzer Jan Forstner kennenlernt, der ihr Herz höher schlagen lässt...
 
Louisa ist eine sympathische Hauptperson, die gern ins Fettnäpfchen tritt und die man bald ins Herz schließt. Leider hat die Autorin alle Männerrollen & Nebenbuhlerinnen mit überaus gutaussehenden Charakteren besetzt, was der Story die Glaubwürdigkeit nimmt, denn in welchem Kaff wimmelt es von lauter hübschen Menschen? Meine Lieblings-Nebenfiguren sind die Brandenburg-Jungs, die sehr lebendig gestaltet wurden, gern für Aufregung sorgen und so Abwechslung in die Geschichte bringen. 
 
"Männer in Freilandhaltung" wurde mit einer netten Romanidee versehen und ansprechend umgesetzt. Michaela Thewes wirft in dieser turbulenten Story zwar mit Klischees und einigen unglaubwürdigen Szenarien um sich, tut dies aber so unterhaltsam, dass mir die paar Kritikpunkte wenig ausmachen. Dafür gibt es in "Männer in Freilandhaltung" ein paar interessante Wendungen und ein zufriedenstellendes, leicht vorhersehbares Ende.
 
Es ist recht amüsant, mitzuerleben, wie sich Ich-Erzählerin Louisa als Männer-Nanny schlägt und welche erfindungsreichen Maßnahmen sie ergreift, um ihren Schwager vor der männermordenden Nachbarschaft fernzuhalten. Der locker-leichte Schreibstil und die unterhaltsamen Dialoge, die immer wieder für Lacher sorgen, runden Louisas Geschichte wunderbar ab, sodass die 336 Seiten wie im Flug vergehen.
 
FAZIT:
"Männer in Freilandhaltung" begleitet die kinderlose, liebenswerte Karrierefrau Louisa, die ein Auge auf ihren Schwager und dessen halbwüchsige Kinder haben soll und neben Männer-Sitting mit dem Haushalt & romantischen Gefühlen zu kämpfen hat. Dieser Chick Lit-Roman
verspricht trotz einer gewissen Klischeehaftigkeit bzw. Vorhersehbarkeit unterhaltsame Lesestunden, weshalb ich vergnügliche 4 (von 5) Punkte vergebe und mich auf auf weitere Romane von Michaela Thewes freue.