Dienstag, 22. Juli 2014

[REZENSION] "Todesbotschafter" (Band 2)

Für dieses Rezensionsexemplar bedanke ich mich sehr herzlich bei der sympathischen Autorin und bei Jerry Media AG.

Cover
Quelle: Jerry Media
Die Autorin
Cassandra Negra ist der Künstlername einer in der Nähe von Weimar geborenen, promovierten Wissenschaftlerin. Sie ist Geschäftsführerin eines Familienunternehmens und lebt in Zürich.

*Produktinformation*
Broschiert: 440 Seiten
Verlag: Jerry Media Verlag AG; Auflage: 1. Aufl. 2014 (23. Mai 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3952390631
ISBN-13: 978-3952390634
Größe und/oder Gewicht: 21,2 x 13,8 x 3,2 cm
 

Leseprobe
Quelle: jerrymedia.eu  *lies mich*


 
Alle, die diese Buchserie noch lesen möchten und den Vorgängerband nicht kennen, sollten an dieser Stelle lieber nicht weiter lesen!

Die Geschichte...
Brüssel, Oktober 2007:
Die angesehene Wissenschaftlerin Maya Hunter findet in einem Antiquariat einen Liebesbrief, der sie zutiefst berührt und die Molekulargenetikerin im Juni 2012 nach erneut nach Brüssel, Köln und Bonn führt.
 
Berlin/Sylt, Oktober 2011:
Lea Lands hat den sinnlosen Tod ihres Kollegen Max Hofmann noch immer nicht verarbeitet und fährt nach Sylt, um sich von den vergangenen Ereignissen zu erholen. Als dem Serienmörder Hans Wenger die Flucht aus dem Krankenhaus gelingt, wird Lea umgehend nach Berlin zurück beordert, denn sie ist die Einzige, die sich in den Killer hineinversetzen kann.
 
Berlin, Mai 2012:
Der Islamforscher Professor Professor Muhammed Sven Maulisch ist ein charismatischer Wissenschaftler, der immer auf der Suche nach labilen Menschen ist, denen er seine fanatischen Ideen einpflanzt und in dem Diplomatensohn David Moosbach einen idealen Kandidaten findet.

Meine Meinung:
Mit "Todesbotschafter" geht die Lea Lands-Reihe nach "Die Lust des Bösen" in die 2. Runde und lässt jedes Kapitel mit einem passenden Zitat beginnen. Die Story startet im August 2006 in Kabul, Afghanistan und endet im November 2012 in der Schweiz. Dieses Mal konzentriert sich der Handlungsschauplatz nicht auf Berlin, sondern führt uns auch nach Afghanistan, Belgien, die Schweiz und durch die Bundesrepublik Deutschland (Berlin, Köln, Bonn, Wiesbaden, Sylt, Nürnberg). Dabei sind die  Schauplatzbeschreibungen wieder so lebendig, dass man meint, vor Ort zu sein.
 
Lea Lands arbeitet seit kurzem als Fallanalytikerin beim LKA Berlin. Die hübsche Profilerin versteht es hervorragend, sich in die Täter hineinzuversetzen und gibt sich an dem sinnlosen Tod ihres Kollegen Max Hofmann die Schuld. Ablenkung sucht die junge Frau auf der Insel Sylt, doch der Urlaub dauert nicht lange, denn Wenger ist aus dem Krankenhaus geflohen und nur Lea kann den Serienmörder aufspüren...

Leider liegt der Fokus in "Todesbotschafter" nicht auf Lea, was ich schade finde, denn die toughe Profilerin ist eine interessante Hauptperson mit Ecken & Kanten. Statt dessen finden hier viele Nebenfiguren wie z.B. die promovierte Molekulargenetikerin Maya Hunter, der deutsche Kommandant Roland Schmitt, Hans Wenger und sein behandelnder Arzt Dr. Christian Mank, der charismatische Islamwissenschaftler Muhammed Sven Maulisch und Kanzleramt-Mitarbeiter David Moosbach Verwendung. Die Charaktere wurden durchaus reizvoll gestaltet, doch die unzähligen Nebenfiguren sorgen nur unnötig für Ablenkung.
 
Die islamistische Bedrohung ist ein brisantes Thema und wurde deshalb wahrscheinlich von der Autorin aufgegriffen. Der Thriller befasst sich mit Terror, Attentätern, Fanatismus, Gewalt und Hass. Die Geschichte birgt einige Irrwege, Wirrungen und Überraschungen sowie kleine Längen und ausgeschmückte Schilderungen. Auch wenn man den Bösewicht bald ausgemacht hat, sind dessen Machenschaften ganz interessant zu lesen, doch die Story verzettelt sich leider manchmal in Nebensächlichkeiten, was ich schade finde.

Für Leser mit schwachen Nerven halte ich "Todesbotschafter" weniger geeignet, da dieser Thriller brutale Szenen voller Blut und Leichen enthält. Einige Passagen, auch die enthaltenen Sex-Szenen, waren sogar mir schon fast zu viel bzw. zu platt, aber das ist sicherlich Geschmackssache. Erzählt werden die rasanten Geschehnisse aus der Sicht von Lea Lands und unzähligen Nebenfiguren (in der 3. Person) erzählt, ein weiterer Handlungsstrang schickt uns in das Jahr 1945, wo der Psychiater Douglas Clark über seine Erlebnisse berichtet.
 
Leider wirkt die Geschichte durch die vielen verschiedenen Erzählperspektiven und miteinander verwebenden Handlungssträngen stellenweise recht sprunghaft. Manche Szenen sind unglaubwürdig geraten (wie z.B. die Flucht von Wenger aus dem Krankenhaus, kurz nach dem Erwachen aus dem Koma) und einige Handlungsstränge wären meiner Meinung nach nicht notwendig gewesen, außerdem kommt das Ende recht abrupt daher. 

Komplettiert wird die Story durch den packenden, emotionsgeladenen Schreibstil von Cassandra Negra, eine angenehme Sprache und unterhaltsame Dialoge und eine beklemmende Atmosphäre, wodurch sich die 440 Seiten rasch lesen lassen.

FAZIT
Bedauerlicherweise hat mir "Todesbotschafter" nicht so gut wie sein Vorgänger "Die Lust des Bösen" gefallen, was vor allem an der Vielzahl von Nebencharakteren, Schauplätzen, Erzählperspektiven und Handlungssträngen liegt und daran, dass Lea Lands nicht zur Geltung kommt. Dennoch hat mich dieser Thriller von Cassandra Negra erstaunlich gut unterhalten, weshalb "Todesbotschafter" von mir eindrucksvolle (von 5) Punkte erhält.


 

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Büchersüchtige Grüße,
Sabine