Die Autorin
Jutta Profijt wurde1967 in Ratingen geboren. Mit ihren Romanen über den prolligen Geist Pascha und den schüchternen Rechtsmediziner Dr. Gänsewein eroberte sie eine riesige Fangemeinde und wurde mit 'Kühlfach 4' (dtv 21129) für den Friedrich-Glauser-Preis 2010 nominiert. Die freie Autorin lebt in der niederrheinischen Provinz.
Produktinformation
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Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Dezember 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 342321256X
ISBN-13: 978-3423212564
Größe und/oder Gewicht: 19 x 12 x 2,6 cm
Leseprobe
Quelle: Book2Look.com *lesenswert*
Alle, die diese Serie noch lesen möchten und die Vorgängerbände nicht kennen, sollten an dieser Stelle besser nicht weiter lesen!
Die Geschichte...
Die Geschichte...
Eine Hitzewelle hat Köln fest im Griff, wodurch noch mehr Menschen als gewöhnlich sterben. Der neue Institutsleiter Dr. Forch, auch liebevoll "Sparschwein" genannt, will sein Sparprogramm mit allen Mitteln durchziehen und kommt wegen der Mordshitze auf die glorreiche Idee, bestehende Kühlfächer an interessierte Bestattungsunternehmen zu vermieten, um so den Profit zu steigern. Doch damit bricht das Chaos im Rechtsmedizinischen Institut (RMI) aus, denn plötzlich verschwinden Leichen spurlos, Unbefugte gehen ein und aus und auf Martins Tisch landen unbekannte Tote mit einer höchst mysteriösen Todesursache. Und da diese Vorfälle den pedantischen Rechtsmediziner gewaltig nerven, beauftragt er seinen Hausgeist Pascha damit, im RMI Wache zu halten und ihm eventuelle Vorkommnisse zu melden. Das passt Pascha allerdings gar nicht, denn der prollige Geist ist verliebt und will seiner Angebeteten, der Enkelin des neuen Nachtwächters, nahe sein...
Meine Meinung:
"Kühlfach zu vermieten" ist das Motto des neuen Institutsleiters und so heißt auch 3. Band dieser ungewöhnlichen Buchreihe rund um Martin Gänsewein & Pascha. Hier geht es um die Zustände im Institut bzw. die damit verbundenen Probleme. Als Schauplatz dient abermals Köln. "Kühlfach zu vermieten" knüpft direkt an die Geschehnisse des Vorgängers "Im Kühlfach nebenan" an. Die Story beginnt im Mai, startet so richtig am 12. Juli (Paschas 25. Geburtstag) und endet ein paar Wochen später.
Das Rechtsmedizinische Institut Köln zieht um und die dortigen Zustände, die sich durch den neuen Leiter und seine Sparpläne um einiges verschlechtern, sind Dr. Martin Gänsewein, dem konservativen, überkorrekten Rechtsmediziner ein Dorn im Auge. Martin liebt seine Ente, alte Stadtpläne, vegetarisches Essen und seine Freundin Birgit Arend. Allerdings hat er Birgit noch immer nicht erzählt, dass er mit Pascha gedanklich kommunizieren kann, was Martin manchmal ganz schön in Erklärungsnot bringt. Denn Pascha/Sascha Lerchenberg, Zeit seines kurzen Lebens ein hochbegabter Autoknacker, ist nun eine ruhelose Seele, die aus unerfindlichen Gründen nur mit dem "Martinsgänschen" (so nennt er Martin hin und wieder) in Kontakt treten kann. Der prollige Geist hat einen grenzenlosen Wortschatz, wobei sein Lieblingsausdruck "voll peino" ist. Und da Pascha so ganz allein recht langweilig ist, klammert er sich an Martin, was dieser natürlich nicht wirklich amüsant findet, da er seine Freizeit doch lieber in trauter Zweisamkeit mit seiner Birgit verbringen würde...
Hier treffen total konträre Charaktere aufeinander, was sicherlich auch Charme dieser leicht bizarren Buchserie ausmacht. Die Protagonisten sind sehr interessante, vielschichtige Persönlichkeiten, die wunderbar gestaltet wurden und durchwegs authentisch agieren. Alle Charaktere haben ihre liebenswerten Macken sowie Ecken & Kanten, was sie so richtig sympathisch macht. Außerdem hat Pascha seine Erlebnisse der letzten 6 Monate auf Martins PC mittels Sprachprogramm "aufgeschrieben" und das Manuskript an einen Verlag geschickt, die nun zu Paschas Freude sein Werk veröffentlichen wollen - da sind Probleme natürlich vorprogrammiert...
"Kühlfach zu vermieten" bietet dem Leser eine originelle Romanidee, die hervorragend umgesetzt wurde, keinerlei Längen enthält und vollkommen überzeugt. Allerdings würde ich die Kühlfach-Bücher nicht als typische Krimis bezeichnen, sondern eher als eine äußerst reizvolle Mischung aus spannungsgeladenen & humorvollen Elementen. Jutta Profijt überrascht ihre Leser immer wieder mit neuen, ungeahnten Wendungen und falschen Fährten, die Spannung wird stetig aufgebaut und hält sich bis zum rasanten Ende. Über den Epilog habe ich mich sehr amüsiert.
Ich-Erzähler Pascha bzw. seine herumirrende Seele schildert die turbulenten Begebenheiten frei Schnauze, garniert mit wunderbar trockenem Humor. Der tote Kleinkriminelle grenzenlos ehrlich, d.h. er sagt bzw. schreibt auf, was er sich denkt, außerdem finde ich es herrlich, welche grenzgenialen Wortkreationen Pascha immer wieder hervorbringt, die mich natürlich häufig zum Lachen bringen. So wird zum Beispiel aus dem Automatenkaffe Pressplörre, aus dem Gehirn macht er kurzerhand eine Denkschüssel, das Taschentuch bezeichnet er als Schnodderfeudel und aus dem Polizeiauto wird eine Blaulichtschaukel. ;-)
Diesen Absatz habe ich bereits in der Vorgänger-Rezension verwendet, aber es passt auch hier wie die Faust auf's Auge:
Obwohl Pascha ein Prolet ist, wie er im Buche steht, schließt man ihn doch schnell ins Herz und fühlt mit ihm mit. Diese Geschichte lebt natürlich vorwiegend von der Situationskomik, dem vorherrschenden Wortwitz und den wirklich köstlichen Dialogen zwischen den Hauptpersonen, die mit viel Sarkasmus und schwarzem Humor verfeinert wurden. Diesen speziellen Humor muss man allerdings mögen, was bei mir der Fall ist. Wie bereits im Vorgängerband bekrittelt, hätten auch hier die Kapitel kürzer sein dürfen, doch das gleicht die saloppe Schreibweise von Jutta Profijt wieder aus, durch den die 304 Seiten schnell gelesen sind.
FAZIT:
Das Rechtsmedizinische Institut Köln zieht um und die dortigen Zustände, die sich durch den neuen Leiter und seine Sparpläne um einiges verschlechtern, sind Dr. Martin Gänsewein, dem konservativen, überkorrekten Rechtsmediziner ein Dorn im Auge. Martin liebt seine Ente, alte Stadtpläne, vegetarisches Essen und seine Freundin Birgit Arend. Allerdings hat er Birgit noch immer nicht erzählt, dass er mit Pascha gedanklich kommunizieren kann, was Martin manchmal ganz schön in Erklärungsnot bringt. Denn Pascha/Sascha Lerchenberg, Zeit seines kurzen Lebens ein hochbegabter Autoknacker, ist nun eine ruhelose Seele, die aus unerfindlichen Gründen nur mit dem "Martinsgänschen" (so nennt er Martin hin und wieder) in Kontakt treten kann. Der prollige Geist hat einen grenzenlosen Wortschatz, wobei sein Lieblingsausdruck "voll peino" ist. Und da Pascha so ganz allein recht langweilig ist, klammert er sich an Martin, was dieser natürlich nicht wirklich amüsant findet, da er seine Freizeit doch lieber in trauter Zweisamkeit mit seiner Birgit verbringen würde...
Hier treffen total konträre Charaktere aufeinander, was sicherlich auch Charme dieser leicht bizarren Buchserie ausmacht. Die Protagonisten sind sehr interessante, vielschichtige Persönlichkeiten, die wunderbar gestaltet wurden und durchwegs authentisch agieren. Alle Charaktere haben ihre liebenswerten Macken sowie Ecken & Kanten, was sie so richtig sympathisch macht. Außerdem hat Pascha seine Erlebnisse der letzten 6 Monate auf Martins PC mittels Sprachprogramm "aufgeschrieben" und das Manuskript an einen Verlag geschickt, die nun zu Paschas Freude sein Werk veröffentlichen wollen - da sind Probleme natürlich vorprogrammiert...
"Kühlfach zu vermieten" bietet dem Leser eine originelle Romanidee, die hervorragend umgesetzt wurde, keinerlei Längen enthält und vollkommen überzeugt. Allerdings würde ich die Kühlfach-Bücher nicht als typische Krimis bezeichnen, sondern eher als eine äußerst reizvolle Mischung aus spannungsgeladenen & humorvollen Elementen. Jutta Profijt überrascht ihre Leser immer wieder mit neuen, ungeahnten Wendungen und falschen Fährten, die Spannung wird stetig aufgebaut und hält sich bis zum rasanten Ende. Über den Epilog habe ich mich sehr amüsiert.
Ich-Erzähler Pascha bzw. seine herumirrende Seele schildert die turbulenten Begebenheiten frei Schnauze, garniert mit wunderbar trockenem Humor. Der tote Kleinkriminelle grenzenlos ehrlich, d.h. er sagt bzw. schreibt auf, was er sich denkt, außerdem finde ich es herrlich, welche grenzgenialen Wortkreationen Pascha immer wieder hervorbringt, die mich natürlich häufig zum Lachen bringen. So wird zum Beispiel aus dem Automatenkaffe Pressplörre, aus dem Gehirn macht er kurzerhand eine Denkschüssel, das Taschentuch bezeichnet er als Schnodderfeudel und aus dem Polizeiauto wird eine Blaulichtschaukel. ;-)
Diesen Absatz habe ich bereits in der Vorgänger-Rezension verwendet, aber es passt auch hier wie die Faust auf's Auge:
Obwohl Pascha ein Prolet ist, wie er im Buche steht, schließt man ihn doch schnell ins Herz und fühlt mit ihm mit. Diese Geschichte lebt natürlich vorwiegend von der Situationskomik, dem vorherrschenden Wortwitz und den wirklich köstlichen Dialogen zwischen den Hauptpersonen, die mit viel Sarkasmus und schwarzem Humor verfeinert wurden. Diesen speziellen Humor muss man allerdings mögen, was bei mir der Fall ist. Wie bereits im Vorgängerband bekrittelt, hätten auch hier die Kapitel kürzer sein dürfen, doch das gleicht die saloppe Schreibweise von Jutta Profijt wieder aus, durch den die 304 Seiten schnell gelesen sind.
FAZIT:
Auch im 3. Kühlfach-Band können Pascha & Martin das Detektivspielen nicht sein lassen. "Im Kühlfach nebenan" gefällt mir wieder ausnehmend gut, woran die kreative Story mit den außergewöhnlichen Hauptpersonen, die locker-leichte Schreibweise & die wunderbar amüsanten Dialoge "schuld" sind. Deshalb vergebe ich für "Im Kühlfach nebenan" unterhaltsame 5 (von 5) Punkte und freue mich auf den Nachfolgeband "Kühlfach betreten verboten".
ZITAT Seite 12:
"Natürlich machten alle Mitarbeiter lange Gesichter, weil sie ihre Kartons durch die Gegend schleppen müssten. Besonders hart traf es die Laborratten. Da auch die Labore im Bürotrakt untergebracht waren, zogen sie mit um. Und sie mussten sich, neben ihren Akten, auch um die Mikroskope und Apparate selbst kümmern. Die Dinger sind schwer wie Mafiapantoffeln und empfindlich wie eine Tussi mit PMS, und so hatten alle nicht nur mit der Anstrengung zu kämpfen, sondern auch Angstschweiß auf der Stirn stehen."
ZITAT Seite 118:
ZITAT Seite 118:
"Viele Leute hatten Angst, lebendig begraben zu werden. Das konnten naturgemäß gerade die Rechtsmediziner nicht gut nachvollziehen, denn sie zerstückelten jede Leiche sehr gewissenhaft, bevor sie verbuddelt wurde. Wer also bei der Ankunft auf dem Tisch der Rechtsmedizin noch nicht ganz hinüber war, wäre höchstens eine Stunde später definitiv nur noch ein großes Äquivalent zum küchenfertigen Grillhähnchen: schön ausgeblutet und mit einem Beutelchen Innereien."
Hi meine Liebe :)
AntwortenLöschenJa ich freue mcih unglaublich das Minimi ein Mädchen ist :)
Die Buchreihe die du da besprichst, hört sich sehr interessant an- könnte auch was für mich sein :)
Zu den Formularen:
http://bookparadies.blogspot.com/p/weltenbummler-challenge-formulare.html
Einfach runterscrollen, dann findest du das Februar Formular. Ich habe auf meinem Blog eine ExtraSeite erstellt, wo immer die Formulare stehen: Weltenbummler Challenge Formulare :) Dann schreib deine FebruarBücher bitte ins Februarformular, denn alles was ins Märzformular kommt, werde ich logischerweise erst Ende März auswerten :)