Donnerstag, 29. März 2012

[REZENSION] "Ruf der verlorenen Seelen" (Band 2)

Für dieses Rezensionsexemplar bedanke ich mich sehr herzlich beim Coppenrath Verlag.

Cover
Die Autorin
Kimberly Derting lebt und arbeitet an der Nordwestküste der USA, wo das miserable Wetter die geradezu perfekte Stimmung schafft, um wirklich Dunkles und Geheimnisvolles zu schreiben. Geboren und aufgewachsen ist Kimberly Derting in Seattle, und bereits in der Highschool entschloss sie sich, Journalismus zu studieren, nachdem sie die Idee, Truck-Fahrerin zu werden, schweren Herzens aufgegeben hatte. www.kimberlyderting.com

Produktinformation
Link zu Amazon
Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Coppenrath, Münster; Auflage: 1., Aufl. (Januar 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3649601494  / ISBN-13: 978-3649601494
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 15,4 x 3,6 cm

Leseprobe
Quelle: bodyfinder.de  *toll zu lesen*


Alle, die diese Trilogie noch lesen möchten und den Vorgängerband nicht kennen, sollten an dieser Stelle lieber nicht weiter lesen!

Die Geschichte...
Während eines Ausflugs nach Seattle wird Violet von dem Echo eines toten Wesens verfolgt, das aus einem Container kommt und sie nicht in Ruhe lässt. Da die 16-jährige Schülerin mit ihrer Freundin Chelsea unterwegs ist, kehrt sie erst später zurück und ruft anonym bei der Polizei an, die daraufhin die Leiche eines vermissten Kindes findet. Dadurch gerät Violet ins Visier von Sara Priest - einer Profilerin, die oft für das FBI arbeitet und ahnt, dass Violet über eine außergewöhnliche Fähigkeit verfügt. Außerdem erhält der Teenager anonyme Anrufe und seltsame "Geschenke" eines Unbekannten. Wer ist der Stalker, der Violet verfolgt? Und was führt er im Schilde? **ACHTUNG SPOILER** Zum Lesen bitte Text markieren Nach einer mysteriösen Nachricht findet Violet sogar eine tote Katze neben ihrem Auto. Sie verdächtigt Megan, die Schwester von Mike, die mit ihrem Vater erst vor kurzem in die Gegend gezogen sind. Inzwischen hat sich Violets Freund Jay mit Mike angefreundet und glaubt seiner Freundin nicht, dass die kleine Schwester von Mike damit etwas zu tun hat, was Violet das Herz bricht...  **SPOILER ENDE**

Meine Meinung:
"Ruf der verlorenen Seelen" heißt der 2. Band der Bodyfinder-Trilogie rund um Violet Ambrose, 3 Monate sind seit den Ereignissen des Vorgängers "Das Echo der Toten" vergangen. Nach einem interessanten Prolog beginnt die Story 5 Wochen zuvor, im Januar. Leider kann man "Ruf der verlorenen Seelen" aufgrund der Covergestaltung bzw. des Titels nicht zur Bodyfinder-Trilogie zuordnen, was ich sehr schade finde. Als Schauplatz dient erneut die amerikanische Kleinstadt Buckley in Washington.

Violet Ambrose hat die besondere Gabe, Menschen und Tiere, die eines gewaltsamen Todes gestorben sind, aufzuspüren. Die 16-jährige Schülerin trägt schwer an dieser Bürde, denn die Echos der Toten melden sich zu den unpassendsten Gelegenheiten.  Durch einen anonymen Tipp bei der Polizei zieht das sensible Mädchen die Aufmerksamkeit des FBI auf sich, doch Violets Fähigkeit soll ein Geheimnis bleiben und außerhalb der Familie weiß nur ihr liebenswerter Freund Jay Heston darüber Bescheid. Vor ein paar Monaten ist aus den besten Freunden ein Liebespaar geworden, allerdings ist sich der gutaussehende Junge, der Violet wirklich liebt, seiner Anziehungskraft auf andere weibliche Wesen gar nicht bewusst. Der neue, attraktive Mitschüler Mike Russo weiß dagegen schon, wie er auf die Mädchen wirkt. Mike und seine jüngere Schwester sind erst kürzlich nach Buckley gezogen und während Mike schnell Anschluss findet, tut sich Megan mit neuen Freundschaften schwer...

Die interessanten Protagonisten, auch die Nebenfiguren wie z.B. Violets vorlaute Freundin Chelsea oder die Profilerin Sara Priest, sind reizvoll gestaltete Persönlichkeiten mit einigen Schwächen, Problemen und Macken, die eine ansprechende Weiterentwicklung durchmachen. Manche der mitwirkenden Charaktere wirken geheimnisvoll, denn ihre Absichten bleiben lange unklar, was der Geschichte einen rätselhaften Touch gibt. Die großartig umgesetzte Idee, eine Protagonistin zu erschaffen, die Echos von Toten hören, spüren & sehen kann, finde ich noch immer beeindruckend. 

Kaum hat man "Ruf der verlorenen Seelen" aufgeschlagen, zieht einen die außergewöhnliche Story in ihren Bann. Allerdings beinhaltet der 2. Bodyfinder-Band, vor allem zu Beginn, einige Längen und überflüssige Szenen. Auch wenn die Handlung manchmal zu sehr ausgeschmückt wurde, tut dies der Spannung keinen Abbruch, denn dank der ungeahnten Wendungen und zahlreichen Überraschungen liest sich der Plot super-spannend und man ahnt nicht, wohin einen die Geschichte führt. Obwohl das Ende abgeschlossen ist, tun sich schon noch 1, 2 Fragen auf, die hoffentlich im Nachfolgeband zu meiner Zufriedenheit beantwortet werden.

Erzählt werden die emotionsgeladenen Geschehnisse vorwiegend aus der Sicht von Violet, zwischendurch erfahren wir einiges über die Gedanken eines Mädchens, dessen Identität dem Leser lange Zeit verborgen bleibt. Während des Lesens spürt man deutlich Violets inneren Zwiespalt, denn sie möchte ihre besondere Gabe auf alle Fälle geheim halten. Doch das fällt ihr nicht immer leicht und so verstrickt sie sich immer mehr in Geheimnisse & Ausflüchte... Kimberly Derting präsentiert den Lesern eine gelungene Mischung aus Spannung, Mystery- und Romantikelementen sowie eine mitreißende, wunderbar ausdrucksvolle Schreibweise, weiters eine angenehme Sprache und unterhaltsame Dialoge.

FAZIT:
"Ruf der verlorenen Seelen" wurde neben einer wunderbar fesselnden Geschichte mit interessanten Wendungen mit einer bemerkenswerten Hauptperson und einem faszinierenden Schreibstil versehen, wodurch sich die 352 Seiten wunderbar schnell lesen lassen. Wegen des unpassenden Covers bzw. des irreführenden Buchtitels und der kleinen Längen vergebe ich ergreifende 4 1/2 (von 5) Punkte.




ZITAT Seite 20/21:
"Violet hatte einen besonderen Kontakt zu den Toten. Die Toten sandten Echos aus, die nur Violet wahrnehmen konnte und die sie zu ihnen führten. Die Echos traten in unterschiedlicher Form auf. Gerüche, Klänge, manchmal eine unbeschreibliche Farbe. Es konnte alles Mögliche sein. Doch nicht alle Toten hatten Echos, nur jene, die vor der Zeit gestorben waren und ein gewaltsames Ende gefunden hatten. Violet konnte nicht nur die Toten aufspüren, sondern auch diejenigen, die getötet hatten. Sie trugen ein Zeichen, das mit dem Echo ihres Opfers identisch war. Das Zeichen konnte mit der Zeit verblassen, wenn auch nur leicht. In irgendeiner Form haftete es für immer an ihnen, als Andenken an das Leben, das sie geraubt hatten. Ein Andenken, das sie unwissentlich mit sich herumtrugen. Niemand außer Violet hatte eine Ahnung davon. Sie konnte sehen, spüren oder schmecken, was sie getan hatten."

ZITAT Seite 250:
"Sie versuchte, das Unbehagen zu ignorieren, das sie überfiel, als sie hier ganz allein in der Dunkelheit stand, und sie rieb sich über die Härchen im Nacken, damit sie nicht mehr so kribbelten."

1 Kommentar:

  1. Da hast du aber wieder viel geschafft!! :)
    "Aber bitte für immer" und "Ruf der verlorenen Seelen" schau ich mir jetzt noch mal genauer an. Und auf die Rezis zu dem Mädchen mit den gläsernen Füßen und der Stadt aus Trug und Schatten freu ich mich auch schon sehr. Die wollen nämlich auch bald von mir gelesen werden. Ich hoffe, sie haben dir gefallen? ;)

    lg, Steffi

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Büchersüchtige Grüße,
Sabine