Die Autorin
Jutta Profijt wurde1967 in Ratingen geboren. Mit ihren Romanen über den prolligen Geist Pascha und den schüchternen Rechtsmediziner Dr. Gänsewein eroberte sie eine riesige Fangemeinde und wurde mit 'Kühlfach 4' (dtv 21129) für den Friedrich-Glauser-Preis 2010 nominiert. Die freie Autorin lebt in der niederrheinischen Provinz.
Produktinformation
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Taschenbuch: 256 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag; Auflage: originalausgabe (1. April 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423211296
ISBN-13: 978-3423211291
Größe und/oder Gewicht: 19 x 12 x 1,6 cm
Leseprobe
Quelle: book2look.com *sehr unterhaltsam*
Die Geschichte...
Pascha alias Sascha Lerchenberg ist begnadeter Autoknacker und gerade mal 24, als er den Auftrag erhält, einen Mercedes SLR zu klauen. Doch leider befindet sich im Kofferraum des Luxusgefährts eine Frauenleiche und kurz darauf ist der junge Autodieb tot. Alles deutet auf einen Unfall hin, doch Pascha glaubt fest daran, dass er in der Baustellenüberführung gestoßen wurde und durch den Aufprall gestorben ist. Und sogar nach seinem Tod gibt Pascha keine Ruhe, sondern geistert in der Pathologie herum und der einzige Mensch, der ihn hören kann, ist Dr. Martin Gänsewein - der zuständige Pathologe. Zuerst zweifelt der penible Arzt an seinem Geisteszustand, doch er kann wirklich mit dem toten Kleinkriminellen, dessen Körper in Kühlfach 4 liegt, kommunizieren. Der Dufflecoat-tragende Rechtsmediziner kann es nicht glauben, als ihn Paschas Geist unverblümt auffordert, die Ermittlungen in Sachen Sascha Lerchenberg aufzunehmen. Und so beginnt eine Mördersuche der besonderen Art...
Meine Meinung:
"Kühlfach 4" ist Paschas vorübergehende "Heimat" und so heißt der Auftakt dieser ungewöhnlichen Buchreihe rund um Martin Gänsewein & Pascha. Denn hier treffen der spießiger Akademiker und der unkultiverte Autoknacker erstmals aufeinander. Als Schauplatz hat die Autorin Köln gewählt.
Pascha und Martin Gänsewein sind schon ein besonderes Gespann, aber bekanntlich ziehen sich Gegensätze ja an. Pascha/Sascha Lerchenberg hatte Zeit seines Lebens keine feste Arbeit, dafür aber eine kriminelle Ader sowie eine Menge Spielschulden. Als wahrer Prolet verwendet er Worte wie Labersack, Wichsgriffel, granatengeil oder Glotzkasten, ist furchtbar ungeduldig und "sagt" immer frei heraus, was er sich so denkt. Diese frivole Art irritiert Martin Gänsewein sehr, denn der pummelige Kölner Rechtsmediziner ist das genaue Gegenteil. Er benimmt sich immer sehr korrekt, fährt eine Ente, sammelt alte Stadtpläne, trägt Dufflecoat und isst am liebsten vegetarisch. Der ledige Mediziner macht sich nie Gedanken darüber, was mit der Seele der Verstorbenen passiert, bis er Pascha begegnet... Mit Martin und Pascha prallen zwei Welten aufeinander, wobei ich nicht sagen kann, welchen Protagonisten ich lieber mag. Die Charaktere sind sehr interessante, vielschichtige Personen und wurden wunderbar ausgefeilt. Sie haben ihre liebenswerten Macken, Ecken & Kanten und agieren durchwegs glaubwürdig.
Durch das Auftauchen von Pascha verändert sich Martins Leben sehr. Er kommt durch die eigenmächtigen Ermittlungen mit der dunklen menschlichen Seite in Berührung und gerät dadurch auch in Schwierigkeiten, die er sich niemals hätte träumen lassen. Außerdem mischt sich der proletenhafte Geist gerne in Gänseweins Leben ein und tut seine Meinung kund - egal, ob es um den fahrbaren Untersatz, die Kleiderauswahl oder weibliche Wesen geht...
"Kühlfach 4" beinhaltet eine originelle Idee, die großartig umgesetzt wurde sowie ein wenig Blut & eine ganz besondere Leiche. Allerdings würde ich diese Geschichte -die ganz ohne Längen oder überflüssige Passagen auskommt- nicht als typischen Krimi bezeichnen, sondern vielmehr als eine interessante Mischung aus spannenden & humorvollen Elementen. Natürlich möchte man wissen, wie sich die beiden Hobby-Ermittler schlagen, ob sich der Hergang von Paschas Tod wirklich aufklärt bzw. ob es tatsächlich Mord war...
Ich-Erzähler Pascha bzw. seine umherirrende Seele schildert die turbulenten Geschehnisse frei Schnauze, was sehr amüsant zu lesen ist und mich immer wieder erheitert hat. Und auch wenn Pascha ein echter, fast schon klischeehafter Prolet ist, fiebert und leidet man doch schnell mit ihm mit. Die Geschichte lebt vom köstlichen Wortwitz, der Situationskomik und den herrlich amüsanten Dialogen zwischen den Hauptpersonen, die mit einer ordentlichen Portion Galgenhumor und Sarkasmus gewürzt sind. Den trockenen Humor muss man allerdings mögen, was bei mir der Fall ist. Die Kapitel hätten ruhig kürzer sein dürfen, doch das gleicht der locker-flockige Schreibstil von Jutta Profijt rasch wieder aus.
FAZIT:
Pascha und Martin Gänsewein sind schon ein besonderes Gespann, aber bekanntlich ziehen sich Gegensätze ja an. Pascha/Sascha Lerchenberg hatte Zeit seines Lebens keine feste Arbeit, dafür aber eine kriminelle Ader sowie eine Menge Spielschulden. Als wahrer Prolet verwendet er Worte wie Labersack, Wichsgriffel, granatengeil oder Glotzkasten, ist furchtbar ungeduldig und "sagt" immer frei heraus, was er sich so denkt. Diese frivole Art irritiert Martin Gänsewein sehr, denn der pummelige Kölner Rechtsmediziner ist das genaue Gegenteil. Er benimmt sich immer sehr korrekt, fährt eine Ente, sammelt alte Stadtpläne, trägt Dufflecoat und isst am liebsten vegetarisch. Der ledige Mediziner macht sich nie Gedanken darüber, was mit der Seele der Verstorbenen passiert, bis er Pascha begegnet... Mit Martin und Pascha prallen zwei Welten aufeinander, wobei ich nicht sagen kann, welchen Protagonisten ich lieber mag. Die Charaktere sind sehr interessante, vielschichtige Personen und wurden wunderbar ausgefeilt. Sie haben ihre liebenswerten Macken, Ecken & Kanten und agieren durchwegs glaubwürdig.
Durch das Auftauchen von Pascha verändert sich Martins Leben sehr. Er kommt durch die eigenmächtigen Ermittlungen mit der dunklen menschlichen Seite in Berührung und gerät dadurch auch in Schwierigkeiten, die er sich niemals hätte träumen lassen. Außerdem mischt sich der proletenhafte Geist gerne in Gänseweins Leben ein und tut seine Meinung kund - egal, ob es um den fahrbaren Untersatz, die Kleiderauswahl oder weibliche Wesen geht...
"Kühlfach 4" beinhaltet eine originelle Idee, die großartig umgesetzt wurde sowie ein wenig Blut & eine ganz besondere Leiche. Allerdings würde ich diese Geschichte -die ganz ohne Längen oder überflüssige Passagen auskommt- nicht als typischen Krimi bezeichnen, sondern vielmehr als eine interessante Mischung aus spannenden & humorvollen Elementen. Natürlich möchte man wissen, wie sich die beiden Hobby-Ermittler schlagen, ob sich der Hergang von Paschas Tod wirklich aufklärt bzw. ob es tatsächlich Mord war...
Ich-Erzähler Pascha bzw. seine umherirrende Seele schildert die turbulenten Geschehnisse frei Schnauze, was sehr amüsant zu lesen ist und mich immer wieder erheitert hat. Und auch wenn Pascha ein echter, fast schon klischeehafter Prolet ist, fiebert und leidet man doch schnell mit ihm mit. Die Geschichte lebt vom köstlichen Wortwitz, der Situationskomik und den herrlich amüsanten Dialogen zwischen den Hauptpersonen, die mit einer ordentlichen Portion Galgenhumor und Sarkasmus gewürzt sind. Den trockenen Humor muss man allerdings mögen, was bei mir der Fall ist. Die Kapitel hätten ruhig kürzer sein dürfen, doch das gleicht der locker-flockige Schreibstil von Jutta Profijt rasch wieder aus.
FAZIT:
Mit "Kühlfach 4" hat das ungleiche Duo Pascha & Martin Gänsewein mein Herz erobert. Die außergewöhnliche Story strotzt vor Überraschungen, trockenem Humor und witzigen verbalen Wortgefechten. Für diesen Serienauftakt vergebe ich liebend gern 5 (von 5) Punkte und freue mich bereits auf den Nachfolgeband "Im Kühlfach nebenan".
die Story klingt ja echt gut. das werde ich mir mal genauer anschauen =)
AntwortenLöschenHallo Sabine,
AntwortenLöschendanke für deine tolle Rezi, ich glaube, das Buch muss ich mir unbedingt mal näher betrachten.
Liebe Grüße
Kerry
@Jessi @Kerry: Ich kann euch dieses Buch nur empfehlen - es ist durch den trockenen Humor total witzig & amüsant zu lesen. Der 2. Band ist bereits bestellt...
AntwortenLöschenLiebe Grüße von
Sabine
Ich wusste es ... toll, dass es dir so gut gefallen hat!!! Schöööön.
AntwortenLöschenLG
Nicki
Klingt ja sehr vielversprechend. Muss ich mir mal vormerken.
AntwortenLöschenL.G.
Sabine
@Nicki: Ich liebe dieses Buch - kann dir gar nicht oft genug danken. :)
AntwortenLöschen@maxibiene: Tu das - du wirst es nicht bereuen. ;-)
Allerliebste Grüße von
Sabine