Dienstag, 6. Dezember 2011

[REZENSION] "Wer schön sein will, muss sterben"

Hübsches Cover
Die Autorin
Michele Jaffe ist in Los Angeles, Kalifornien, aufgewachsen. Sie hat in Harvard studiert und im Fach Vergleichende Literaturwissenschaft promoviert. Danach wollte sie eigentlich FBI-Agentin werden, ist dann aber doch beim Schreiben gelandet. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Las Vegas.

Produktinformation
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Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: Fischer Fjb; Auflage: 2 (23. August 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3841421202 / ISBN-13: 978-3841421203
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Originaltitel: Rosebush
Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 15,2 x 3,6 cm

Leseprobe
Quelle: fischerverlage.de  *hier darf gelesen werden*

Die Geschichte...
Stell dir vor, du bist eins der coolsten Mädchen auf der Party und dein Leben scheint perfekt zu sein, bis du ein paar Stunden später halbtot in einem Rosenstrauch liegst und keine Erinnerung an das hast, was geschehen ist... Genau in dieser Situation befindet sich die 16-jährige Jane, die dadurch auf der Intensivstation liegt und krampfhaft versucht, sich an die Partynacht zu erinnern. Doch mit den bruchstückhaften Erinnerungen kommt auch die Angst vor der unbekannten Person zurück, die versucht hat, Jane zu überfahren...

Meine Meinung:
Nachdem ich von einem (Erwachsenen-)Thriller aus der Feder von Michele Jaffe recht angetan war, wollte ich auch einen Jugendthriller dieser Autorin lesen. Ganz überzeugt hat mich "Wer schön sein will, muss sterben" allerdings nicht und in das Genre Psychothriller würde ich dieses Buch auch nicht einordnen, für mich bleibt es ein Jugendthriller. ;-)

Hauptperson Jane Freeman ist 16, geht auf die Livingston High, hat einen Freund namens David Tisch und lebt mit ihrer kleinen Schwester Annie, der beruflich erfolgreichen Mutter sowie deren Verlobten Joe in Livingston. Mit ihren besten Freundinnen Langley und Kate bildet sie ein unzertrennliches Gespann. Die drei Freundinnen kommen aus gutem Hause, legen großen Wert auf ihr attraktives Äußeres und genießen hohes Ansehen in der Schule.  Hobbyfotografin Jane und ihre Freunde wirken für ihr jugendliches Alter schon sehr abgeklärt. Sie trinken mit 16 (Anm.: das Buch spielt in den USA) schon Alkohol, haben massenhaft Sex und konsumieren auch Drogen.

Die Protagonisten bleiben, trotz aller Bemühungen der Autorin, recht oberflächlich und sind keine wirklichen Sympathieträger. Wegen der unzähligen Nebenfiguren, die fast allesamt auf ihr Äußeres reduziert werden, wirkt die Story vor allem anfangs leicht verwirrend. Im Prolog begegnen wir der Protagonistin, die sich an die Geschehnisse der Partynacht nicht mehr erinnern kann und auf der Intensivstation des Krankenhauses erwacht. Die eigentliche Geschichte beginnt an einem Donnerstag und endet am darauffolgenden Montag. Als Schauplatz hat die Autorin Livingston in New Jersey gewählt.

Ich-Erzählerin Jane schildert die Begebenheiten, die sich im Wesentlichen auf die Besuche von verschiedenen Personen aus Janes Freundes- und Familienkreis beschränken. Zwischendurch hat sie "Flashbacks" und ihre Gedanken schweifen in die Vergangenheit ab, wo sie diverse Erlebnisse Revue passieren lässt. **ACHTUNG SPOILER** Außerdem bekommt der verletzte Teenager Geschenke und Anrufe von einem "geheimen Verehrer", die Jane in Panik versetzen. Und wenn sogar die eigene Mutter alles als Halluzination abtut, wie sollen dann erst ihre Freunde an ihre Version der Geschichte glauben?!? **SPOILER ENDE**

Leider zählt "Wer schön sein will, muss sterben" zu den Büchern, wo ich den Täter schon ein Weilchen vor dem Showdown erraten hatte. Eigentlich beginnt die Handlung ganz spannend, doch leider birgt sie einige Längen und kleine Logikfehler, die einer versierten Autorin nicht mehr unterlaufen dürften. **Achtung SPOILER** z.B. dass Jane nach einer vollständigen Lähmung so schnell wieder hergestellt ist und kurz nach dem Unfall schon wieder ihren Arm bewegen oder laufen kann. Oder dass Jane gleich vor Schmerzen in Ohnmacht fällt, als sie sich die Infusion mit den Schmerzmitteln rauszieht... :( **SPOILER ENDE** Auch wenn ich mit der Hauptperson nicht "warm" geworden bin, fiebert man an vielen Stellen doch mit und hofft, dass sich für Jane alles zum Guten wendet. Das dramatisch gehaltene Ende bzw. das Motiv des Täters wurde mir ein wenig zu schnell abgehandelt, da hätte ich noch gern mehr darüber erfahren.

Trotz allem wartet Michele Jaffe mit einem spannenden Schreibstil sowie einer angenehmen, der jugendlichen Zielgruppe angepassten, Sprache auf, wodurch die knapp 450 Seiten schnell gelesen sind. Schade nur, dass die Autorin aus dieser interessanten Idee nicht mehr gemacht hat. Es kann aber auch daran liegen, dass ich über die Jahre schon sehr viele thrillige Bücher gelesen habe und deshalb einiges gewohnt bin...

FAZIT:
"Wer schön sein will, muss sterben" ist ein kurzweiliger Jugendthriller, der Jugendliche und Leser, die nicht auf Gemetzel & Blut stehen, gut unterhalten wird. Für mich war es allerdings kein Buch, wo man sich vor lauter Hochspannung die Fingernägel abkaut. Daran sind vor allem die Schwächen im Plot und die oberflächlichen Charaktere schuld. Und so vergebe ich gute 3 (von 5) Punkte.



Schöne Innengestaltung

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Büchersüchtige Grüße,
Sabine