Mittwoch, 3. Oktober 2012

[REZENSION] "Blauer Montag" (Band 1)

Cover
Die Autoren
Nicci French - hinter diesem Namen verbirgt sich das Ehepaar Nicci Gerrard und Sean French. Seit langem sorgen sie mit ihren höchst erfolgreichen Psychothrillern international für Furore. Die beiden leben mit ihren Kindern in Südengland. "Blauer Montag" ist der Beginn einer neuen 8-teiligen Krimireihe mit der Therapeutin Frieda Klein als Serienheldin.

Produktinformation
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Broschiert: 480 Seiten
Verlag: C. Bertelsmann Verlag (23. Januar 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570100820 / ISBN-13: 978-3570100820
Originaltitel: Blue Monday
Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 13,4 x 3,8 cm

Leseprobe
Quelle: Randomhouse  *lies mich*


Die Geschichte...
1987 verschwindet die kleine Joanna spurlos, die Ermittlungen verlaufen im Sand und das Mädchen wird nie gefunden... 22 Jahre später bekommt die Psychotherapeutin Frieda Klein einen neuen, schwierigen Patienten. Alan Dekker wünscht sich sehnlichst ein Kind und beschreibt Frieda den Jungen ganz genau. Die Therapeutin denkt sich nichts dabei, bis ihr aus der Zeitung der 5-jährige Matthew Faraday entgegen lacht. Der rothaarige Junge gleicht der Schilderung von Alan aufs Haar und wurde vor kurzem entführt. Hat Friedas Patient etwas damit zu tun? Genau das möchte die eigenwillige Psychotherapeutin herausfinden und macht dadurch DCI Karlsson von der Londoner Polizei das Leben schwer...

Meine Meinung:
"Blauer Montag" heißt der Auftakt der Frieda Klein-Buchreihe, die insgesamt 8 Bände umfassen wird. Die Story beginnt im November und hört Ende Dezember auf. Der Handlungsschauplatz wurde nach London verlegt, wobei die Orts- und Schauplatzbeschreibungen so lebhaft beschrieben wurden, dass man die Plätze förmlich vor sich sieht.

Frieda Klein ist schätzungsweise Mitte 30, lebt und arbeitet als Psychotherapeutin in London. Zu Friedas Familie gehören ihre Schwester Olivia und deren 16-jährige Nichte Chloe. Die hübsche, etwas verschlossene Frau setzt sich für ihre Patienten ein und gehört zu den wenigen Leuten, die kein Handy besitzen. Mit recht unkonventionellen Mitteln will sie herausfinden, ob ihr neuer Patient etwas mit dem Verschwinden des kleinen Matthew zu tun hat. Dabei kommt sie immer wieder Detective Chief Inspector Malcolm Karlsson und seiner Kollegin Detective Constable Yvette Long in die Quere, denn die Polizeibeamten versuchen, den Fall "Matthew Faraday" schnell zu lösen.

Mit Frieda Klein hat das Autorenduo eine erfindungsreiche, überaus sympathische Hauptperson ins Rennen geschickt, die über einige Schwächen, Macken & Kanten verfügt und durchwegs glaubwürdig agiert, auch wenn man nicht immer gleich alle ihrer Handlungen nachvollziehen kann. Die reizvoll gestalteten Nebencharaktere wie z.B. DCI Karlsson, Klinikchef Reuben McGill, Friedas Praktikant Jack und der ukrainische Handwerker Josef sind interessante Figuren, die sich ansprechend in die Handlung einfügen. Allerdings hätte ich noch gern mehr über die Mitwirkenden erfahren, was hoffentlich im nächsten Band der Fall ist.

"Blauer Montag" würde ich eher als Psychothriller bezeichnen, der leise Töne bevorzugt und nicht literweise Blut oder unzählige bestialische Leichen braucht, um zu unterhalten. Diesen Umstand sollte man allerdings vorher wissen, da man sonst vielleicht ein wenig enttäuscht sein könnte. Der 1. Frieda Klein-Band präsentiert eine nicht ganz neue Romanidee, die mit frischen Ideen aufgepeppt und hervorragend umgesetzt wurde. 

Trotz einiger kleiner Längen bietet die spannende Story seinen Lesern viele ungeahnte Wendungen und verschlungene Irrwege, die es einem nicht leicht machen, den Täter zu erraten. "Blauer Montag" schließt mit einem unerwarteten Ende ab und lässt uns mit ein paar offenen Fragen zurück, die Lust auf die Fortsetzung machen soll. Netterweise findet sich im Anhang eine spannende Leseprobe zum Nachfolgeband "Eisiger Dienstag", den ich auf alle Fälle lesen werde.

Vorwiegend werden die rasanten Geschehnisse aus der Sicht von Frieda Klein (in der 3. Person) erzählt, die uns auch einen tiefen Einblick in ihre Arbeit sowie in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gewährt. Zwischendurch kommen auch Nebencharaktere wie z.B. Alan Dekker, Polizistin Yvette Long, der angehende Therapeut Jack Dargan und der kleine Matthew Faraday zu Wort und schildern die Begebenheiten aus ihrem jeweiligen Blickwinkel.

Es ist wirklich interessant, sich gemeinsam mit der unkonventionellen Therapeutin auf die Suche nach Matthew zu begeben. Doch am meisten haben mich die Passagen, die der entführte Junge schildert, berührt - da sind mir fast die Tränen gekommen... Ein fesselnder, flüssiger Schreibstil, interessante Dialoge und angenehm kurze Kapitel komplettieren diesen packenden (Psycho-)Thriller-Auftakt und sorgen so für Spannung und Unterhaltung.

FAZIT:
Mit "Blauer Montag" hat das Ehepaar Nicci Gerrard und Sean French einen wunderbaren Serienauftakt erschaffen. Ausgestattet mit einer spannungsgeladenen Geschichte, Irrwegen & Wirrungen, einer reizvollen Protagonistin sowie mit einer mitreißenden Schreibweise garantiert der 1. Band der Frieda Klein-Reihe fesselnde Lesestunden. Die Handlung hätte man stellenweise ein wenig straffen können, deshalb gibt es "nur" 4 1/2 (von 5) Punkte und freue mich auf die Fortsetzung.



ZITAT Seite 49:
"Ich verbringe meine Zeit damit, Menschen zu helfen, die Geschichte ihres Lebens zu entwirren. Sozusagen ihren roten Faden zu finden. Dabei weiß ich selbst nicht so recht, wie mein eigener roter Faden aussieht."


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Büchersüchtige Grüße,
Sabine