Cover
Der Autor
Vincent Kliesch wurde in Berlin geboren. Nach dem Abitur machte er eine Ausbildung zum Restaurantfachmann und arbeitete danach mehrere Jahre in der Gastronomie. Dabei entstand auch die Idee zu seinem ersten Thriller Die Reinheit des Todes, der auf Anhieb zu einem großen Erfolg wurde. Wenn Vincent Kliesch nicht schreibt, unterhält er als Moderator das Publikum bei Firmenevents und im Filmpark Babelsberg. In seiner Freizeit widmet er sich am liebsten seiner Leidenschaft für gutes Essen und Wein.
*Produktinformation*
Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (18. April 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442374936
ISBN-13: 978-3442374939
Größe und/oder Gewicht: 13,1 x 2,6 x 18,8 cm
Leseprobe
Quelle: randomhouse.de *lies mich*
Alle, die diese Trilogie noch lesen möchten und den Vorgängerband nicht kennen, sollten an dieser Stelle lieber nicht weiter lesen!
Die Geschichte...
3 Jahre sind seit den Morden des Putzteufels vergangen und nun sucht ein neuer Serienkiller Berlin heim: Der Schläfenmörder, der bereits 17 Frauen in ganz Deutschland getötet und mit einer Schlagwunde an der rechten Schläfe versehen hat. Hauptkommissar Julius Kern übernimmt die Ermittlungen und tritt schon bald auf der Stelle, bis er einen Brief von einem alten Bekannten bekommt. Der freigesprochene Massenmörder Tassilo Michaelis besitzt angeblich Informationen über den Schläfenmörder, doch er verlangt dafür eine Gegenleistung...
Meine Meinung in Kurzfassung:
Kauf-/Lesegrund: Da ich einem blutigen Thriller einfach nicht widerstehen kann und mir dieses Buch beim Regalputz in die Hände gefallen ist, musste ich "Die Reinheit des Todes" erneut lesen. Das erste Mal hatte ich im Jahr 2012 das Vergnügen und *hier* könnt ihr die "alte" Rezension lesen.
Handlungsschauplatz: Der Schauplatz des Grauens wurde erneut in die deutsche Hauptstadt Berlin verlegt.
Handlungsdauer: Nach dem bizarren Prolog beginnt die Story in der Gegenwart und dauert schätzungsweise mehrere Wochen.
Hauptperson: Kriminalhauptkommissar Julius Kern, schätzungsweise Anfang bis Mitte 40, hat sich mit seiner Frau Natalie versöhnt und wohnt mit bzw. seiner 12-jährigen Tochter Sophie zusammen in Berlin, doch er hat oftmals nicht viel Zeit für seine Familie, denn Julius Kern ist ein brillanter Ermittler, der er versteht, sich in die Täter hineinzuversetzen. Deshalb wird der Polizist, der beim Dezernat "Delikte am Menschen" des LKA Berlin arbeitet, gerne bei schwierigen Fällen herangezogen und bekommt es diesmal mit einem besonders perfiden Serienmörder zu tun... Der eigenwillige Ermittler, der die Täter mit teilweise unkonventionellen Mitteln jagt, ist ein sympathischer Protagonist mit Ecken, Kanten und Facetten, der authentisch agiert.
Nebenfiguren: Die Nebencharaktere wie Dennis Baum (Dennis ist ein guter Ermittler, den Kern sehr schätzt. Der junge, sportliche Oberkommissar ist mit Suzana "Suzi" Kastic liiert, die er vor 3 Jahren kennengelernt hat...), Quirin Meisner (der Leiter der Mordkommission ist ein väterlicher Freund von Kern), Daniela Castella (die Dezernatsleiterin des LKA Berlin ist eine strenge, aber gerechte Chefin und mit einem Italiener verheiratet), Eva Fuchs (die attraktive Hauptkommissarin arbeitet als Fallanalytikerin beim LKA Bayern und hilft der Berliner Polizei bei den Ermittlungen), Dirk Weihrich alias Rufus (Rufus arbeitet als Zauberkünstler im Varieté "Mes Amis"), Kerns kleine Familie und Tassilo Michaelis (der ehemaliger Oberkellner hat 5 Menschen bestialisch in einer Scheune ermordet und konnte trotz seiner Festnahme durch Julius Kern nicht verurteilt werden, was den Kommissar auch nach so langer Zeit noch immer ärgert) sind ausgefeilte Figuren, die sich trotz ihrer Vielzahl hervorragend in das Geschehen einfügen.
Romanidee: Reizvolle Grundidee (eine wichtige Figur im Dienstleistungs-Milieu anzusiedeln bzw. einen Kommissar als Hauptperson einzusetzen, der sich in Täter hineinversetzen kann), die mit einer gelungenen Umsetzung punktet.
Erzählperspektiven: Neben dem Haupterzähler Julius Kern (der erneut einen grausamen Serienkiller jagt und dabei unerwartet Hilfe erhält) schildern auch andere Figuren wie der Schläfenmörder (der seine weiblichen Opfer brutal tötet und als Art Markenzeichen mit einem Schlag auf die Schläfe versieht), Kerns Kollege Dennis Baum, seine Ehefrau Natalie und Tassilo (der Psychopath ermordet seine Opfer bestialisch und ist mit 5 Morden davongekommen, außerdem ist er aus einem unerfindlichen Grund auf Julius Kern fixiert und hat seine Erlebnisse erfolgreich in einem Buch verarbeitet) die rasanten Begebenheiten aus ihrer jeweiligen Warte (in der 3. Person). In Rückblenden erfahren wir mehr über die Vergangenheit des Frauenmörders und lernen dadurch die aktuellen Ereignisse besser verstehen (bei den Schilderungen seiner Kindheit und Jugend hatte ich sogar manchmal ein wenig Mitleid mit dem Täter). Abermals wird die Identität des Killers relativ früh gelüftet, weshalb der Leser erneut gemeinsam mit dem Täter einen Vorsprung gegenüber der Polizei hat.
Handlung: "Der Todeszauberer" lässt sich als hochspannende Story über einen sadistischen Serienkiller, einen engagierten Ermittler gepaart mit viel Blut, Leichen & Gewalt beschreiben - denn man verfolgt atemlos, wie der Berlin Kommissar einen Mörder jagt, der bereits 17 Frauen getötet hat. Der 2. Band wartet mit einer fesselnden Geschichte auf, die verschiedene Sichtweisen, miteinander verwebende Handlungsstränge sowie allerlei Irrwege & unerwartete Wendungen enthält, auf. Allerdings enthält der Plot, der Raum für eine Fortsetzung lässt, einige langatmige Passagen und ausschweifende Beschreibungen, die den Lesefluss stellenweise ein wenig bremsen.
Schreibstil & Co: Der 2. Julius Kern-Teil wird durch die packende, emotionsgeladene Schreibweise und Kapitel in angenehmer Länge abgerundet. Da die Story mit viel Blut, Leichen und Gewalt versehen wurde, sollten Leser mit zarten Gemütern diese Trilogie lieber nicht lesen.
FAZIT:
Auch wenn mir der Vorgänger "Die Reinheit des Todes" noch einen Tick besser gefallen hat, so konnte mich der Trilogie-Mittelteil rund um den hartnäckigen Ermittler Julius Kern dennoch begeistern. Wie bereits der Auftakt hat mich "Der Todeszauberer" angesichts der temporeichen Handlung, der teilweise recht ungewöhnlichen Charaktere und des mitreißenden Schreibstils an die Seiten gefesselt. Da "Der Todeszauberer" ein paar kleine Mankos (kleine Längen und ausgeschmückte Beschreibungen) enthält, gibt es von meiner Seite spannungsgeladene 4 1/2 (von 5) Punkte.