Cover
Die Autorin
1964 geboren, wuchs Rachel Ward in der Grafschaft Surrey südlich von London auf und studierte Geografie in Durham. Erst mit 40 Jahren widmete sie sich dem Schreiben. Ihr Debüt "Numbers - Den Tod im Blick" landete auf zahlreichen Nominierungslisten englischer Jugendbuchpreise. Rachel Ward lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Bath, England. Weitere Informationen unter: http://www.rachelwardbooks.com/
Produktinformation
Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Carlsen Verlag GmbH; Auflage: 7 (April 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3551520070 / ISBN-13: 978-3551520074
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 16 Jahre
Originaltitel: Numbers
Größe und/oder Gewicht: 19,6 x 13,2 x 3,6 cm
Leseprobe
Quelle: Carlsen *hier probieren*
Die Geschichte...
Wenn Jem(ma) Menschen direkt in die Augen sieht, dann erscheint deren Todesdatum vor ihrem inneren Auge. Deshalb weicht sie ihren Mitmenschen, so gut es geht, aus und ist meistens mit sich allein. Bis sie ihren Klassenkameraden Spinne besser kennenlernt und zum ersten Mal in ihrem Leben so etwas wie Glück spürt.
Als sie gemeinsam einen Ausflug zum London Eye machen und Jem bei vielen Leuten denselben Todestag mit dem heutigen Datum sieht, ahnt sie, dass es eine Katastrophe geben wird und so verlassen sie schnell das Areal... **Achtung SPOILER** Zum Lesen bitte Text markieren
Und das ist auch gut so, denn das Riesenrad explodiert infolge eines Attentats. Da Jem und Spinne beim Verlassen des London Eye gefilmt wurden, sucht sie die Polizei wegen einer Befragung.
Da die beiden Teenager jedoch schon mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, trauen sie den Beamten nicht und flüchten an einen für sie besseren Ort aus Spinnes Kindheitserinnerungen. Es folgt eine Flucht quer durch England, die von gestohlenen Autos, Schlafen im Freien und Versteckspielen geprägt ist.
Unterdessen sind sich Jem und Spinne sehr nahe gekommen, trotz Spinnes Körpergeruch, der das Mädchen bisher immer gestört hat. Doch die Idylle hat bald ein Ende, denn Jem sieht auch Spinnes Todestag vor sich - und der rückt immer näher. Kann Jem etwas daran ändern oder muss sie sich dem Unvermeidlichen stellen?
Meine Meinung:
Jem und Spinne sind ein ungleiches Paar. Während Jem für ihre 15 Jahre noch recht klein und zierlich ist, sieht Spinne mit seiner riesigen, schlaksigen Gestalt und der dunklen Hautfarbe fast zum Fürchten aus.
Seit Jems Mutter an einer Überdosis gestorben ist, wird sie von einer Pflegefamilie zur anderen weitergereicht und lebt nun bei ihrer Pflegemutter Karen, die sich viel Mühe mit Jem gibt. Spinne/Terry wohnt bei seiner Oma, die sehr spirituell ist und sofort erkennt, dass Jem eine besondere Gabe hat, die der Teenager allerdings als Fluch empfindet.
**Achtung SPOILER**
Was mich etwas stutzig gemacht hat, war die Tatsache, dass Spinnes Oma ihnen nicht von der Flucht abgeraten bzw. sie eigentlich dazu ermuntert hat. Das kann ich nicht ganz nachvollziehen...
Und für Leser, die Geschichten mit Happy End mögen, ist "Numbers-Den Tod im Blick" eher ungeeignet, denn die Story geht anders aus als gedacht.
Die Protagonisten wurden so dargestellt, wie man sich Figuren aus einem sozialen Brennpunkt vorstellt. Da ist das weitere Leben schon fast vorprogrammiert, obwohl ihnen ihr Lehrer etwas anderes weis machen möchte. Alle haben ihre Probleme, Ängste und Macken, was ich bei Charakteren ganz gern mag.
Ich-Erzählerin Jem erzählt freimütig aus ihrem schwierigen Leben und von der Ausweglosigkeit, die sie empfindet. Die 15-jährige hat keinerlei Zukunftsperspektive und bei dem gleichaltrigen Spinne sieht es auch nicht viel besser aus, verdient er sich doch sein Geld bei allerlei dubiosen Geschäften.
"Numbers-Den Tod im Blick" ist mir durch viele positive Rezensionen aufgefallen und somit in die "must have"-Kategorie gefallen. Eigentlich habe ich mir anhand des Covers einen Jugendthriller vorgestellt, was sich leider für mich nicht bewahrheitet hat.
Beim Lesen ist mir einige Male der Gedanke "Was für ein merkwürdiges Buch" durch den Kopf gegangen.
Denn irgendwie kann ich mich mit den Hauptpersonen bzw. deren Gedanken & Taten nicht wirklich anfreunden. Während der ganzen 363 Seiten über blieben mir Jem und Spinne fremd und auch die oftmals verwendete Fäkalsprache machte es nicht besser. Aber da es sich ja um ein Jugendbuch handelt, wurde die Sprache wahrscheinlich an die Zielgruppe bzw. an das Umfeld der Protagonistin angepasst.
Allerdings finde ich die Grundidee bzw. die Thematik genial, nur mit der Umsetzung bin ich nicht ganz zufrieden. Die in England stattfindende Geschichte wurde zwar durchaus spannend gestaltet, hat aber auch seine Hänger & Längen und wird erst zum Schluß hin wieder richtig interessant.
Wie schon erwähnt, zielt der direkte Schreibstil und die verwendete Sprache auf die jugendliche Zielgruppe ab, wodurch sich das Buch auch recht schnell lesen lässt (ich hatte es in 3 1/2 durchgehenden Lesestunden durch).
FAZIT:
Ein etwas anderer Jugendroman mit einer tollen Idee und etlichen Schwächen.
Dafür vergebe ich 3 (von 5) Punkte.