Samstag, 2. Oktober 2010

[REZENSION] "Der Augensammler" (Band 1)

Heute war sehr viel los, deshalb melde ich mich erst jetzt und schicke euch eine Buch-Bewertung über einen spannungsgeladenen Psychothriller...

Cover
Der Autor
Mehr über Sebastian Fitzek  *klick mich an*

Produktinformation
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Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: Droemer/Knaur (1. Juni 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426198517
ISBN-13: 978-3426198513
Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 15,2 x 3,6 cm


Leseprobe
Quelle: Sebastian Fitzek  *unbedingt lesen*





Die Geschichte...
Berlin: Seit Monaten werden immer wieder Kinder entführt und deren Mütter ermordet. Dem Vater bleiben genau 45 Stunden und 7 Minuten Zeit, seinen Nachwuchs wieder zu finden. :-o Allerdings wurde bisher nach Ablauf des Ultimatums nur das getötete Kind gefunden, dem jeweils das linke Auge fehlt. Kriminalreporter Alexander Zorbach, ein ehemaliger Polizeibeamter, berichtet regelmäßig über die brutalen Taten des Augensammlers. An einem Dezembermorgen schlägt der Augensammler wieder zu und Alexander Zorbach trifft durch einen Zufall als erster Reporter am Tatort ein und wird dort von einem alten Kollegen zur Rede gestellt, denn er dürfte gar nichts von der Frauenleiche wissen. Die Zufälle verdichten sich, als Zorbach die Identität der getöteten Mutter feststellt (es ist "Charlie", mit der er ein platonisches Verhältnis hatte) und er die blinde Physiotherapeutin Alina Gregoriev in seinem geheimen Zufluchtsort findet. Die Therapeutin will den Augensammler in ihrer Praxis behandelt und dabei in seinen Kopf geschaut bzw. seine Gedanken gelesen haben. Mit Hilfe der mysteriösen Alina und seinem Volontär bei der Zeitung will er mit allen Mitteln den Augensammler aufspüren. Denn inzwischen hat der nächste Countdown um die Zwillinge von Charlie angefangen und so beginnt ein Wettlauf um das Leben der Kinder…

Meine Meinung:
Anfangs hat mich das Lesen dieses Thrillers sehr irritiert, da die Kapitel und die Seitenzahlen in umgekehrter Reihenfolge aufgelistet wurden, was mir bei einem Buch noch nie untergekommen ist. Der Epilog beginnt mit einem dramatischen Unfall und sorgt dafür, dass von Anfang an eine gewisse dramatische und düstere Grundspannung herrscht. 

Auch der neueste Psycho-Thriller von Sebastian Fitzek besticht durch ein interessantes Thema, gepaart mit einem packenden Plot und einer äußerst realistischen, gut recherchierten Umsetzung. Und die Idee einer blinden Protagonistin ist nicht gerade alltäglich und schafft eine außergewöhnliche Atmosphäre.

Die spannende Geschichte finde ich nachvollziehbar, obwohl Fitzek seine Leser oft auf diverse Irrwege schickt und immer wieder spannungsgeladene Überraschungen parat hat.
Wie schon mehrfach erwähnt, ist bei diesem Autor nichts wie es scheint und auch in "Der Augensammler" gibt es einige außergewöhnliche Szenen, die beim Lesen immer ein ziemlich beängstigendes Gefühl hervorrufen. Trotzdem gefallen mir "Splitter" und "Der Seelenbrecher" noch einen Tick besser, was aber auch daran liegen kann, dass ich nicht gern Krimis/Thriller lese, wo Kinder involviert sind.

In "Der Augensammler" erzählt hauptsächlich Hauptperson Alex Zorbach seine Geschichte in der Ich-Form, doch der Handlungsstrang wechselt immer wieder zu anderen wichtigen Figuren, wie z.B. von Alina oder Tobias, einem der entführten Kinder, die die Geschehnisse in der dritten Person wiedergeben. Dadurch wird das Puzzle nach und nach vollständig und der Leser erhält ein gutes Bild der einzelnen Hauptakteure.

Protagonist Alexander Zorbach wird als hartnäckig und stur geschildert, der vor 7 Jahren bei einer tragischen Begebenheit während des Polizeidienstes einen Menschen erschossen hat und daraufhin nicht nur seinen Job, sondern auch seine Familie verloren hat. Seitdem arbeitet er als Journalist für Kriminalfälle und handelt dabei nicht immer rational.
Als er auf die blinde Therapeutin Alina Gregoriev trifft, glaubt er zuerst nicht, was sie ihm erzählt. Denn Alina will einen Blick in die Gedanken des Augensammlers geworfen hat. Doch viele Details stimmen überein und Alex und Alina kommen dem Serienmörder immer näher. Doch wem können sie trauen und wem besser nicht?!?

Neben Alex(ander) und Alina sind auch alle anderen mitwirkenden Charaktere authentisch und mit glaubwürdigen Ecken und Kanten dargestellt. Vor allem die Figur der blinden Alina finde ich großartig geraten, denn er schildert die junge Frau als mutig und selbstbewusst, die sich auch durch ihre Blindheit nicht unterkriegen lässt und mit ihrem Blindenhund TomTom den Alltag bravourös meistert. Wie schon mehrfach erwähnt, steigert sich die Spannung bis zum Ende ins Unermessliche und gipfelt schließlich in den Prolog (aber hier ist ja alles verdreht). Auch die Danksagungen (mit vielen Fotos und witzigen Kommentaren versehen) sind es wert, gelesen zu werden.

FAZIT:
Auch das neueste Werk von Sebastian Fitzek hat mich wieder überzeugt, obwohl mir die kleine Prise mit dem "gewissen Etwas" gefehlt hat. Es kann aber wirklich daran liegen, dass ich mir mit Büchern, wo Kinder die Opfer sind, schwer tue (und das ist hier eben der Fall). Deshalb gibt´s kein Extra-Sternchen. Ansonsten habe ich mich über diesen rasanten Psychothriller sehr gefreut und ihn innerhalb eines Tages verschlungen. Spannungsgeladene 5 (von 5) Punkte dafür.


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Büchersüchtige Grüße,
Sabine