Dienstag, 9. April 2013

[REZENSION] "Das Schneemädchen"

Cover
Die Autorin
Eowyn Ivey wuchs in Alaska auf, wo sie noch heute mit ihrem Mann und zwei Töchtern lebt. Sie studierte Journalismus und kreatives Schreiben und arbeitete zehn Jahre lang als preisgekrönte Redakteurin beim Frontiersman Newspaper. Heute ist sie Buchhändlerin. "Das Schneemädchen" ist ihr erster Roman. Er wurde in elf Länder verkauft.

Produktinformation
Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: Kindler; Auflage: 3 (21. September 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3463406217 /
ISBN-13: 978-3463406213
Originaltitel:
The Snow Child
Größe und/oder Gewicht: 21 x 13,6 x 3,6 cm


Leseprobe
Quelle: Rowohlt *lies mich*



Die Geschichte...
1920: Die Ehe von Mabel und Jack, die auf die 50 (Jahre) zugehen, ist kinderlos geblieben und so fehlt etwas in ihrem Leben. Deshalb versucht das Ehepaar sein Glück in Alaska, doch Jack und Mabel haben nicht mit der Einöde Alaskas und dem harten Leben als Farmer gerechnet. Als der erste Schnee fällt, bauen die unzufriedenen Eheleute, die sich immer mehr voneinander entfernen, voller Übermut ein Kind aus Schnee. Am nächsten Tag sind die verwendeten Fäustlinge sowie der Schal verschwunden und sie entdecken ein kleines Mädchen in Begleitung eines Fuchses zwischen den Bäumen. Doch was macht das blonde anmutige Mädchen mitten im Winter ganz allein im Wald? Und stammen die Fußspuren im Schnee von dem feenhaften Wesen?

Meine Meinung:  
Da Gabriella Engelmann von diesem Debüt recht angetan war und ich ein Faible für außergewöhnliche Geschichten habe, musste ich "Das Schneemädchen" unbedingt lesen und habe es nicht bereut. Die Story gliedert sich in 3 Teile, beginnt im Jahr 1920 und umfasst das kommende Jahrzehnt. Der Handlungsschauplatz wurde in den abgelegenen Ort Wolverine River, Alaska verlegt, wobei man dank der lebendigen Schauplatz- und Ortsbeschreibungen die karge Landschaft förmlich vor sich sehen kann.

Die reizvollen Protagonisten, allen voran Mabel, Jack & Faina und Nebencharaktere wie die quirlige Familie Benson, wurden vielschichtig gestaltet und sind immer wieder für eine Überraschung gut, obwohl ich nicht alle Taten des geheimnisvollen Mädchens Faina ganz nachvollziehen konnte. Mabel und Jack sind einfache Leute und auch die Handlung kommt ohne viel Schnick-Schnack aus. "Das Schneemädchen" handelt von unerfülltem Kinderwunsch, dem einfachen Alltag in Alaska, von Liebe und Freundschaft & zu guter Letzt von einem zauberhaften Mädchen, das schier aus dem Nichts kommt.
 
Eigentlich hatte ich mir eine Geschichte mit vielen märchenhaften Elementen vorgestellt und meine Vorstellungen schnell begraben, da man während der ganzen Zeit nie genau weiß, in welche Richtung die ereignisreiche Handlung geht und welche Wendungen sich auf den 464 Seiten verbergen. Am Ende ahnt man, welchen Ausgang die Geschichte nehmen könnte, doch bis dorthin ist es ein langer Weg voller Wirrungen und Umwege.

Die mysteriöse Herkunft von Faina gibt Rätsel auf und auf der Suche nach einer logischen Erklärung bzw. nach der Wahrheit bleibt etwas Nebelhaftes, Unerklärliches zurück. Auch wenn mir ein paar Stellen nicht restlos gefallen haben, bleibt "Das Schneemädchen" eine ungewöhnliche Geschichte, die auf mich einen besonderen Reiz ausübt. Eine Genrezuordnung ist gar nicht so leicht, da dieser Roman auch abenteuerliche, fantasievolle, mysteriöse sowie romantische Komponenten enthält.
 
Die Geschehnisse werden abwechselnd von Jack und Mabel (in der 3. Person) erzählt, im 3. Teil (6 Jahre später) reiht sich auch der junge Nachbarssohn Garrett Benson in die Riege der Erzähler ein. Vervollständigt wird der Debütroman von Eowyn Ivey durch einen mitreißenden, ausdrucksstarken Schreibstil mit vielen Emotionen, realistischen Beschreibungen und wundervoll geschilderten Schauplätzen.

FAZIT:
Eowyn Ivey hat mit "Das Schneemädchen" ein großartiges Erstlingswerk erschaffen, das mich sehr berührt hat. Dank der beindruckenden Geschichte, den interessanten Protagonisten und der gefühlvollen, flüssigen Schreibweise zieht einen "Das Schneemädchen" in seinen Bann und klingt noch nach dem Ende nach. Dafür vergebe ich 5 (von 5) Punkte und freue mich auf weitere Bücher dieser Autorin.

 

 

2 Kommentare:

  1. Ich muss sagen, ich habe deine Rezension gern gelesen und war auch froh, dass sie gut ausgefallen ist - ich habe das Buch auch noch im Regal - war ein Weihnachtsgeschenk und sollte bald gelesen werden ^^

    Liebe Grüße,
    Patricia

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    1. Freut mich, dass dir meine Rezension gefallen hat. Es war gar nicht so einfach, die richtigen Worte dafür zu finden. Ich wünsche dir schon vorab viel Vergnügen mit Mabel und Jack.

      Liebe Grüße von
      Sabine

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Büchersüchtige Grüße,
Sabine