Die Autorin
Agnes Hammer wurde 1970 geboren und wuchs zusammen mit fünf Geschwistern im Westerwald auf. Später studierte sie Germanistik und Philosophie in Köln. Seit 1998 arbeitet sie mit sozial benachteiligten Jugendlichen in einem großen Berufsbildungszentrum. Außerdem ist sie seit 2005 Anti-Aggressivitäts-Trainerin.
Produktinformation
Link zu AmazonBroschiert: 285 Seiten
Verlag: Script5 (1. September 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3839001250 / ISBN-13: 978-3839001257
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 13,8 x 3 cm
Leseprobe
Quelle: script5.de *klick*
Die Geschichte...
Wegen einer verübten Straftat muss die 17-jährige Lissy 120 Sozialstunden in einem Altenheim ableisten. Dort freundet sich der schwierige Teenager mit der jungen Schwester Nele an, die kurze Zeit später tot aufgefunden wird. Und die vorbestrafte Lissy hätte für diese Tat auch ein gutes Motiv: Sie hat sich Hals über Kopf in Daniel, den Freund von Nele, verliebt - und für die Tatzeit fehlt ihr ein Alibi. Schnell wird Lissy für die Polizei zur Hauptverdächtigen und so bleibt ihr nichts anderes übrig, als die Bullen von ihrer Unschuld zu überzeugen...
Meine Meinung:
"Nacht, komm!" heißt der 2. Band der Lissy Winterhart-Reihe, wobei ich vorher nicht gewusst habe, dass dieses Buch Teil einer Reihe ist. Die Story beginnt im Sommer und dauert ein paar Wochen, den Schauplatz hat die Autorin nach Düsseldorf verlegt.
Lissy Winterhart ist eine notorische Schulschwänzerin, vorbestraft und äußerst cholerisch. Zuhause gibt es nur ihre kaufsüchtige Mutter, die seit kurzem in einer Bäckerei jobbt, denn ihr Vater ist ein Alkoholiker, der auf der Straße lebt und sonst gibt es nur die Nachbarstochter Franka, die immer Lissys PC benutzt, da sie keinen Internetzugang hat. Natürlich ist Lissy nicht erfreut, dass sie in den Schulferien Sozialstunden abdienen soll, doch als sie im Altenheim Schwester Nele Hoffmann kennenlernt, ist das alles nur mehr halb so schlimm. Und als sie dann auch noch die Bekanntschaft von Neles gutaussehenden Freund macht, ist sie hin und weg, denn Daniel Feigel, der im Autohaus seines Vaters arbeitet, scheint auch etwas für Lissy zu empfinden. Doch dann ist Nele plötzlich tot und Lissy steht unter Mordverdacht...
Es fällt mir echt schwer, die Protagonistin zu mögen. Sie hat eine große Klappe, ist sehr aggressiv, hat kein Gewissen und benimmt sich oft sehr vulgär. Lissy hat es in ihrem Leben sicher nicht leicht, denn ihre kaufsüchtige Mutter rackert sich in einer Bäckerei ab und ihr Vater ist ein obdachloser Alkoholiker, für den sie sich schämt. Und Lissy hat nichts Besseres zu tun, als immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten und erscheint mir für ein Mädchen, das schon viel erlebt hat, zu vertrauensseelig... Auch wenn mir die Hauptfigur überhaupt nicht liegt, wurden die mitwirkenden Charaktere gut gestaltet, obwohl sie teilweise auch ein wenig überzeichnet wirken.
Die Handlung von "Nacht, komm!" ist für meinen etwas zu verworren und leicht unglaubwürdig. Es ist zwar reizvoll, dass uns die Geschichte keine heile Welt zeigt und dass die Protagonistin in außergewöhnlichen Familienverhältnissen lebt, aber meiner Meinung nach wurde bei der Umsetzung Potential verschenkt. So wurden zwar einige falsche Fährten und Irrwege eingebaut, aber nachdem ich den Täter vorzeitig entlarvt hatte und Lissys Kraftausdrücke nervten, hat mir das Lesen dieses Jugendthrillers keinen allzu großen Spaß gemacht.
Erzählt werden die Geschehnisse aus der Sicht von Lissy und Daniel (in der 3. Person), was für Abwechslung sorgt. Allerdings kann ich Lissys Verhalten oft nicht nachvollziehen bzw. mich nicht mit ihr identifizieren und auch Daniel ist für mich kein Sympathieträger. Der Schreibstil ist schnörkellos, manchmal so provozierend wie die Hauptperson und lässt sich trotz aller Mankos flüssig lesen.
FAZIT:
Die Handlung von "Nacht, komm!" ist für meinen etwas zu verworren und leicht unglaubwürdig. Es ist zwar reizvoll, dass uns die Geschichte keine heile Welt zeigt und dass die Protagonistin in außergewöhnlichen Familienverhältnissen lebt, aber meiner Meinung nach wurde bei der Umsetzung Potential verschenkt. So wurden zwar einige falsche Fährten und Irrwege eingebaut, aber nachdem ich den Täter vorzeitig entlarvt hatte und Lissys Kraftausdrücke nervten, hat mir das Lesen dieses Jugendthrillers keinen allzu großen Spaß gemacht.
Erzählt werden die Geschehnisse aus der Sicht von Lissy und Daniel (in der 3. Person), was für Abwechslung sorgt. Allerdings kann ich Lissys Verhalten oft nicht nachvollziehen bzw. mich nicht mit ihr identifizieren und auch Daniel ist für mich kein Sympathieträger. Der Schreibstil ist schnörkellos, manchmal so provozierend wie die Hauptperson und lässt sich trotz aller Mankos flüssig lesen.
FAZIT:
"Nacht, komm!" hat es leider nicht geschafft, mich wirklich zu begeistern. Die 17-jährige Hauptperson ist so gar nicht mein Fall, denn ich werde nicht mit ihr "warm", der Handlung fehlt für einen (Jugend-)Thriller eigentlich an Spannung und dann kommt auch noch eine gewisse Vorhersehbarkeit dazu. Deshalb vergebe für Lissys Geschichte 2 (von 5) Punkte und werde mich wohl an keinem weiteren Buch von Agnes Hammer versuchen.
ZITAT Seite 42:
"Komm, Nacht!
Mit deinen schwarzen Federn!
Komm, Nacht, auf deinen dunklen Schwingen.
Komm, Nacht, komm
und bring den Morgen
komm, Nacht, komm
und bring den Tod!"
Ohje, ich hab auch mal ein Buch von Agnes Hammer angefangen (Dorfbeben) und abgebrochen weil ich es so langweilig fand. Anscheinend hat sich das auch bei ihrem neueren Buch nicht geändert :(
AntwortenLöschenTja ich werde wohl auch die Finger von dieser Autorin lassen ... schade!
Liebe Grüße Caro
Hallo Caro,
Löschenalso liegt es nicht an mir, wenn ich mit "Nacht, komm!" wenig anfangen konnte. ;-) Ich lese normalerweise gern Bücher von deutschen AutorInnen und finde es auch schade.
Wie gehts deinem Sub?
Liebe Grüße
Sabine