Quelle: Randomhouse |
Erik Axl Sund ist das Pseudonym des schwedischen Autorenduos Jerker Eriksson und Håkan Axlander Sundquist. Håkan ist Tontechniker, Musiker und Künstler. Jerker ist der Producer von Håkans Elektropunkband "iloveyoubaby!" und arbeitet zurzeit als Bibliothekar in einem Gefängnis. Zusammen haben sie drei Romane geschrieben, die Victoria-Bergman-Trilogie, für die sie 2012 mit dem Special Award der Schwedischen Krimiakademie ausgezeichnet wurden.
Verlag: Goldmann Verlag (17. November 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442481198 / ISBN-13: 978-3442481194
Originaltitel: Pythians anvisningar
Alle, die diese Trilogie noch lesen möchten und die Vorgängerbände nicht kennen, sollten an dieser Stelle lieber nicht weiter lesen!
Die Geschichte...
Endlich tragen Jeanette Kihlbergs Ermittlungen erste Früchte, denn alles deutet darauf hin, dass zwei Frauen für die letzten Morde verantwortlich sind. Doch die Kommissarin hat Zweifel und weiß auch nicht, ob die unauffindbare Victoria Bergmann, die mit den Mörderinnen die Schule besucht hat, etwas damit zu tun hat. Außerdem wird der Fall der toten ausländischen Jungen wieder aufgerollt und die Psychologin Sofia Zetterlund taucht immer mehr in ihre Vergangenheit ein, was sie durch die Hölle gehen lässt...
Meine Meinung in Kurzform:
Kauf-/Lesegrund: Nach "Krähenmädchen" und "Narbenkind" musste ich einfach wissen, wie die Geschichte endet.
Reihe: 3. und letzter Band der Victoria Bergman-Trilogie
Handlungsschauplatz: Der Schauplatz wurde nach Stockholm, Schweden verlegt und mit viel Lokalkolorit und anschaulichen Orts- und Schauplatzbeschreibungen versehen. Fast jedes Kapitel beginnt mit dem Schauplatz, wie z.B. Södermalm, Fagerstrand oder Gamla Enskede.
Hauptpersonen: Kriminalkommissarin Jeanette Kihlberg ist schätzungsweise Anfang bis Mitte 40, arbeitet im Morddezernat und lebt seit dem Auszug ihres Mannes mit ihrem 13-jährigen Sohn Johan in ihrem kleinen Häuschen in Stockholm. Freizeit und Geld sind nach wie vor Mangelware, doch die engagierte Polizistin bemüht sich sehr und scheint in der Psychotherapeutin Sofia eine Freundin und zugleich Geliebte gefunden zu haben. Sofia Zetterlund ist ungefähr Ende 30 Jahre jung, hat sich in ihrer Privatpraxis auf traumatisierte Patienten mit multiplen Persönlichkeiten spezialisiert. Und auch selbst hat Sofia einige Schwierigkeiten, denn sie leidet immer wieder unter Gedächtnislücken und versucht, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzten... Jeanette und Sofia sind sehr reizvolle und vielschichtige Protagonisten mit Ecken & Kanten sowie einigen Problemen, deren Handlungen allerdings nicht immer 100%ig nachvollziehbar sind.
Nebenfiguren: Die bereits bekannten Charaktere wie Jeanettes Kollege Jens Hurtig, ihr Vorgesetzter Polizeichef Dennis Billing, Staatsanwalt Kenneth von Kwist, Rechtsmediziner Ivo Andric und die verschollene Victoria Bergman sind nach wie vor gut gezeichnete Persönlichkeiten, die sich ansprechend in die Handlung einfügen. Doch leider werden wieder viele Nebenfiguren verwendet, was mir persönlich nicht so zusagt.
Nebenfiguren: Die bereits bekannten Charaktere wie Jeanettes Kollege Jens Hurtig, ihr Vorgesetzter Polizeichef Dennis Billing, Staatsanwalt Kenneth von Kwist, Rechtsmediziner Ivo Andric und die verschollene Victoria Bergman sind nach wie vor gut gezeichnete Persönlichkeiten, die sich ansprechend in die Handlung einfügen. Doch leider werden wieder viele Nebenfiguren verwendet, was mir persönlich nicht so zusagt.
Romanidee: Interessante Grundidee, die mit einer gelungenen Umsetzung punktet. Auch in "Schattenschrei" spielen (Macht-)Missbrauch (an Kindern) und dessen Folgen sowie Pädophilie in all seinen grauenvollen Facetten eine große Rolle.
Erzählperspektiven: Die temporeichen Geschehnisse werden vorwiegend aus der Warte von Jeanette, Sofia und Victoria (in der 3. Person) erzählt, alle Erzähler gewähren uns einen tiefen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. In Rückblenden erfahren wir mehr über Ereignisse aus der Vergangenheit, wodurch wir die aktuellen Ereignisse besser verstehen.
Handlung: "Schattenschrei" wartet mit einer komplexen Story auf, die alle losen Fäden zusammenfügt und in einem spannungsgeladenen Finale vereint, das mir allerdings ein wenig zu dramatisch geraten ist. Der Trilogie-Abschluss enthält verschiedene Erzählperspektiven und miteinander verknüpfende Handlungsstränge, Irrwege & raffiniert gelegte falsche Fährten sowie teilweise auch unfassbar grausame Szenarien, die nichts für zarte Gemüter sind. Leider birgt der 3. Band auch ein paar verworrene Passagen und ausgeschmückte Beschreibungen, was der Spannung diesmal allerdings keinen Abbruch tut.
Schreibstil & Co: Abgerundet wird der Psychothriller durch die packende und ausdrucksstarke Schreibweise gepaart mit den unterschiedlichsten Emotionen, einer düsteren Atmosphäre und durch die Kapitel in angenehmer Länge.
FAZIT:
Mit "Schattenschrei" ist die Victoria Bergman-Trilogie, die uns abermals in die Abgründe der menschlichen Psyche blicken lässt, komplett. Ganz perfekt ist auch der finale Teil nicht geraten, dennoch wird man schnell in den Bann dieser nervenzerreißenden Geschichte gezogen und bis zum bitteren Ende nicht mehr los gelassen. Wegen kleiner Mankos erhält der Trilogie-Abschluss, den ich in einem Rutsch und knapp 4 Stunden durchgelesen habe, 4 1/2 (von 5) Punkte und eine klare Leseempfehlung, die für die gesamte Trilogie gilt.
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Sabine