Dienstag, 4. Oktober 2011

[REZENSION] "Der Augenjäger" (Band 2)

Cover
Der Autor
Sebastian Fitzek wurde 1971 in Berlin geboren. Gleich sein erster Psychothriller "Die Therapie" eroberte die Taschenbuch-Bestsellerliste, wurde als bestes Debüt für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert und begeisterte Kritiker wie Leser gleichermaßen. Mit den darauf folgenden Bestsellern "Amokspiel", "Das Kind", "Der Seelenbrecher", "Splitter" und "Der Augensammler" festigte er seinen Ruf als DER deutsche Star des Psychothrillers. Seine Bücher werden in vierundzwanzig Sprachen übersetzt. Als einer der wenigen deutschen Thrillerautoren erscheint Sebastian Fitzek auch in den USA und England, der Heimat des Spannungsromans.

Produktinformation
Link zu Amazon
Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Droemer (27. September 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426198819
ISBN-13: 978-3426198810
Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 15,2 x 3,4 cm

Leseprobe
Quelle: Sebastian Fitzek  *unbedingt lesen*

Alle, die diese Serie noch lesen möchten und den Vorgängerband nicht kennen, sollten an dieser Stelle besser nicht weiter lesen!

Die Geschichte...
Der Augensammler Frank Lahmann wurde noch immer nicht gefasst und Zorbachs Sohn Julian ist noch immer verschwunden. Als Alexander Zorbach vom Augensammler einen Anruf erhält, dass Julian noch lebt, folgt der Reporter seinen Anweisungen... **Achtung SPOILER** Zorbach soll sich töten, damit Julian überlebt und so begeht der Ex-Polizeipsychologe Selbstmord. **SPOILER ENDE** 7 Wochen später wird die Physiotherapeutin Alina Gregoriev von der Polizei um Mithilfe gebeten. Die blinde Frau kann manchmal unter Schmerzen tief in die Seele ihrer Patienten blicken und soll  dazu beitragen, den inhaftierten Augenspezialisten Zarin Suker ins Gefängnis zu befördern. Denn in Berlin treibt ein Serienkiller sein Unwesen: Der "Augenjäger" Suker wird bezichtigt, seinen Patientinnen die Augenlider zu entfernen und sie zu misshandeln, so dass nachher nur noch eine leblose Hülle übrig bleibt... Außerdem bekommt Alina Besuch von Johanna Strom, der niemand glauben will, dass ihre 16-jährige Tochter vom Augenjäger entführt wurde. Und so bittet auch die verzweifelte Mutter die blinde Alina um ihre Hilfe.  

Meine Meinung:
"Der Augenjäger" heißt die vielversprechende Fortsetzung von "Der Augensammler" und knüpft an die Geschehnisse des 1. Bands an. Das Buch beginnt mit einer "Warnung" des Autors, dass zuerst "Der Augensammler" und anschließend "Der Augenjäger" gelesen werden soll, was auch Sinn macht. Das Buch beginnt mit einem Zeitungsartikel, der kurz die geschehenen Ereignisse zusammenfasst, um wenig später mit dem Teil "Johanna Strom" zu starten. Danach schwenkt die Geschichte zum Teil "5 Monate später", um "7 Wochen später" im Feber mit der eigentlichen Handlung zu starten. Als Schauplatz dient erneut Berlin.

Obwohl mich "Der Augenjäger", wie alle Fitzek-Bücher, eine schlaflose Nacht gekostet hat (man kann einfach nicht aufhören zu lesen), hätte ich mir doch mehr Raum für den neu eingeführten, interessanten Charakter Zarin Suker gewünscht. Doch stattdessen wird der Augenarzt zur Nebenfigur degradiert und das Hauptaugenmerk liegt auf den bereits bekannten Protagonisten.

Alexander Zorbach ist nach den vergangenen Ereignissen gezeichnet und tut alles, um den Aufenthaltsort seines Sohnes in Erfahrung zu bringen. Der Journalist verfolgt hartnäckig jede Spur und handelt nicht immer vernünftig. Auch die 26-jährige Alina Gregoriev hat damit zu tun, die Vergangenheit zu verarbeiten und ist nicht begeistert darüber, dass sie der Polizei dabei helfen soll, den Augenjäger festzunageln. Abermals begeistert mich die selbstbewusste Hauptperson, die sich durch ihre Blindheit nicht einschränken lässt. Mithilfe ihres Blindenhunds TomTom meistert die Physiotherapeutin die alltäglichen Anforderungen vortrefflich. Neben altbekannten Nebenfiguren wie die Kommissare Phillip Stoya und Mike Scholokowsky oder Alinas Freund John werden neue Charaktere wie Zarin Suker oder Johanna Strom eingeführt. Alle Protagonisten sind facettenreich und authentisch gestaltet worden und warten mit ihren Macken, Ecken & Kanten auf. Wie schon erwähnt, hätte ich gern mehr über den Augenjäger erfahren, dieser Wunsch wurde mir leider nicht erfüllt...

In Sebastian Fitzeks Büchern ist nichts, wie es den Anschein hat. Immer wieder schickt der Autor seine Charaktere und Leser auf Irrwege, legt gekonnt falsche Fährten und überrascht mit unerwarteten Wendungen. Die verschiedenen Handlungsstränge erscheinen anfangs noch unzusammenhängend bzw. leicht verwirrend, verweben aber im Laufe der packenden Geschichte miteinander und ergeben ein schlüssiges Ende. Leider muss ich anmerken, dass mir einige Längen bzw. klitzekleine Logikfehler untergekommen sind.

Über die Begebenheiten werden hauptsächlich in der personalen Erzählperspektive von Alina Gregoriev bzw. von Ich-Erzähler Alexander Zorbach berichtet, zwischendurch kommen auch kurz Nebenpersonen zu Wort. Diese Schilderungen sind sehr gefühlsintensiv gehalten und schaffen es, dass man mit den Erzählern identifiziert. Die schnellen Perspektivenwechsel und die kurzen Kapitel, die häufig  an dramatischen Stellen enden, schaffen es, die Spannung vorantreiben.
   
Sebastian Fitzek ist ein Meister seines Fachs und schafft es abermals, mich mit seinem spannungsgeladenen Schreibstil und interessanten Dialogen zu fesseln. "Der Augenjäger" blickt tief in die Abgründe der menschlichen Seele, zieht einen in seinen Bann und lässt sich schnell  lesen.  

FAZIT:
Mit "Der Augenjäger" hat Sebastian Fitzek, der ein Garant für Hochspannung in Buchform ist, eine gute Fortsetzung für "Der Augensammler" erschaffen. Leider kommt für meinen Geschmack die Figur des Augenjägers etwas zu kurz  und kommt an meine Fitzek-Lieblingsbücher "Der Seelenbrecher" und "Splitter" nicht ganz heran. Somit vergebe ich für diesen Psychothriller schwache 5 (von 5) Punkte.




4 Kommentare:

  1. Danke für deinen Kommentar und tut mir Leid, ich habe die Antwort bis jetzt total verplant..
    Bis jetzt gefällt mir das Buch total gut! Allerdings muss ich gestehen, dass ich nicht besonders weit bin... ich lasse mich leider viel zu leicht ablenken und bin deswegen noch nicht sehr weit kommen.. allerdings versuche ich es jetzt wirklich durch zuziehen und das Buch bald mal zu beenden! :D

    Gut dass du schreibst, dass dies ein 2. Teil ist! Ich hatte den, mir vorher unbekannten Autor, dieses Buches plötzlich in einer Fernsehshow vor der Nase und war an seinem neuen Buch interessiert.. ich glaube dann lese ich erstmal ein paar andere von ihm. :)

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Sabine,

    ich habe die Rezi jetzt zwar nicht gelesen, weil ich gerade den Augensammler lese, aber eins muss ich doch loswerden:

    Passend zur Veröffentlichung deiner Rezi ist Sebastian Fitzek zum zweiten Mal Papa geworden :-D In der Nacht von gestern auf heute kam der kleine David Noah zur Welt :-D Ich freu mich so für ihn und "verliebe" mich von Tag zu Tag mehr in diesen so menschlich gebliebenen und genialen Thriller-Autor ;-)

    Ganz liebe Grüße,
    Saendra

    AntwortenLöschen
  3. Deine Rezension finde ich total professionell geschrieben. Super!
    L.G.
    Sabine

    AntwortenLöschen
  4. @Elle: Kein Problem.
    Ich schreibe immer dazu, welcher Band das jeweilige Buch ist bzw. dass es Teil einer Buchreihe ist. Ist mir nämlich auch schon passiert, dass ich unwissentlich z.B. Teil 3 einer Buchreihe gelesen habe und das muss ja nicht sein. ;-)

    @Sandra: Immer schön der Reihe nach, denn die Rezi würde dir sonst den Lesespaß verderben.
    Das ist aber ein toller Zufall. :)
    Ich wusste, dass Sebastian Fitzek bald zum 2. Mal Papa wird, aber dass es schon so bald ist...
    Ich finde den Autor ja schon seit je her sympathisch und finde es "bedenklich", dass so ein harmlos aussehender Typ a´la Günther Jauch solche Psychothriller schreibt...

    @maxibienes hobbywelt: Danke für das tolle Lob! *wow*

    Wünsche euch einen schönen Rest-Donnerstag,
    Sabine

    AntwortenLöschen

Ich freue mich sehr über (ernstgemeinte) Kommentare zu meinen Posts. Immer heraus mit eurer Meinung...

Büchersüchtige Grüße,
Sabine