Sonntag, 27. September 2015

[MINI-REZENSION] "Die dritte Stimme" (Band 2)

Cover
Rolf  Börjlind, Cilla  Börjlind - Die dritte Stimme
Quelle: Random House
Die Autoren
Cilla und Rolf Börjlind gelten als Schwedens wichtigste und bekannteste Drehbuchschreiber für Kino und Fernsehen. Sie sind unter anderem verantwortlich für zahlreiche Martin-Beck-Folgen sowie für die viel gepriesene Arne-Dahl-Serie. Ihr Markenzeichen sind starke Charaktere und eine stringente Handlung.

*Produktinformation*
Gebundene Ausgabe: 544 Seiten
Verlag: btb Verlag (10. November 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442753945 / ISBN-13: 978-3442753949
Originaltitel: 
Den tredje rösten
Größe und/oder Gewicht: 14,6 x 4,5 x 22,4 cm

Leseprobe
Quelle: bic-media.com *lies mich*
 


Alle, die diese Serie noch lesen möchten und den Vorgängerband nicht kennen, sollten an dieser Stelle besser nicht weiter lesen!

Die Geschichte...
Während sich Olivia Rönning über ihre weitere Zukunft klar werden muss und nach einem Aufenthalt in Mexiko ihre Mutter in Stockholm besucht, erhängt sich ein Nachbar namens Bengt Sahlmann, der beim Zoll gearbeitet hat und dessen Teenager-Tochter Sandra ihn gefunden hat. Olivia kennt Sandra von früher und kann sich in das junge Mädchen hineinversetzen. Als der gemeinsame Laptop von Sandra und Bengt Sahlmann nicht auffindbar ist und ein paar Ungereimtheiten auftauchen, beginnt Olivia auf eigene Faust zu recherchieren, obwohl sie doch eigentlich nichts mehr von der Polizeiarbeit wissen wollte... Und auch der ehemalige Kriminalkommissar und Obdachlose -der dabei ist, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen- wird unfreiwillig in einen Fall hingezogen, denn er soll seinem Freund Abbas el Fassi helfen. In Marseille, wo der Croupier vor einigen Jahren in einem Zirkus als Messerwerfer arbeitete, wurde Samira Villon (die blinde Frau seines ehemaligen Chefs, in die er unsterblich verliebt war) brutal ermordet. Da dieser Mord für die Polizei nicht oberste Priorität hat, machen sich Tom und Abbas auf den Weg nach Marseilles, um selbst zu ermitteln...

Meine Meinung in Kurzfassung:
Kauf-/Lesegrund: Nach "Die Springflut" wollte ich unbedingt wissen, wie es mit Olivia und Tom weitergeht.

Handlungsschauplätze: Der Schauplatz wurde nach vorwiegend nach Stockholm (Schweden), aber auch nach Marseille (Frankreich) verlegt und wartet mit bildhaften Orts- und Schauplatzbeschreibungen auf.

Handlungsdauer: Nach dem Prolog beginnt die Geschichte knapp 1 Jahr nach Ende von "Die Springflut" und dauert schätzungsweise ein paar Wochen.
Hauptpersonen: Die 24-jährige Olivia Rönning hat inzwischen die Polizeischule abgeschlossen, doch seit sie das Rätsel um ihre wahre Herkunft gelüftet hat (sie wurde als Neugeborenes aus dem Bauch ihrer mexikanischen Mutter Adelita Rivera geschnitten und wird deshalb wahrscheinlich ihren Nachnamen in Rivera ändern), ist ihr Wunsch nach Veränderung übermächtig. Deshalb möchte die hübsche Frau mit den schwarzen Haaren, die ihrer verstorbenen Mutter sehr ähnlich sieht, Kunstgeschichte studieren statt Morde aufzuklären. Doch als ein Nachbar Suizid begeht, ist Olivias Neugier erwacht und sie beginnt, eigenmächtige Nachforschungen anzustellen... Und auch der Ex-Ermittler Tom Stilton, ein früherer Kollege von Olivias Vater, wird in einen Fall hineingezogen, der seine ganze Erfahrung fordert. Eigentlich wollte der ehemalige Obdachlose ein neues Leben beginnen und hat sich deshalb auf dem Hausboot der Friedhofsangestellten Luna eine Kajüte gemietet, doch dann bittet ihn sein alter Freund Abbas um Hilfe... Olivia und Tom sind interessante, facettenreiche Protagonisten mit einigen Problemen und Träumen, die man einfach mögen muss und die durchwegs authentisch agieren.

Nebenfiguren:  Neben bekannten Charakteren wie der engagierten Stockholmer Kommissarin Mette Olsäter, die mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat und Olivias Entscheidung nicht ganz verstehen kann; Croupier Abbas el Fassi, der in Marseille gelebt und das dortige Mordopfer gekannt hat;  Ex-Edelprostituierte Jackie Berglund lernen wir auch neue Figuren wie den smarten Geschäftsmann Jean Borell und Stiltons neue Vermieterin Luna kennen. Die Nebencharaktere sind trotz ihrer Vielzahl und den manchmal schwer zu merkenden Namen gut ausgearbeitete Persönlichkeiten, die sich ansprechend in die Handlung einfügen.

Romanidee: Reizvolle Grundidee mit gelungener Umsetzung. Diesmal ermittelt die Kommissarin Mette in dem Fall des toten Zollbeamten Bengt Sahlmann, in den sich auch Olivia einmischt, die mit Mette ihre Differenzen hat. Auf der anderen Seite wird Abbas an seine Zirkus-Vergangenheit in Marseille erinnert, als die blinde Schönheit Samira grausam ermordet aufgefunden wird. Denn Abbas hat Samira geliebt und Tom Stilton hilft Abbas bei den Nachforschungen...

Erzählperspektiven: Neben den Haupterzählern Olivia Rönnig und Tom Stilton schildern einige Nebenfiguren wie Mette oder Abbas (in der 3. Person) die temporeichen Ereignisse aus ihrem jeweiligen Blickwinkel, was für Abwechslung sorgt.

Handlung: "Die dritte Stimme" birgt eine spannungsgeladene Geschichte mit verschiedenen Sichtweisen und miteinander verwebenden Handlungssträngen, ungeahnten -manchmal sehr dramatischen- Wendungen, Irrwegen & Turbulenzen und spart erneut nicht an Gewalt, Blut & Leichen. Weiters enthält der 2. Band der Krimireihe einige ausschweifende Schilderungen, was der Spannung allerdings keinen Abbruch tut.

Schreibstil & Co:  Abgerundet wird der Schwedenkrimi durch die packende Schreibweise, unterhaltsame Dialoge und bildhafte Beschreibungen, so dass sich die 544 Seiten rasch lesen lassen.

FAZIT:
Mit "Die dritte Stimme" geht die Olivia Rönning & Tom Stilton-Reihe in die 2. Runde und präsentiert uns einen mitreißenden Kriminalroman, der mir sogar noch besser als der Vorgänger " Die Springflut" gefallen hat - was im Hinblick auf die abwechslungsreiche Handlung voller Wirrungen, die starken Charaktere und den ausdrucksstarken Schreibstil kein Wunder ist. Deshalb gibt es von mir eindrucksvolle 4 1/2 (von 5) Punkte und eine Leseempfehlung für diese Krimiserie.

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Büchersüchtige Grüße,
Sabine