Dienstag, 29. September 2015

[MINI-REZENSION] "Racheherbst" (Band 2)

Cover
Quelle: Random House
Der Autor
Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, lebt als freier Autor mit seiner Familie und vier Katzen in Grillenberg in Niederösterreich. Er hat bereits mehrere äußerst erfolgreiche und preisgekrönte Erzählungen und Romane verfasst.
 
Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (14. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442482410
ISBN-13: 978-3442482412
Größe und/oder Gewicht: 12,3 x 4 x 18,8 cm

Leseprobe
Quelle: bic-media.com  *lies mich*




Alle, die diese Serie noch lesen möchten und den Vorgängerband nicht kennen, sollten an dieser Stelle lieber nicht weiter lesen!

Die Geschichte...
Unter einer Leipziger Brücke wird eine junge Frau tot aufgefunden, die ausgeblutete Leiche weist außerdem mehrere Knochenbrüche auf. Da es sich bei der Toten um eine drogensüchtige Prostituierte handelt, haben die Ermittlungen nicht gerade oberste Priorität. Doch als Kriminaloberkommissar Walter Pulaski die Mutter der toten Natalie kennenlernt und erfährt, dass Mikaela Sukovás jüngere Tochter Dana spurlos verschwunden ist, beschließt er, der verzweifelten Mutter zu helfen. Und schon bald wird ihnen klar, dass Natalie nicht das einzige Opfer eines perfiden Killers ist... Auch in Wien wird in Wassernähe eine ausgeblutete Frauenleiche mit gebrochenen Knochen gefunden und ein Verdächtiger steht schnell fest. Der Wiener Arzt Dr. Robert Konstantin wird von der Anwältin Evelyn Meyers vertreten und die Juristin hat es mit ihrem Klienten nicht immer leicht, doch Evelyn ist von der Unschuld ihres Klienten fest überzeugt und nimmt ihre eigenen Ermittlungen auf...

Meine Meinung in Kurzfassung:
Kauf-/Lesegrund: Nach "Rachesommer" wollte ich unbedingt wissen, wie die Reihe weitergeht.

Reihe: 2. Band der Walter Pulaski-Reihe, seit den Ereignissen des Vorgängers "Rachesommer" sind knapp 3 Jahre vergangen.

Handlungsschauplätze:  Die Geschichte spielt sich vorwiegend in Leipzig und Wien ab, führt uns auch kurz nach Prag und Passau. Durch die lebendigen Schauplatzbeschreibungen kann man sich alles wunderbar vorstellen.

Handlungsdauer: Der Prolog spielt sich Ende Oktober ab, die eigentliche Geschichte, die sich in 7 Teile gliedert, beginnt 1 Jahr später am Mittwoch, 26. Oktober, dauert bis Sonntag, 30. Oktober und endet mit dem Epilog ein wenig später.

Hauptpersonen:  Kriminaloberkommissar Walter Pulaski arbeitet seit einigen Jahren wegen seines Gesundheitszustandes beim Kriminaldauerdienst in Leipzig und sieht dadurch auch seine 15-jährige Tochter Jasmin öfter, die sich derzeit auf einer Sprachreise in Schottland befindet. Der Witwer kommt wegen seines Jobs zuerst an einen Tatort, ist ein wenig kauzig und hartnäckig, besitzt aber ein großes Herz, weshalb ihm auch der Fall einer toten Jugendlichen zusetzt. Nicht zuletzt, als er die Mutter der toten Natalie Suková kennenlernt... In Wien treffen wir erneut auf die Blondine Evelyn Meyers. Die 34-jährige Anwältin für Strafrecht hat sich inzwischen mit ihrer Kanzlei selbständig gemacht, ist sehr ehrgeizig und in ihrem Privatleben gibt es nur ihre Katzen Bonnie und Clyde sowie ihren Lebensgefährten Patrick Krager. In ihrem aktuellen Fall soll Evelny einen Arzt in einer Mordsache vertreten - ein Fall, der sie an ihre Grenzen bringt... Walter Pulaski und Evelyn Meyers sind sympathische, gegensätzliche und authentische Protagonisten mit Problemen, Macken, Ecken & Kanten, die man einfach mögen muss.

Nebenfiguren: Wir treffen auf alte Bekannte wie Walter Pulaskis Tochter Jasmin, die zu einem hübschen und aufgeweckten Teenager herangewachsen ist und Evelyn Meyers Lebensgefährten Patrick Krager, der sein Geld als Privatdetektiv verdient und oft dienstlich unterwegs ist. Eine große Rolle spielt auch Mikaela Suková, die Mutter der toten Natalie, die auf der Suche nach ihrer verschwundenen 16-jährigen Tochter Dana ist. Die gebürtige Tschechin ist Anfang 40, sehr hübsch, wohnt mit ihrem arbeitslosen Mann Timo, der ihre Töchter vertrieben hat, in Berlin und schlägt sich als Putzfrau durch. Da der Fall von Natalie für die Polizei nicht die oberste Priorität hat, ermittelt Mikaela auf eigene Faust und trifft bei ihren Nachforschungen Walter Pulaski, der Mikaela helfen möchte, da sie ihn an seine verstorbene Frau erinnert. Doch Mikaela bringt den Kommissar durch ihre ständigen Alleingänge auf die Palme... Die Nebencharaktere wurden ebenfalls hervorragend ausgearbeitet und fügen sich gut in die Handlung ein.

Romanidee: Reizvolle Grundidee, die ansprechend umgesetzt wurde.

Erzählperspektiven: Neben den Haupterzählern Walter Pulaski und Evelyn Meyers schildern einige Nebenfiguren wie Mikaela, Patrick und Dana sowie der Täter (vorwiegend in Rückblenden erfahren wir mehr über seine kranken Fantasien und Taten) die rasanten Geschehnisse aus ihrem jeweiligen Blickwinkel.

Handlung: "Racheherbst" birgt eine überaus spannende Story mit verschiedenen Sichtweisen und miteinander verwebenden Handlungssträngen, vollgepackt mit Wirrungen, Turbulenzen und einigen überraschenden Wendungen, die den Leser geschickt in die Irre führen. Leider ermitteln Walter und Evelyn diesmal nicht gemeinsam, denn hier spielen sich die Geschehnisse in Leipzig und Wien parallel zueinander ab. Bis auf ein paar allzu ausgeschmückte bzw. vorhersehbare Szenen (leider hatte ich den Täter schon eine Weile vor dem Ende erraten) sowie klitzekleine Längen habe ich an der Handlung nichts auszusetzen. Der 2. Band ist abgeschlossen, macht aber Lust auf einen weiteren Thriller mit dem ungleichen Ermittler-Duo.

Schreibstil & Co:  Abgerundet wird der 2. Teil durch die fesselnde, emotionsgeladene Schreibweise von Andreas Gruber, viele Passagen voller Blut & Leichen und Kapitel in angenehmer Länge.

FAZIT:
Mit "Racheherbst" geht die Walter Pulaski-Reihe/Trilogie in die 2. Runde und ich muss gestehen, dass mir "Racheherbst" leider nicht so gut wie der Vorgänger "Racheherbst" gefallen hat. Abgesehen von klitzekleinen Abstrichen lässt sich "Racheherbst" dank des rasanten Plots mit allerlei Irrwegen, den vielschichtigen Protagonisten und des spannungsgeladenen Schreibstils rasch lesen, denn man wird schnell in den Sog der Geschichte gezogen. Deshalb erhält der 2. Walter Pulaski-Teil bescheidene 5 (von 5) Punkte und eine Reihen-Leseempfehlung.




So sieht das Cover aus (inkl. Rückseite + Klappen)
Quelle: Andreas Gruber



1 Kommentar:

  1. Ich kann dir diesmal total zustimmen =) Schade, dass der Täter so schnell zu erkennen war.....trotzdem ein sehr spannender Thriller, der mir sehr gut gefallen hat!
    Liebe Grüße
    Martina

    AntwortenLöschen

Ich freue mich sehr über (ernstgemeinte) Kommentare zu meinen Posts. Immer heraus mit eurer Meinung...

Büchersüchtige Grüße,
Sabine