Samstag, 18. Februar 2012

[REZENSION] "Blut der Wölfin" (Band 6)

Cover
Die Autorin
Kelley Armstrong lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Ontario. Mit ihren magischen Thrillern für Erwachsene – und insbesondere der Werwölfin Elena – hat sie ein ganzes Genre begründet und einen riesigen Fanclub erlangt. Seit kurzem schreibt Kelley Armstrong mit der Serie “Die dunklen Mächte” auch für junge Leser.

Produktinformation
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Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Knaur TB; Auflage: 1. (1. August 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426503336 / ISBN-13: 978-3426503331
Originaltitel: Broken
Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 13,4 x 4,2 cm

Leseprobe
leider keine gefunden

Alle, die diese Serie noch lesen möchten und die Vorgängerbände nicht kennen, sollten an dieser Stelle besser nicht weiter lesen!

Die Geschichte...
Elena Michaels, die einzige weibliche Werwölfin, ist schwanger und hat deshalb gemischte Gefühle. Ihr Partner Clay meint, sie soll sich schonen bzw. kürzer treten, doch Elena braucht ein wenig Abwechslung und nimmt deshalb einen Auftrag an. Sie soll einen alten Brief stehlen, der angeblich aus der Feder von Jack the Ripper stammt. Der Coup gelingt mithilfe der Werwölfe Clay und Jeremey, allerdings kommen mit dem Dokument auch Untote aus dem viktorianischen England in die Gegenwart, die längst ausgestorbene Krankheiten mitbringen und so die Bewohner von Toronto in Angst & Schrecken versetzen...

Meine Meinung:
"Blut der Wölfin" ist der 6. Band der "Woman of the Otherworld", einer Buchreihe mit wechselnden weiblichen Hauptpersonen, die uns in eine modern gehaltene magische Welt voller Hexen, Geistern, Magiern, Werwölfen, Nekromanten und anderen überirdischen Wesen entführt. Dieses Mal wird der Fokus auf die einzige Werwölfin der Welt gerichtet. Als Schauplatz dient größtenteils Toronto, die Handlungsdauer umspannt schätzungsweise 3 - 4 Monate.

Die 35-jährige Elena Michaels lebt seit 15 Jahren als Gestaltwandler, besser gesagt als einziger weiblicher Werwolf der Welt. Die gutaussehende Blondine, mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein, Eigensinn und Mut ausgestattet, ist seit kurzem schwanger, was ihren Partner Clay(ton) Danvers sehr freut. Der 42-jährige Clay, ebenfalls ein dickköpfiger, wagemutiger Werwolf bzw. Gestaltwandler mit Beschützerinstinkt, sieht mit seinen blonden Locken und blauen Augen viel jünger aus, da Wölfe langsamer altern. Eine wichtige Rolle im Leben von Elena & Clay nimmt Jeremy Danvers ein. Der geradlinige Rudelwolf hat Clay aufgezogen und gemeinsam bewohnen die Werwölfe ein Haus in Stoneheaven - komplettiert wird das Wolfsrudel mit Nick und Antonio. Außerdem treffen wir alte Bekannte, wie die Nekromantin Jamie Vegas und Hexe Paige Winterbourn, machen aber auch Bekanntschaft mit neuen "Gesichtern", wie z.B. mit der raffinierten Vampirin Zoe Takano. Alle Protagonisten, auch die reizvollen Nebenfiguren, sind gut ausgearbeitete Charaktere mit vielen Facetten, Ecken und Kanten.

Obwohl anfangs gar nicht viel passiert und die Handlung einige Längen birgt, wird "Blut der Wölfin" so spannend erzählt, dass man den magischen Thriller nur schwer beiseitelegen kann. Denn natürlich möchte man wissen, welche Wesen durch den geheimnisvollen Brief in die Gegenwart gelangen, wie sie sich in der ungewohnten Welt verhalten und was die Werwölfe unternehmen, um diese Wesen wieder in ihren Kosmos zurückzubefördern... "Blut der Wölfin" beinhaltet neben reichlich Spannung und Fantasy-Elementen auch ein wenig Romantik und viel Wortwitz. Auch die interessante Idee, die gelungen umgesetzt wurden, möchte ich hervorheben.

Ich-Erzählerin Elena schildert die rasanten Begebenheiten aus ihrer Perspektive und lässt uns an ihren Gedanken & Gefühlen teilhaben, wodurch man sich schnell mit der Werwölfin verbunden fühlt. Weiters werden mehrere Handlungsstränge geschickt miteinander verbunden, die in einen rasanten Showdown gipfeln.  Es ist schon ratsam, die Vorgängerbände zu kennen, da öfters vergangene Ereignisse oder bekannte Charaktere erwähnt werden. Denn wenn man die Zusammenhänge nicht kennt, kann sich das Lesen des 6. Teils vielleicht ein wenig mühsam gestalten. "Blut der Wölfin" ist außerdem mit bildhaften Ausführungen, einem packenden Schreibstil sowie unterhaltsamen Dialogen und Wortgefechten zwischen den Mitwirkenden versehen worden.

FAZIT:
Mit "Blut der Wölfin" hat Kelley Armstrong einen magischen Thriller mit einem interessanten Plot, einer sympathischen Protagonistin und einer spannungsgeladenen Schreibweise erschaffen. Wegen der kleinen Längen vergebe ich für den 6. "Woman of the Otherworld"-Band knappe 5 (von 5) Punkte und freue mich auf die Fortsetzung "Lockruf der Toten".




ZITAT Seite 325:
"Städte riechen fremdartig. Es gibt keinen besseren Ausdruck, um es zu beschreiben. Für einen Menschen beschwört der Geruch der Stadt viele Assoziationen herauf, manche gut, manche unangenehm, aber alle ... normal. Als Wolf dagegen bestürmt mich eine Kombination widersprüchlicher Gerüche. Im Wald weiß ich, womit ich zu rechnen habe - Pflanzen und Tiere, lauter erdige, moschusartige, natürliche Gerüche. Hier trug mir ein einziger Atemzug Dreck und Asphalt, Mäusekot und Abwasser, Laub und frische Farbe, Schweiß und Parfum, verwesende Tiere im Rinnstein und frisch geschnittene Kartoffeln zu. Nichts davon passte zu etwas anderem, aber die Widersprüchlichkeit, so irritierend sie war, ergab zugleich ein wunderbares Rätsel für mein Gehirn, das die einzelnen Gerüche voneinander zu trennen und jeden davon zu identifizieren versuchte."

1 Kommentar:

  1. Das ist eine tolle Buchreihe, wobei ich Band 1 jetzt schon zum zweiten mal Lese

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Büchersüchtige Grüße,
Sabine