Sonntag, 31. Mai 2015

[REZENSION] "Fahr zur Hölle, Schatz!"

Für dieses Rezensionsexemplar bedanke ich mich ganz herzlich bei Blanvalet und Brigitte Kanitz.  

Cover
Quelle: Random House
Die Autorin
Brigitte Kanitz, Jahrgang 1957, hat lange in Norddeutschland gewohnt. Inzwischen lebt und schreibt sie seit vielen Jahren in ihrer Wahlheimat Italien. Sie war Redakteurin bei diversen Printmedien, bevor sie sich ganz der Belletristik widmete. Bei Blanvalet veröffentlichte sie bereits erfolgreich einige Familienkomödien und einen Regionalkrimi.
*Produktinformation*
Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (18. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3734100054
ISBN-13: 978-3734100055
Größe und/oder Gewicht: 11,8 x 2,7 x 18,5 cm


Leseprobe
Quelle:  bic-media.com  *lies mich*



Die Geschichte...
Zuerst setzt Sveas Vermieter Alexander König ihre Wohnung unter Wasser und dann findet sie im Antiquariat ihres eigenwilligen Vermieters ein altes, unvollendetes Buch, das einem persönliche Wünsche ermöglichen soll. Das lässt sich Svea, die wegen der Wohnungsrenovierung wieder bei ihrer schrecklich netten Familie wohnen muss und ihren Alltag interessanter gestalten möchte, nicht dreimal sagen. Doch Wünschen will gelernt sein und damit nimmt das Unheil seinen Lauf...

Meine Meinung:
Da ich alle Romane von Brigitte Kanitz begeistert verschlungen habe, wollte ich auch unbedingt ihren neuesten Roman "Fahr zur Hölle, Schatz!" lesen. Der Handlungsschauplatz wurde in eine Kleinstadt in Norddeutschland verlegt, doch das ist nicht weiter wichtig, denn hier stehen Sveas Wünsche und deren Folgen im Mittelpunkt. Nach dem Prolog beginnt die Story 3 Tage zuvor an einem Montag im September und umfasst mehrere Tage.

Svea Amore ist 30 Jahre jung, stammt aus einer norddeutschen Kleinstadt und ist seit kurzem wieder Single. Während ihre Altersgenossen ein aufregendes Leben führen oder bereits sesshaft geworden sind, arbeitet die junge Frau als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte in einer Kanzlei und wohnt in einer gemütlichen Wohnung über dem Antiquariat von Alexander König. Svea, die mit friesischen Aussehen (groß, blond und flachbrüstig) und einem italienischen Nachnamen "gesegnet" wurde, ist die Vernunft und Bodenständigkeit in Person, weshalb sie auch von ihrem Freund Martin verlassen wurde. Als ihr schusseliger Vermieter, der in der Wohnung über ihr wohnt, die Dusche abzustellen vergisst, ist Sveas wunderschöne Wohnung ruiniert und sie muss eine Zeitlang wieder bei ihrer Familie einziehen... Hauptperson Svea wurde als sympathische Protagonistin mit einigen Facetten, Ecken & Kanten gestaltet, die mir schnell ans Herz gewachsen ist.

Sveas leicht durchgeknallte Familie besteht aus ihrer italienisch-stämmigen und mondänen Großmutter Lina, die wundervoll kocht und ständig einen neuen Mann in ihrem Leben sucht, aus ihrem fantasielosen Vater und Versicherungsmakler Klaas, der plötzlich mit einer jungen Frau gesichtet wird und ihrer Mutter Rieke, die die aktuelle Situation mit Prosecco begießt sowie ihren quirligen 15-jährigen Zwillingsbrüdern Sönke und Nils, die für jeden Unfug zu haben sind. Außerdem spielen noch Sveas exzentrischer Vermieter Alexander König, der einen guten Draht zu Sveas Familie hat, Sveas beste Freundin Maike und ihr Ex-Freund Dr. Martin Fischer, der sie wegen ihrer langweiligen Art verlassen hat und mit Svea zusammenarbeitet, eine nicht unerhebliche Rolle. Auch die mitwirkenden Nebencharaktere, die manchmal schrullig und eigenwillig anmuten, wurden reizvoll gestaltet und fügen sich gut in die Handlung ein.

Die Romanidee von "Fahr zur Hölle, Schatz!", die  einige übernatürliche Elemente enthält, finde ich interessant und die Umsetzung ist Brigitte Kanitz wunderbar gelungen. Denn wer würde sich nicht gern seine Herzenswünsche erfüllen?  Genau das passiert Svea hier, als sie ein uraltes Buch findet, doch das Wünschen ist gar nicht so einfach, wie gedacht... 


Die vergnügliche Geschichte wurde mit viel Wortwitz, Situationskomik und allerlei Wirrungen, unterhaltsamen Turbulenzen und Stolpersteinen ausgestattet, weshalb man nur so durch die 320 Seiten fliegt. Neben vielen unterhaltsamen Passagen enthält "Fahr zur Hölle, Schatz!" auch ein paar klitzekleine Längen und allzu detaillierte Schilderungen, was allerdings dem Lesevergnügen keinen Abbruch tut.

Ich-Erzählerin Svea schildert die turbulenten Begebenheiten mit trockenem Humor und gewährt uns einen tiefen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlwelt. Dadurch fiebert, fühlt und leidet man schnell mit der liebenswerten Hauptperson mit. "Fahr zur Hölle, Schatz!" wird durch die flüssige, locker-leichte Schreibweise von Brigitte Kanitz, höchst unterhaltsame Wortgefechte und die humorvolle Sprache vervollständigt. Ich mag die Bücher  der sympathischen Autorin sehr gern und freue mich auf viele weitere Romane.
 
FAZIT:
Brigitte Kanitz versteht es einfach, ihre Leser zu unterhalten und da bildet auch ihr neuester Roman "Fahr zur Hölle, Schatz!" keine Ausnahme. Wer gern skurrile & unterhaltsame Geschichten mit liebenswert-schrägen Charakteren und einem humorvollen Schreibstil liest, ist hier genau richtig und wird sich wunderbar unterhalten fühlen. Da ich mich mit "Fahr zur Hölle, Schatz!" köstlich amüsiert habe, erhält der Roman im Hinblick auf die klitzekleinen Mankos knappe (von 5) Punkte und eine Leseempfehlung.

1 Kommentar:

  1. Svea und ihre Familie sind so durchgeknallt, die muss man einfach mögen.

    LG
    Monika

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Büchersüchtige Grüße,
Sabine