Freitag, 27. August 2010

[REZENSION] "Der Kinderdieb"

Cover
Der Autor
Brom, Jahrgang 1965, wurde in Albany im amerikanischen Bundesstaat Georgia geboren. Bereits mit 21 arbeitete Brom als Illustrator für Firmen wie Coca-Cola und IBM. Wenige Jahre später begann er, sich auf die visuelle Umsetzung von Rollenspielen wie „Dungeons & Dragons“ und anderer Fantasywelten zu konzentrieren; er schuf außerdem Sammelkarten für Spielsysteme wie „Magic: The Gathering“ und arbeitet für zahlreiche Verlage und Computerspielhersteller. Brom hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht und lebt heute mit seiner Familie in Seattle.

Produktinformation
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Gebundene Ausgabe: 655 Seiten
Verlag: Droemer/Knaur (15. Februar 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426283298 / ISBN-13: 978-3426283295
Größe und/oder Gewicht: 21,6 x 15,2 x 4 cm
 
Leseprobe
Quelle:  PAN-Verlag  *probelesen*


Die Geschichte...
Peter ist anders, denn er trägt Feenblut in sich und wird deshalb von seiner Familie ausgesetzt. Er lebt eine Zeitlang bei dem Moosmann Goll, der ihn lehrt, in der Wildnis zu überleben. Nach Goll´s gewaltsamen Tod durch die Menschen durchstreift Peter das märchenhafte Land Avalon und lernt dabei die Dame von Avalaon kennen, die das Land mit ihren Nebeln vor Fremden schützt. Doch das mystische Avalon wird durch die erwachsenen Menschen mit ihrer Gier und Egoismus bedroht. Um seine geliebte Heimat zu schützen, fällt Peter eine Entscheidung: Er bringt Menschenkinder nach Avalon, um eine Armee zu gründen und so ein geliebtes Heimatland vor dem Ruin zu retten. Dazu sucht er misshandelte Kinder, die in ihrer Welt nicht vermisst werden. So auch der 13-jährige Nick, der von Drogendealern bedroht und schließlich von Peter gerettet wird. Da Nick nichts mehr zu verlieren hat, verlässt er das New York des Jahres 2006 und folgt Peter in den Nebel. Doch dort erwartet ihn nicht die versprochene Idylle, sondern Gewalt, Brutalität und Rivalität. Wird es Peter, Nick und den anderen Jugendlichen gelingen, Avalon vor dem Verfall zu retten?

Meine Meinung:
Laut dem Nachwort des Autors wurde die Figur des Peter an die ursprüngliche, nicht entschärfte Version des "Peter Pan" angelehnt (die ich nicht kenne, deshalb mag ich keinen Vergleich anstellen). Aus Nimmerland hat Brom kurzerhand Avalon gemacht und aus den "Verlorenen Jungs" eine Jugend-Armee. Der Autor versteht es, Avalon und seine Bewohner so bildhaft zu beschreiben, dass man fast glaubt, dort zu sein. Für meinen Geschmack ist dieses Jugendbuch (das ich allerdings keinem Jugendlichen unter 16 empfehlen würde) zu gewalttätig. Dieser Roman ist von barbarischen und schonungslosen (Kampf-)Szenen und Gemetzel geprägt und somit nicht für empfindsame Wesen geeignet.

Die Geschichte besteht aus zwei Handlungssträngen, wobei die Erlebnisse abwechselnd von Nick und von Peter erzählt werden. In Rückblenden erfahren wir mehr über Peter´s Kindheit, damit man diese komplexe Person besser verstehen lernt. Und auch von den restlichen Bewohnern des verfallenden Landes erfahren die Leser mehr: hier gibt es Trolle, Hexen, Pixies - außerdem Peter´s "Armee", die u.a. aus Nick, Sekeu, Blutrippe, Grille, Danny und Leroy besteht.  Allerdings stört mich etwas, dass fast alle Protagonisten gemeine Wesenszüge haben bzw. von Grund auf böse sind. Zwischendurch war ich öfters am Schwanken, ob mir Peter nun sympathisch oder doch unsympathisch ist. Da gefällt mir Nick als Person schon besser. 

Überdies ist dieser Fantasy-Roman mit etlichen unnötige Szenen und zu vielen Personen versehen. All diese Namen den richtigen "Personen" zuzuordnen, war nicht immer ganz leicht. Alles in allem wäre "weniger" besser gewesen. Trotz den Mankos würde ich den Roman als atmosphärisch dicht und faszinierend beschreiben. Durch die Längen und die vielen Personen hat sich dieses Werk nicht wirklich flüssig lesen lassen (3 Tage für 648 Seiten - das ist für mich lang).
 
FAZIT:
Ein durchwegs spannender Schmöker für Leser mit starken Nerven. Wegen der zu vielen Namen sowie brutalen Passagen vergebe ich dafür 4 (von 5) Punkte!


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Büchersüchtige Grüße,
Sabine