Dienstag, 31. Juli 2012

[REZENSION] "Happy Family"

Cover
Der Autor
David Safier, 1966 geboren, zählt zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren der letzten Jahre. Seine ersten beiden Romane "Mieses Karma" und "Jesus liebt mich" erreichten Millionenauflagen. Auch im Ausland sind seine Bücher Bestseller. Außerdem arbeitet David Safier als Drehbuchautor. Für seine TV-Serie "Berlin, Berlin" gewann er den Grimme-Preis sowie den International Emmy (den amerikanischen Fernseh-Oscar). David Safier lebt in Bremen, ist verheiratet, hat zwei Kinder und einen Hund.

Produktinformation
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Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Kindler; Auflage: 2 (14. September 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3463406187
ISBN-13: 978-3463406183
Größe und/oder Gewicht: 21 x 13,2 x 2,8 cm

Leseprobe
Quelle: Rowohlt *klick*


Die Geschichte...
Familie Wünschmann ist alles andere als glücklich: Mutter Emmas Buchladen steht kurz vor der Pleite, Vater Frank ist Anwalt und chronisch überarbeitet, Tochter Fee dagegen richtig verliebt und kurz vorm Sitzenbleiben und Sohn Max entflieht mittels seiner Bücher vor der Realität und Jacqueline, die ihn in der Schule mobbt. Auf dem Nachhauseweg einer vermeintlichen Kostümparty fangen die Wünschmanns zu streiten an und werden kurzerhand von der Hexe Baba Yaga verwünscht: Fortan soll Emma als wunderschöner Vampir ohne Gewichtsprobleme und Frank als Frankensteins Monster mit Sprachproblemen ihr Dasein fristen, Fee findet sich als ägyptische Mumie mit einer besonderen Gabe wieder und aus Max wird ein sprechender Werwolf. Natürlich will Familie Wünschmann den Fluch rückgängig machen, doch da ist die Hexe plötzlich verschwunden und eine abenteuerliche Suche beginnt, die die Familienmitglieder bis nach Rumänien und sogar nach Ägypten führt...

Meine Meinung:
Wer David Safiers Bücher kennt, weiß, dass er immer wieder übersinnliche Elemente in seine Romane packt und das ist auch bei "Happy Family" der Fall. Diesmal verwandelt eine Hexe eine unzufriedene Familie in verschiedene Monster und lässt sie auf der Suche nach einem Gegenfluch die halbe Welt bereisen. Dieser Trip führt sie von Berlin aus nach Rumänien, in die österreichische Hauptstadt Wien und sogar nach Ägypten, die Handlungsdauer umspannt ein paar Tage.

Emma Wünschmann ist Ende 30, eine Mutter mit hohen Ansprüchen und einem Kinderbuchladen, der nicht genug zum Leben abwirft. Dennoch möchte sie ihre einzige Angestellte Cheyenne, die nun ihre Pension aufbessern muss, da sie viele Jahre die Welt bereist hat, nicht kündigen. Frank Wünschmann, seines Zeichens überarbeiteter Bankenanwalt, nimmt wenig Anteil am Familienleben. Fee Wünschmann ist eine vorlaute 15-jährige Schülerin mit schlechten Noten und Liebeskummer. Komplettiert wird die Familie durch den 12-jährigen Max Wünschmann, eine Intelligenzbestie, der sich in der Schule von der älteren Jacqueline drangsalieren lässt. Gemeinsam mit Hippie-Braut Cheyenne und der ungehobelten Jacqueline machen sich die Wünschmanns auf eine Reise voller Gefahren und Abenteuer...

Die Protagonisten sind schon überzeichnet, aber trotzdem interessante Charaktere mit vielen Facetten und Macken. Wir treffen außerdem auf Graf Dracula, die Mumie Imhotep, Godzilla, Zombies, schwäbische Pauschaltouristen, Rocker und eine mächtige osteuropäische Hexe. Die Idee, eine zerrüttete Familie in Monster zu verwandeln und sie dadurch (vielleicht) wieder zusammenzuführen, ist originell und wurde ansprechend umgesetzt. Die aufregende Handlung wartet mit vielen Überraschungen und ungeahnten Wendungen auf, die manchmal etwas übertrieben wirkt, aber dennoch wunderbar unterhält.

Erzählt werden die turbulenten Geschehnisse abwechselnd in der Ich-Form von Emma, Frank, Max und Fee, zwischendurch schildern einige Nebencharaktere die Erlebnisse aus ihrer Warte. Versehen mit einem herrlich amüsanten Schreibstil sowie unterhaltsamen Dialogen, Unmengen an Wortwitz, Humor & Situationskomik lesen sich die 320 Seiten praktisch von selbst. Der Humor ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber ich mag die flapsigen Bemerkungen, wie z.B. "Na super, ich gehe also als dreitausend Jahre altes Gammelfleisch" (Fee über ihre Verkleidung als Mumie, S. 26), "Männer sind beim Trösten nun mal unwesentlich begabter als Orang-Utans." (Emma, S. 33)

FAZIT:
"Happy Family" ist eine unterhaltsame Familienkomödie, die mit Fantasyelementen, einer rasanten, leicht übertriebenen Handlung, reizvollen Protagonisten sowie einer locker-leichten, humorvollen Schreibweise aufwartet und erheiternde Lesestunden garantiert. Wer diese Dinge in einem Buch mag, wird an "Happy Family" Gefallen finden. Dafür bekommt dieser Roman fantasievolle 4 (von 5) Punkte.



5 Kommentare:

  1. Schöne Rezi :) Habe das Buch auch vor einigen Wochen im Urlaub gelesen... so ein kleines bisschen merkwürdig finde ich das Buch auf jeden Fall. Aber vielleicht muss man einfach auch etwas verrückt sein, um David Safier zu mögen. Liebenswert fand ich das Buch auf jeden Fall.
    Liebe Grüße,
    Jasmin
    http://jasmins-buecherblog.blogspot.de/

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    1. Danke Jasmin. War das dein erstes Safier-Buch? Dann könnte es schon sein, dass du es merkwürdig findest und mit dem Humor nicht warm wirst. Es sind aber alle seine Bücher so (ähnlich).

      Liebe Grüße
      Sabine

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  2. Ich hatte von ihm "Jesus liebt mich" gelesen, das nicht schlecht war, aber es hat mich nicht animiert, noch mehr von ihm zu lesen.
    Schöne Rezi.

    LG
    Monika

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    1. Monika, "Jesus liebt mich" hat mir von seinen Büchern am wenigsten gefallen. Total witzig, aber auch überdreht, ist "Mieses Karma", mit dem David Safier auch bekannt geworden ist. Jedenfalls war es neben all den Flops eine willkommene Abwechslung...

      Liebe Grüße
      Sabine

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  3. Jetzt will ich den Roman noch mehr lesen! Hatte ihn bei vorablesen als Leseprobe gehabt und wollte ihn seitdem lesen. Aber der Preis hatte mich bisher abgeschreckt, weil ich "mieses karma" von David Safier nicht sooo mochte.
    Liebe Grüße :)

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Ich freue mich sehr über (ernstgemeinte) Kommentare zu meinen Posts. Immer heraus mit eurer Meinung...

Büchersüchtige Grüße,
Sabine