Sonntag, 27. April 2014

[MINI-REZENSION] "Pinguine lieben nur einmal"

Cover
Die Autorin
Kyra Groh, geboren 1990, lebt in Seligenstadt und hat in Gießen Geschichte und Fachjournalistik studiert. Zur Zeit arbeitet sie als Werbetexterin.
Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (16. September 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442380448
ISBN-13: 978-3442380442
Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 11,8 x 3,2 cm

Leseprobe
Quelle: bic-media.com  *lies mich*





Die Geschichte...
Die 20-jährige Anglistik-Studentin Feli ist ziemlich unordentlich und liebt ihre Gewohnheiten, wie z.B. immer am selben Wochentag einzukaufen oder sich jeden Dienstag gemeinsam mit ihrem schwulen Mitbewohner Cem den SAT.1-Spielfilm anzusehen, weil dort ein Happy End garantiert ist. Im wahren Leben hat Feli Mr. Right noch nicht gefunden und es deutet auch nichts auf eine Änderung ihres Beziehungsstatus hin. Als ein neuer Mieter namens Janosch in ihr Wohnhaus einzieht, möchten sich die WG-Bewohner vorstellen, doch ein Missgeschick macht alles zunichte. Allerdings muss Feli ständig Janosch denken, der nicht nur blind, sondern zudem auch noch sarkastisch, unhöflich und schlecht gelaunt ist...

Meine Meinung in Kurzform:
Kauf-/Lesegrund: Da die liebe Anka von diesem Buch sehr angetan war, musste ich "Pinguine lieben nur einmal" unbedingt lesen. Das Cover suggeriert einen seichten Chick  Lit-Roman, was diesem Buch gar nicht gerecht wird. Was es mit dem Buchtitel auf sich hat, löst sich während des Lesens auf.

Reihe: Einzelbuch

Handlungsdauer: Die Story, die sich wie bei den SAT.1-Liebesscmonzetten in 5 Akte gliedert, beginnt in den Herbstferien und endet zu Silvester.

Hauptpersonen: Felicitas "Feli" Grün ist 20 Jahre jung, sehr chaotisch, befolgt festgefahrene Rituale und studiert Anglistik (nicht auf Lehramt). Feli liebt Harry Potter-Hörbücher (mit der Stimme von Rufus Beck), ist etwas tollpatschig und das Gegenteil von einem Vamp. Sie lebt mit dem 23-jährigen Türken Cem Demirel in einer WG, der homosexuelle Medizinstudent ist ein verständnisvoller Mitbewohner und toller Koch. Als dann auch noch der 24-jährige Janosch Winter in das Mietshaus einzieht, dessen Anblick Feli Schmetterlinge im Bauch beschert, scheint ihr Glück perfekt - doch der blinde Jura-Student benimmt sich Feli gegenüber oft unmöglich... Feli nervt mit ihrer Art und ihren Gewohnheiten manchmal, aber andererseits ist eine überaus sympathisch, die man einfach ins Herz schließen muss. Auch die Figur von Janosch hat Potential, obwohl er teilweise ein wenig hartherzig und scharfzüngig wird, was man aber angesichts seiner Blindheit auch wieder verstehen kann.

Nebenfiguren: Die mitwirkenden Nebencharaktere wie Felis beste Freundin Sophie (studiert Lehramt), Janosch ältere Schwester Pia oder Simon (ein Freund von Janosch, der wie ein Zahnpasta-Model aussieht) sind interessante Persönlichkeiten, die sich gut in die Handlung einfügen.

Romanidee: Faszinierende Grundidee (einen blinden Mann als männliche Hauptfigur einzusetzen), die hervorragend umgesetzt wurde. Einen Roman in dieser Form habe ich noch nicht gelesen und allein für diesen Einfall gebührt der Autorin mein Respekt (häufig scheint es mir, als wäre alles schon mal da gewesen - ich hoffe, ihr wisst, was ich meine).

Erzählperspektiven: Ich-Erzählerin Feli schildert die turbulenten Geschehnisse aus ihrer Sicht und berichtet auch über ihre Selbstzweifel, unter denen sie leidet, da sie sich nicht hübsch und aufregend genug findet. Leider konnte ich nicht alle Handlungen und Taten von Feli nachvollziehen, was aber auch daran liegen kann, dass sie mit 20 Jahren noch jung ist (und meine Tochter sein könnte).

Handlung: Unterhaltsame & abwechslungsreiche Geschichte mit allerlei Wirrungen, Überraschungen und Stolpersteinen. "Pinguine lieben nur einmal" ist tiefgründiger, als es aufgrund des Covers und des Klappentextes den Anschein hat und beinhaltet ein paar allzu ausgeschmückte Schilderungen. 

Schreibstil & Co:  Abgerundet wird die Story durch eine locker-leichte Schreibweise, die witzigen Dialoge und die kurzen Kapitel.

FAZIT:
"Pinguine lieben nur einmal" ist kein 08/15-Roman, sondern erzählt von einer besonderen Liebesgeschichte. Die Geschichte rund um Feli und Janosch lässt sich dank der interessanten Story, den reizvollen Charakteren und des ausdrucksstarken Schreibstils rasend schnell lesen. Wegen ein paar klitzekleiner Mankos vergebe ich mitreißende 4 1/2 (von 5) Punkte und freue mich schon auf "Halb drei bei den Elefanten".

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Büchersüchtige Grüße,
Sabine