Mittwoch, 15. Dezember 2010

[REZENSION] "Morbus Dei: Die Ankunft" (Band 1)


Dieses Exemplar hat mir Frau Oberdanner vom Haymon Verlag zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt - vielen Dank!

Das düstere Cover

Quelle: Haymon
Die AutorenHier ein interessantes Interview mit dem Autorenduo *klick*
Bastian Zach, geboren 1973 in Leoben. Grafik-Designer, seit 2007 Schnitt- & Synchronregisseur. Gemeinsam produzierten Matthias Bauer und Bastian Zach die preisgekrönten Kurzfilme „ausWEG“ (2001) und „[infinite]“ (2003) sowie den Spielfilm „3 Zimmer. Küche. Tod.“ (2006). Matthias Bauer, geboren 1973 in Lienz. Studium der Geschichte und Volkskunde in Innsbruck, Tätigkeiten im Verlags- und Ausstellungsbereich sowie in der Erwachsenenbildung.

Produktinformation
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Taschenbuch: 296 Seiten / Sprache: Deutsch
Verlag: Haymon Verlag; Auflage: 1., Aufl. (16. Juli 2010)
ISBN-10: 3852188466 / ISBN-13: 978-3852188461
Größe und/oder Gewicht: 19 x 11,4 x 3 cm

Leseprobe
Quelle: opendoor-productions.com  *hierher zum Lesen*


Die Geschichte...
Tyrol vor 300 Jahren: Es ist ein strenger Winter, als sich der junge fahnenflüchtige Soldat Johann List in ein abgeschiedenes Bergdorf verirrt. Schwer verletzt wird er von der jungen Elisabeth und ihrem Großvater Martin Karrer aufgenommen und gesund gepflegt. Dafür revanchiert sich Johann, indem er bei Elisabeths tyrannischem Vater Jakob Karrer als Knecht arbeitet. Doch schon bald merkt er, dass etwas mit dem Dorf und seinen Bewohnern nicht stimmt. Wovor genau fürchten sich die abergläubischen Dörfler? Und was genau lauert in dem finsteren Wald?

Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt mitten im tiefsten Tyroler (= Tiroler) Winter, wo der verwundete Deserteur Johann List von der schönen Elisabeth Karrer aufopfernd gepflegt wird. Um seine Schuld abzuarbeiten, fängt der Soldat als Knecht bei den Karrers zu arbeiten an, wobei der Haushalt von  Jakob Karrer beherrscht wird. Bald merkt Johann, dass in dieser abgelegenen Region etwas nicht zu stimmen scheint, denn Tiere verschwinden spurlos und die Bewohner haben vor etwas Angst...
**Achtung SPOILER** Weiterlesen auf eigene Gefahr
Die Dorfbewohner nennen es anfangs nur "sie" und nachdem Johann nachbohrt, erfährt er, dass mitten im Wald die "Ausgestossenen" leben. Diese Kreaturen haben nur wenig Menschliches an sich - und die Dörfler wollen sie lieber vergessen.

Doch dies ist nicht das einzige Problem der Tyroler, denn eine Gruppe bayrischer Soldaten nimmt das Dorf in Beschlag und schon bald, beginnt die Situation zu eskalieren...

Protagonist Johann List ist ein fahnenflüchtiger Soldat, der im Dorf allerdings seinen wahren Beruf verschweigt und sich als Schmied ausgibt. Als Knecht des Bauern Karrer hat er auch oft Kontakt zur hübschen Tochter Elisabeth, die sich ebenfalls zu ihm hingezogen fühlt und so beginnt eine zarte Liebesgeschichte, die im Verborgenen blüht.

Alle Charaktere, auch die Nebenpersonen, sind sehr facettenreich und lebendig gestaltet, so dass man die Figuren fast vor sich sehen kann. Das macht es einem leichter, sich mit ihnen zu identifizieren und das Geschehen mitzuleben, welches größtenteils aus der Perspektive von Johann erzählt wird.

Die gut durchdachte Handlung wird zu keiner Zeit unglaubwürdig oder gar langweilig. Im Gegenteil: Das Autoren-Zweiergespann schafft es, die Leser an das Buch zu fesseln und die Geschichte über Sühne & Schuld in sich aufzusaugen.

Der Schauplatz wird so realistisch dargestellt, dass man sich die raue Landschaft bzw. das Leben zur damaligen Zeit und die dadurch geprägte Dorfgemeinschaft bildhaft vorstellen kann. Ebenso gut fügt sich die Sprache (mit altertümlichen Wörtern und Begriffen gespickt) in das Gesamtbild ein.

Es fällt mir etwas schwer, das Genre dieses Romans festzulegen: Für mich ist es eine Mischung aus historischem Thriller sowie Mystery- und gruselig-schaurigen Elementen. Die Handlung spielt ja vor 300 Jahren und obwohl ich sonst kein Fan von historischen Romanen bin, ist es mir hier leicht gefallen, mich in die Geschichte einzufinden - wahrscheinlich liegt es an dem gekonnten und ungewöhnlichem Genre-Mix.

Der Schreibstil von Bastian Zach und Matthias Bauer lässt sich als packend, atmosphärisch dicht und düster beschreiben. Atemlos am Ende angelangt, hätte ich am liebsten gleich den nächsten Teil gelesen, der aber leider erst im Frühjahr 2012 erscheinen wird.

FAZIT:
Ein faszinierender Trilogie-Auftakt, der einem beim Lesen Gänsehaut beschert und sich rasant lesen lässt. Volle 5 (von 5) Punkte!


3 Kommentare:

  1. Oh ja, das Buch hat mir auch super gefallen, möchte auf jeden Fall mehr von den Autoren lesen.

    Liebe Grüße
    Melanie

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  2. Das hört sich wirklich sehr interessant an!!! Lg
    Martina

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  3. @Melanie: Hallo & Herzlich willkommen!
    Ich hätte am liebsten gleich weitergelesen (bei dem Ende ;)), aber wir müssen uns leider noch gedulden...

    @Martinas Welt: Das Buch ist wirklich packend (und mal was anderes als die üblichen Krimis und Thriller).

    Schönen Abend & Lg, Sabine

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Büchersüchtige Grüße,
Sabine