Samstag, 14. Dezember 2013

[REZENSION] "Phobia"

Cover

Phobia
Quelle: Random House
Der Autor
Wulf Dorn, Jahrgang 1969, schreibt seit seinem zwölften Lebensjahr. Seine Kurzgeschichten erschienen in Anthologien und Zeitschriften und wurden mehrfach ausgezeichnet. Mit seinem Debütroman Trigger gelang ihm sofort ein Bestseller, die Verfilmung des Romans befindet sich in Vorbereitung. Inzwischen wurden seine Romane in zahlreiche Sprachen übersetzt.

*Produktinformation*
Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (9. September 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453267338 / ISBN-13: 978-3453267336
Größe und/oder Gewicht: 22 x 14,6 x 3,8 cm

Leseprobe
Quelle: bic-media.com  *lies mich*




Die Geschichte...
Als Sarah Bridgewater in einer kalten Dezembernacht wach wird, hört sie, wie ihr Gatte Stephen von einer Geschäftsreise nach Hause kommt, doch es ist nicht ihr Ehemann, der in der Küche auf sie wartet... Ein fremder Mann trägt Stephens Anzug bzw. seinen Koffer und behauptet ihr Ehemann zu sein. Außerdem scheint er alles über Sarah und ihren kleinen Sohn Harvey zu wissen und benimmt sich so, als wäre er Stephen... In Todesangst flüchten sich Sarah und Harvey zu Nachbarn und als sie die Polizei rufen, ist der Unbekannte fort. So richtig will ihr niemand glauben, bis sie ihren Jugendfreund Mark Behrendt trifft, der sich zurzeit in London aufhält und bereit ist, Sarah zu helfen. Gemeinsam gehen jeder noch so kleinen Spur nach, denn Stephen Bridgewater bleibt nach wie vor verschollen und Sarah möchte wissen, was mit ihrem Mann geschehen ist und was den fremden Mann antreibt...
 
Meine Meinung:
Seit "Trigger" bin ich ein großer Fan von Wulf Dorn bzw. seinen Büchern und so musste ich natürlich auch seinen neuesten Thriller "Phobia" lesen, dessen Handlungsschauplatz interessanterweise nicht Fahlenberg, sondern die britische Hauptstadt London ist. Die Geschichte, die sich in 6 Teile gliedert, dauert von Anfang Dezember bis Ende Dezember, um mit dem Epilog 3 Monate später zu enden.
 
Sarah Bridgewater ist schätzungsweise Anfang 30 und wohnt mit ihrer Familie, bestehend aus ihrem Ehemann Stephen und ihrem 6-jährigen Sohn Harvey, in einem tollen Haus in Südlondon. Sarah arbeitet als Lektorin seit einiger Zeit von zu Hause aus und kümmert sich um Harvey. Ihr Mann ist als freiberuflicher Architekt oft unterwegs, doch statt Stephen kommt eines Nachts ein fremder Mann in ihr Heim, der so tut, als wäre er Stephen Bridgewater. Sarah sucht Hilfe bei ihrem alten Freund Dr. Mark Behrendt, der sich zufällig zu dieser Zeit in London wegen der Beerdigung seines Mentoren befindet. Der Psychologe und Trauma-Experte praktiziert seit dem Unfalltod seiner Freundin nicht mehr, da er sich die Schuld an Tanjas Tod gibt. Gemeinsam versuchen Sarah und Mark, die Identität des unbekannten Mannes aufzudecken und so beginnt ein gefährliches Katz- und Maus-Spiel... 
 
Die mitwirkenden Protagonisten, allen voran Sarah, sind interessante Charaktere mit vielen Facetten sowie einigen Schwächen & Macken, was sie authentisch macht. Über das Wiedersehen mit Mark habe ich mich gefreut, da "Trigger" mein Lieblingsbuch von Wulf Dorn ist, doch neben Sarah wirkt er zeitweise ein klein wenig blass. Für mich ist "Phobia" allerdings eher Psycho-Thriller als Thriller, da man hier sehr oft in die Abgründe der menschlichen Seele blickt und allzu viel Blutvergießen auskommt.
 
Erneut hat sich der deutsche Autor ein reizvolles Thema ausgesucht und in ein spannendes Buch verpackt. In "Phobia" geht es, wie der Titel vermuten lässt, um Ängste und Phobien bzw. wie die Menschen mit ihnen umgehen. Kaum hat man "Phobia" aufgeschlagen und die ersten Zeilen gelesen, zieht die Geschichte seine Leser in den Bann und lässt einen so schnell nicht mehr los. Durch einen hervorragend ausgearbeiteten Plot samt unerwarteten Wendungen und raffiniert gelegten falschen Fährten lässt sich unmöglich sagen, in welche Richtung die Story geht und schon gar nicht, welchen Ausgang sie nimmt.

Erzählt werden die unfassbaren Ereignisse vorwiegend aus der Perspektive von Sarah Bridgewater und Mark Behrendt (in der 3. Person), wobei sie uns einen tiefen Einblick in seine Gefühls- und Gedankenwelt gewähren. Es fällt einem leicht, die alten Freunde Mark und Sarah sympathisch zu finden und bei ihrer Suche nach dem falschen Stephen mitzufiebern. Zwischendurch schildern einige Nebenfiguren die Geschehnisse aus ihrem jeweiligen Blickwinkel. Nach und nach erfährt man mehr aus dem Leben des Unbekannten und welches Motiv ihn antreibt, sich als Sarahs Mann auszugeben, was mich überrascht hat.

Durch die gut gewählten Perspektivenwechsel und mehrere Handlungsstränge, die im Handlungsverlauf miteinander verweben und in ein rasantes Finale gipfeln, lässt sich "Kalte Stille" flüssig und rasant lesen. Denn Wulf Dorn versteht es, die Spannung unermüdlich voranzutreiben, den Spannungsbogen durchgehend gespannt zu halten und etliche "Gänsehautmomente" zu erzeugen. Dank des packenden und emotionsgeladenen Schreibstils, der fesselnden Sprache sowie der Kapitel in angenehmer Länge fliegt man nur so durch die 400 Seiten und würde diesen Psycho-Thriller am liebsten in einem Rutsch durchlesen.

FAZIT:
Wulf Dorn zählt zu meinen Lieblings-Thriller-Autoren und auch sein aktuelles Werk "Phobia" wartet mit einem beeindruckenden Plot samt vielen Irrwegen & Überraschungen, interessanten Charakteren sowie einem fesselnden Schreibweise auf und verspricht spannende Lesestunden. Da ich an diesem Psychothriller nichts auszusetzen haben, vergebe ich "Phobia" faszinierende 5 (von 5) Punkte.
 

 

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Büchersüchtige Grüße,
Sabine