Mittwoch, 20. Juli 2011

[REZENSION] "Blutportale"

Aufwendig gestaltetes Cover
Der Autor
Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Seit er mehrfach mit dem Deutschen Phantastikpreis ausgezeichnet wurde, gilt er zu Recht als Großmeister der deutschen Fantasy. Mit der Bestsellerserie um "Die Zwerge" drückte er der klassischen Fantasy seinen Stempel auf und eroberte mit seinen Werwolf- und Vampirthrillern auch die Urban Fantasy. Markus Heitz lebt mit seiner Familie in Zweibrücken. Mehr Informationen unter: www.pakt-der-dunkelheit.de

Produktinformation
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Taschenbuch: 688 Seiten (inkl. Hintergrundinfos)
Verlag: Knaur TB (9. Dezember 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426636875
ISBN-13: 978-3426636879
Größe und/oder Gewicht: 19 x 12,4 x 4 cm

Leseprobe
Quelle: pakt-der-dunkelheit.de  *sehr blutig*


Die Geschichte...
Als die junge Saskia Lange bei einem Fechtkampf der Geheimorganisation "unios des lames" gegen den Maître antritt, ahnt sie nicht, dass sich damit ihr Leben bald verändern wird. Denn der Titelverteidiger, der den Namen Levantin trägt, hat bereits über 5700 Jahre auf Saskia gewartet, um eine Gabe in ihr zu wecken. Während des Fechtkampfs verletzt der Maître die hervorragende Fechterin schwer und sie bricht den Kampf ab. Danach gerät Saskia´s Welt aus den Fugen: Auf der Party des Floristen Will Gul (die in einer alten Villa stattfindet, die der Florist für den "Sir" in dessen Abwesenheit hütet) öffnet Saskia eine Tür mit geheimnisvollen Zeichen. Kurz darauf werden alle Partygäste auf schreckliche Art ermordet, nur Will und Saskia überleben diesen Anschlag auf wundersame Weise. Wie konnte dieser Massenmord geschehen? Die Beiden sind ratlos und niemand glaubt die Geschichte... Auf der Flucht vor der Polizei treffen sie auf die Wandlerin Justine Chassard, die Saskia durch das Öffnen der rätselhaften Tür aus der Hölle befreit hat. Denn die Werwölfin Justine erklärt der Fechterin, dass sie von Levantin durch den Kampf gezeichnet wurde und damit übernatürliche Kräfte erhalten hat. Saskia ist nun eine Médiatrice - eine Vermittlerin zwischen beiden Welten, die z.B. Gegenstände oder Portale öffnen und schließen kann. Und Levantin möchte sie benutzen, um in seine alte Heimat Damaskus zurückzukehren...
**Achtung SPOILER** Zum Lesen bitte Text markieren
Und auch Justine hat ein Problem: Beim Türöffnen in der Villa wurde ein Teil von Justines Seele von Saskia gebannt und so fällt ihr die Verwandlung zum Werwolf sehr schwer. Die kettenrauchende Wandlerin (ja, es ist die Schwester von Eric von Kastell - bekannt aus "Ritus" und Sanctum" sowie "Judastöchter") hätte allerdings gern wieder die Bestie in ihr zurück und schließt sich Saskia und Will an. Sie möchten nämlich herausfinden, was genau in der Nacht des Massenmords in der Villa passiert ist. Wird Saskia wieder ganz die "Alte" werden?
Der Sir (Besitzer der Villa) erklärt ihnen, dass sie sich auf die Suche nach Artefakten begeben müssen, um die Welt zu retten bzw. das Böse zu bannen. Das ungleiche Dreier-Gespann nimmt mit Hilfe des Professors, dem Arzt der geheimnisvollen "union", die Fährte der Artefakte auf und reist in ein russisches Kloster und in ein irisches Schloss. Auf der gefahrenvolle Suche nach den dämonischen Kostbarkeiten (ein Dämonenzahn, Dämonenauge, Dämonenhaar etc.) begegnen sie diversen Gegenspielern, wie z.B. einem Judassohn, der die Harfe mit dem Dämonenhaar um jeden Preis beschützen möchte. Wird es ihnen gelingen, alle Artefakte zu bergen, um sie zu zerstören und somit die Welt zu retten?
Und dann wäre da noch der Maître/Levantin, der Saskia braucht, um ihm ein Blutportal in seine alte Welt zu öffnen. Er lässt Saskia mit Argusaugen bewachen und wartet auf den Zeitpunkt, wo sich die Gabe als Öffnerin zeigt...

Meine Meinung:
Nachdem ich "Kinder des Judas" gelesen hatte, war ich so begeistert von der Geschichte, dass ich ein weiteres Buch von Markus Heitz lesen wollte und so fiel die Wahl auf "Blutportale". Allerdings hat mich die stattliche Seitenanzahl immer wieder vom Lesen abgehalten...

"Blutportale" wird in I. Buch "En Garde", II. Buch "Touché" und III. Buch "Revanche" unterteilt und umspannt den Zeitraum vom 31. Oktober bis 22. November. Das I. Buch führt uns nach Hamburg, das II. Buch spielt sich vorwiegend in Russland und Irland ab und das III. Buch spielt größtenteils in Syrien. Hin und wieder driftet die Geschichte kurz in die bewegte Vergangenheit ab. **Achtung SPOILER** Will´s Visionen, die er von einem Dämon "erhalten" hat, bringen uns immer wieder durch unkontrollierte Reisen in das Venedig des 15. Jahrhunderts - und im 3. Teil erfahren wir, wie Levantin im Jahr 148 in Syrien gelebt hat. **SPOILER Ende**

Saskia Lange ist Inhaberin und Köchin des Gourmetrestaurants "Bon Goût". Seit der Kindheit gehört ihre Leidenschaft dem Fechten und die 26-jährige zählt dank ihres Talents zu einer der Besten in der Geheimgesellschaft "union des lames". Außerdem hat die ehrgeizige Gastronomin eine Vorliebe für bunte Klamotten. Dagegen liebt es der Halbinder Will Gul ästhetisch, was sich in den Blumenarrangements des Floristen niederschlägt. Neben seiner Liebe zu Blumen betreibt Will die indische Kampfsportart Kalarippayat. Das ungleiche Trio komplettiert sich durch die Wandlerin Justine Chassard, die halb Mensch/halb Werwölfin ist. Die Französin Justine raucht wie ein Schlot und flucht, was das Zeug hält. Außerdem wird sie schnell mal gewalttätig und hilft Will & Saskia aus der Patsche. Die unterschiedlichen Protagonisten wurden hervorragend ausgearbeitet und ihre kleinen Eigenheiten & Macken runden das Erscheinungsbild gut ab. Obwohl die dauernde Qualmerei von Justine leicht genervt hat... *Hier* findet ihr mehr Infos zu den Hauptpersonen. Wer "Ritus", "Sanctum" und die Judas-Trilogie gelesen hat, wird auf einige altbekannte Nebencharaktere treffen. Ich hatte so manches Aha-Erlebnis... 

Nach dem Prolog war ich etwas verwirrt, doch je mehr man in die Geschichte eintaucht, desto schneller versteht man die Zusammenhänge. Die Grundidee rund um einen uralten Dämon und eine Tür a´la Büchse der Pandora wurde großartig umgesetzt. Trotz kleiner Logikfehler und allzu vielen Kampfszenen lässt sich die Story, die mit rasanten Verfolgungsjagden, brutalen Passagen und viel Blut gespickt ist, mühelos lesen. Immer wieder schickt Markus Heitz seine Leser auf falsche Fährten und lässt sie überraschende Wendungen miterleben.

Erzählt werden die nervenaufreibenden, gut recherchierten Geschehnisse vorwiegend aus der Sicht von Saskia, Justine und Will, zwischendurch schildern auch verschiedene Nebenpersonen die Ereignisse aus ihrer eigenen Perspektive. Der Autor beherrscht sein Handwerk und nennt einen rasanten Schreibstil sein Eigen, der den Leser unweigerlich in seinen Bann zieht.

FAZIT:
"Blutportale" ist -wie schon der Name verrät- nichts für zarte Gemüter & schwache Nerven. Wer allerdings gern Dark Fantasy mit viel Spannung, Action und Blut liest, ist hier richtig und wird die gekonnte Mischung aus Horror und Fantasy-Elementen lieben. Deshalb erhält "Blutportale" von mir 4 1/2 (von 5) Punkte





3 Kommentare:

  1. hört sich nicht verkehrt an, sollte ich mir glaube ich bei Gelegenheit mal näher betrachten.

    LG Kerry

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  2. Du bist ja wieder super fleißig !!! - Lass dir ein paar Grüße da
    LG HANNE

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  3. @Kerry: Wenn dir Unmengen von Blut & Gewalt (in Büchern) nichts ausmachen, dann bist du hier richtig. :)

    @Hanne: Ja, ich bemühe mich - obwohl mein aktuelles Buch sooo ein dicker Wälzer ist, dass ich mit den knapp 800 Seiten noch immer nicht fertig bin...

    LG,
    Sabine

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Ich freue mich sehr über (ernstgemeinte) Kommentare zu meinen Posts. Immer heraus mit eurer Meinung...

Büchersüchtige Grüße,
Sabine